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Briefe vom miesesten Ort des Universums

Briefe vom miesesten Ort des Universums

Titel: Briefe vom miesesten Ort des Universums
Autoren: Bastei Lübbe
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wie du Fußball spielst … da habe ich mir schon so etwas gedacht!“
    „Es tut mir leid“, erwiderte ich.
    „Hast du diese Dinger etwa hierhergebracht, damit sie uns alle umbringen?“, fuhr Susan mit einem sehr wütenden Ausdruck im Gesicht fort und fing an, mich zu schütteln. „Um unsere Klasse umzubringen und mich und meine Mama und Oma und meine Katze und meinen Wellensittich und alles .“
    „NEIN, DAS STIMMT NICHT!“, schrie ich sie an. „Ich habe bis jetzt nichts von ihnen gewusst. Wir sind nur hierhergekommen, um euch zu helfen. Wir sind hierhergekommen, um euch alle zu verbessern.“
    „Vielen Dank auch, aber wir wollen nicht verbessert werden“, gab Susan zurück, ließ mich los und wandte sich traurig ab. „Wir sind in Ordnung, so wie wir sind.“
    Wir standen eine Weile einfach nur da, weil wir nicht wussten, was wir tun sollten.
    „Schaut nicht so traurig“, sagte die Barbie zu uns. „Kommt, gehen wir zusammen einkaufen.“
    „HALT DIE KLAPPE!“, schrien wir sie alle gleichzeitig an.
    Sie schmollte wieder. „Ich werde einfach mein glücklichstes Gesicht aufsetzen, bis ihr euch alle besser fühlt“, erklärte sie.
    „Ich habe eine Idee“, meldete sich Furzina zu Wort, die am Schaltpult der Verbesserungsmaschine herumspielte. Aus der Ausgangsröhre kam ein lautes,
saugendes Geräusch, die Barbie verschwand kreischend darin und ploppte Sekunden später aus dem Eingang wieder als Puppe heraus.

    „Schade, dass wir das nicht mit diesen Ungeheuern machen können“, meinte Colin Snell.
    „Können wir sie nicht irgendwie aufhalten?“, fragte Susan.
    „Jetzt nicht“, erwiderte ich. „Unsere einzige Hoffnung ist, von der Erde zu verschwinden, bevor sie hier eintreffen. Vielleicht können wir euch mitnehmen. Euch würde es auf Faa gut gehen – es ist ein wunderbarer Ort. Wir lassen euch auch nicht zu hart arbeiten. Denkt doch mal, wie nützlich ihr für unsere Experimente wärt. Ihr könntet uns so viel über primitive Lebensformen beibringen.“
    „Primitiv?! Und was ist mit allen anderen, die ihr nicht mitnehmt?“, wollte Susan wissen, als könnte sie nicht fassen, dass ich das gerade gesagt hatte. „Für euch sind wir nichts weiter als Versuchskaninchen. Was ist mit unseren Familien und ihren Familien und allen anderen Familien auf der Erde? Und mit allen Tieren und Pflanzen und Ozeanen und Bergen und Wolken und Bäumen … und … und …“
    „Die gibt es bestimmt auch noch irgendwo anders im Universum, wenn du so versessen darauf bist“, erwiderte Furzina mit einem Schulterzucken. „Es ist unendlich, weißt du.“
    „Ihnen hat die Musik von der Barbie-Puppe nicht gefallen, oder?“, warf Roddy ganz zaghaft ein.
    „Na, kein Wunder“, schnaubte Colin Snell. „Dieser Song war schon schmalzig, als mein Papi in meinem Alter war.“
    „Nein, warte“, sagte Susan. „Er hat recht, der Song hat ihnen nicht gefallen. Man konnte es ihnen ansehen. Sie haben schreckliche Geräusche von sich gegeben und sich ihre scheußlichen schuppigen Ohren zugehalten.“
    „Schuppen sind völlig in Ordnung“, sagte ich zu ihr. Wenn Susan auf Faa leben soll, muss sie solche Dinge wissen.
    „Sie … mögen … die … Musik … nicht “, wiederholte Roddy.
    „Ja, ich weiß“, fuhr Furzina ihn an. „Deshalb habe ich dieses Ding ja auch behalten, aber es kommen keine Klänge mehr heraus.“ Sie warf das Barbie-Radio auf den Boden.
    „Moment, das bringt mich auf eine Idee … Roddy!“, rief ich. „Wie heißt das Musikmöbelstück, auf dem du gespielt hast?“
    „Klavier.“
    „Klaafiier! Und was hast du gespielt, Susan?“
    „Flöte.“
    „Vloete! Natürlich. Holt sie. Schnell!“
    „Meine Flöte ist in meiner Tasche“, sagte Susan und rannte ins Haus, um sie zu holen.
    „Ich bin nicht Superman“, beklagte sich Roddy. „Ich kann kein großes Klavier den ganzen Weg von zu Hause hierhertragen, geschweige denn damit rennen.“
    „Das musst du auch nicht!“, rief Furzina. „In der Spielzeugkiste ist ein kleines Ding, auf dem Klavier steht. Mit ein bisschen Geschick können wir es auf jede beliebige Größe anwachsen lassen.“
    „Mein Vater hat eine Menge elektronisches Zeug, das er benutzt, wenn er im Pub Musik macht“, sagte Colin Snell. „Ein Schlagzeug und eine Gitarre und so was. Ich schau mal, was ich auftreiben kann.“
    Furzina sah ganz aufgeregt aus. „Eine Gitarre! Ja! Natürlich. Ich habe darüber im Internet gelesen. Hol sie!“
    Ich habe erst später
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