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Briefe vom miesesten Ort des Universums

Briefe vom miesesten Ort des Universums

Titel: Briefe vom miesesten Ort des Universums
Autoren: Bastei Lübbe
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„Cola“-Flasche verstecken sollen. Aber ich konnte ihn nicht daran hindern, davon zu trinken, weil Furzina wie verrückt mit den Armen in meine Richtung wedelte.
    „Ich weiß über alles Bescheid. Bert und ich arbeiten seit zwei Tagen zusammen“, flüsterte sie. „Papa hat zu viel Koma getrunken, aber Bert hat seine Schaltkreise den ganzen Tag heiß laufen lassen. Er hat endlich ein paar der Instrumente identifiziert, die während der Sechsten Quadratischen Kriege die Schreggs zermalmenden Schallwellen produziert haben. Diese Schallwellen haben nicht nur die Schregg-Armee dem Boden gleich gemacht, sondern auch vierzehn neue Quasare, sechstausend Sprachen und achtundzwanzig neue Religionen geschaffen. Außerdem haben sie achtzehntausend Galaxien mit fließend heißem und kaltem Wasser und kostenlosen Mittwochs-Kinokarten versorgt. Sie müssen also über eine außergewöhnliche Megalozität verfügen.“
    Ich konnte es nicht fassen! Meine nervige kleine Schwester war die ganze Zeit für unsere Mission tätig gewesen, während ich in der Schule gesessen und überhaupt nichts gelernt habe.
    „Wie heißen diese Instrumente? Und wie sehen sie aus?“
    „Na ja, Bert glaubt, dass sie in der hier gesprochenen Landessprache Klaafiiers, Etepeteten, Geggen, Hafer und Vloeten genannt werden. Aber wir haben keine Ahnung, wie sie aussehen.“
    Klaafiiers und Vloeten. Ich wusste, ich hatte das schon einmal gehört. Aber wo?
    „Wir müssen mit Bert sprechen“, erklärte ich und steuerte auf die Treppe zu.
    „Oh nein, müsst ihr nicht“, sagte Mama und saugnapfte mich mit ihrem zentrifugalen Strecker. „Ihr lasst mich auf keinen Fall mit diesem Haufen Barauken allein.“
    Meine Klasse warf mit Tausenden Kissen um sich. Vielleicht gab es in den meisten Erdlingshäusern nicht so viele?
    „ESSEN!“, brüllte Mama. „Ich gebe jedem von euch hundert Scheine, wenn ihr euch benehmt.“
    „Nee. Sie ziehen uns nur auf“, meinte Jatinder.
    Mama wedelte mit einem Bündel Geldstreifen und auf einmal benahmen sich alle Gäste ganz anständig.
    Für jeden gab es einen Laib Brot, der mit hübsch aussehenden grünen Kugeln namens Rosenkohl gefüllt war. Mama hatte auch einen riesigen Wackelpudding mit Bratkartoffel-Geschmack zubereitet. Ich war stolz auf sie. Es war nur zu schade, dass niemand Hunger zu haben schien.
    „Zeit für eure Karussellfahrt“, verkündete Papa mit immer noch ganz roten und verschlafenen Erdlingsglupschern. Er kam nach draußen gewankt und öffnete die Tür des Gartenhäuschens.
    Die Verbesserungsmaschine surrte und knatterte und leuchtete silbrig-rosafarben auf – so als laufe sie sich langsam warm.
    „Ich geh da nicht rein“, erklärte Colin Snell.
    „Ich auch nicht“, meinte Jatinder.
    Selbst Susan blickte skeptisch.
    „Hast du es schon ausprobiert?“, fragte sie mich. „Bist du sicher, dass es ungefährlich ist?“„Schaut doch, der Hund fährt auch
     damit!“, sagte Roddy. Oh nein! Ich drehte mich um und sah noch, wie Pluckis Schwanz in der Verbesserungsmaschine verschwand.
    „Rhabarber!“, rief ich.
    „Geh da nicht rein!“
    „Warum nicht?“, wollte Aaron Ratchet wissen. „Du hast gesagt, es wäre ungefährlich.“
    Es war zu spät. Plucki verschwand in der Verbesserungsmaschine. Ich hörte, wie sich ihre Motoren in Bewegung setzten.

    Entsetzt beobachtete ich das Ganze. Alle anderen standen nur untätig herum, kratzten sich an den Köpfen oder bohrten in ihren Rüsseln. Plötzlich kam Plucki dreimal so groß wie vorher herausgeschossen. Zum Glück war er immer noch als Hund getarnt (für den Fall, dass die Feier zu aufregend wurde, hatten wir alle eine dreifache Dosis Koz geschluckt). Offensichtlich kann die Verbesserungsmaschine viele Dinge, die Papa sich nie hätte träumen lassen. Zum Beispiel irdische Körper auf Faa-Dimensionen anwachsen lassen.
    Zuerst lief Plucki auf den Hinterbeinen. Dann schlug er einen Purzelbaum. Als Nächstes schnappte er sich Aarons Fußball, wirbelte ihn mit dem Fuß in die Luft und balancierte ihn auf dem Rüssel. Dann sprang er auf die Vorderbeine und balancierte den Ball auf den Hinterbeinen. Schließlich trottete er zum Gartenzaun hinüber. Alle klatschten wild.
    „Hol den Ball, Superhund!“, rief Aaron Ratchet.
    Plucki sprang in die Luft und machte einen Salto über den Zaun. Von der anderen Seite war ein Krachen und Poltern zu hören, bis der Ball gefolgt von Plucki mit Fifi auf dem Rücken zurück über den Zaun geflogen kam.
    „Oh nein“,
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