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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex
Autoren: Roxanne St. Claire
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ein Auftrag in Miami ist doch genau das Richtige für dich. Dann kannst du zu Hause vorbeischauen, ein paar schwarze Bohnen essen und deine Nichten und Neffen auf Onkel Alejandros Knien reiten lassen.«
    Alex’ ohnehin schon recht dunkle Gesichtsfarbe wurde noch einen Ton dunkler. Er hatte offensichtlich Mühe, die in ihm aufsteigende Wut in Zaum zu halten. »Hör mal, ich hab bei Bullet Catcher angefangen, weil ich gerade solche Aufträge nicht machen wollte. Sonst hätte ich auch zu einer von diesen spießigen Sicherheitsfirmen gehen können. Ich arbeite für dich, weil ich lieber auf Präsidenten, Prinzen und Obermacker von Scotland Yard aufpasse.«
    »Du arbeitest für mich, weil ich dir einen horrenden Haufen Geld zahle, dich wie einen Rockstar mit langen Haaren herumlaufen lasse und es normalerweise ignoriere, wenn Frauen ihre Ehe mit Multimilliardären aufs Spiel setzen, nur um dir Erdbeertörtchen auf ihren Brüsten zu servieren.«
    Die Spur eines Lächelns erschien auf seinen vollen Lippen. »Himbeertörtchen.«
    »Unglücklicherweise war dieser Multimilliardär einer unserer besten Kunden, der Bullet Catcher ein Heidenvermögen für seinen Schutz gezahlt hatte.«
    »Aber ich habe ihn beschützt. Sie hatte ein Messer und ein paar ziemlich interessante Fotos von ihm und seinem Liebhaber. Sie hätte ihn aufgeschlitzt, wenn ich sie nicht abgelenkt und ihm damit die Flucht ermöglicht hätte.«
    »Ich habe den Bericht gelesen.« Sie nahm den Ordner wieder vom Tisch und gab ihn Alex in die Hand. »Das hier ist wichtiger, als es auf den ersten Blick aussieht.«
    »Weil du noch mehr Aufträge von Parrish willst?«
    Sollte er das doch denken. »Ich möchte ihn beeindrucken, ganz egal, wo er politisch steht, und ich verlasse mich darauf, dass dir das gelingt. Und dass du sicherstellst, dass niemand seine Lieblingsangestellte anfasst. Auch du nicht.«
    »Ach, Luce. Du wirst doch nicht jeden Klatsch glauben.« Ein unbekümmertes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Alles nur Propaganda.«
    Lucy lachte leise. »Jede Propaganda hat einen wahren Kern.« Sie konnte ihm nie lange böse sein. Als sie vor fünf Jahren die CIA verlassen hatte, um die Mächtigen der Welt als Kunden zu gewinnen, hatte sie Alex als einen der Ersten angeheuert. Seine Intelligenz und Furchtlosigkeit hatten ihr schier die Schuhe ausgezogen. Das ging den meisten Frauen so; leider schienen Verstand und Unterwäsche ebenso schnell zu schwinden.
    »Das Objekt ist keine Wald-und-Wiesen-Moderatorin«, sagte Lucy nun. »Ihre nächste Station nach Miami ist New York, man will sie zum neuen Star bei Metropolitan Network aufbauen.«
    »Soll mich das in Erregung versetzen?«
    »Nein, Alex. Darum geht es ja gerade: Jede Erregung ist hier fehl am Platz. Erregung hat doch zu dem Debakel in Genf geführt.«
    Er nahm den Ordner und las die Aufschrift auf dem Reiter. »Jessica Adams. Gibt es irgendwas, was ich wissen sollte?«
    »Sie ist dreißig Jahre alt, sehr ehrgeizig und wohnt in einem Hochhaus unten an der Brickell Avenue in Miami. Ein Workaholic, hat kaum Verabredungen. Sie kocht gerne, liest Klassiker, sammelt alte Gläser. Außerdem hat sie eine eineiige Zwillingsschwester, sitzt im Vorstand einer Stiftung für Brustkrebs, treibt regelmäßig Sport und fährt ein BMW -Cabrio. Eine einfache Klientin.«
    »Schön.« Sein Tonfall, sagte etwas anderes. »Ich fahr gleich los.«
    »Mr Parrish muss Miss Adams erst noch von seiner Entscheidung in Kenntnis setzen, einen Bodyguard zu engagieren, und hat deshalb darum gebeten, dass du frühestens morgen Abend eintriffst. Offensichtlich nimmt sie die Bedrohung durch den Stalker nicht ernst.«
    »Dann habe ich ja noch Zeit, in Coral Gables mit ein paar Nichten und Neffen Hoppe hoppe Reiter zu spielen.«
    Lucy musste lächeln, als sie wieder zu ihrem Stuhl ging. »Tu das. Und wenn du deine Klientin triffst, mach ihr klar, dass sie sich wirklich in Gefahr befindet. Sie muss verstehen, dass Gleichgültigkeit ihr größter Feind ist.« Sie klappte ihren Palm auf und suchte nach neuen Nachrichten. »Enttäusch mich nicht, Alex! Du kennst die Regeln.«
    »Himmel, Luce! Es kränkt mich, dass du mich für ein Tier hältst, das nicht einmal einer popeligen Nachrichten …«
    Sie hörte, wie er die Mappe öffnete, dann pfiff Alex leise durch die Zähne.
    »Die sind echt«, sagte Lucy, ohne den Blick vom Palm zu heben. Als Alex nicht antwortete, sah sie schließlich auf; seine Augen glitzerten gefährlich und
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