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Briefe vom miesesten Ort des Universums

Briefe vom miesesten Ort des Universums

Titel: Briefe vom miesesten Ort des Universums
Autoren: Bastei Lübbe
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wunderschönen Spinat.“
    Alle schrien. Furzina, Mama und ich starrten nur entsetzt auf den Bildschirm. Wenn wir vor der Feier keine dreifache Dosis Koz zu uns genommen hätten, hätten sich unsere Tarnungen auf der Stelle in nichts aufgelöst.
    „Wenn ich mich vorstellen darf“, sagte das fettige lilafarbene Monstrum. „Ich bin Kurt, König der Schreggs, Gebieter des
Schrulliversums, Seelenzerstörer, Ober-Spinataufspürer. Wir hoffen, euch gefällt die Feier“, fuhr es sabbernd fort, während es sich im Garten
umsah. „Das solltet ihr auch, denn es wird eure letzte sein. Wir erreichen euren Planeten, noch bevor eure armselige Sonne untergeht. Und dann
müsst ihr sie nie wieder aufgehen sehen. Ist das keine Erleichterung?
    Ha ha ha! HA HA HA HA HA. HO HI HOOO HA HA HA HA HA! TUT MIR JA SO LEID! HEE HEE HEE!“
    "ICH WILL NACH HAUSE", heulte die gesamte Klasse außer Roddy, Susan … und Colin Snell. Mr Snell, der sich nach seiner Begegnung mit der lebensgroßen Barbie-Puppe gerade wieder aufrappelte, wurde noch blasser und fiel erneut in einen tiefen Schlaf. Papa war ebenfalls bewusstlos.
    Mama flitzte zurück ins Haus, um eine Flasche Koz aufzutreiben. Sie dachte, dass unsere dreifache Dosis nicht ausreichen würde, und hoffte
wohl, uns noch ein wenig längerschützen zu können. Es lag also allein bei uns Sprösslingen, die Situation zu retten.

    „Lösch das Gedächtnis deiner Freunde und schick sie nach Hause. Schnell“, raunte Furzina mir zu. „Und lass uns von diesem Planeten verschwinden, bevor diese … diese … Dinger … hier eintreffen. Die Mission ist vorbei. Wir haben alles versucht.“
    Alle rannten zum Haus. Ich zog den Gedächtnistilger aus meiner Tasche und richtete ihn auf die schreienden Geburtstagsgäste. Sie blieben abrupt stehen und scharten sich um Mama, die wieder nach unten gekommen war, weil sie kein Koz finden konnte, jetzt aber ganze Hände voll Erdengeld verteilte und ihre Beißer auf fast genauso furchterregende Art entblößte wie ein Schregg.
    „Geburtstagstüten! Geburtstagstüten!“, riefen alle. „Alles Gute zum Geburtstag, Norman!“
    Der Gedächtnistilger hatte offensichtlich funktioniert.
    Mama warf Furzina und mir einen erleichterten Blick zu und ging mit meinen Gästen ins Haus, um ihre Jacken zu holen. Du stimmst mir sicher zu, dass
sich Mama als sehrtapfer erwiesen hat, als sie alle glücklich und zufrieden nach Hause schickte. Auch wenn ihr nicht auffiel, dass
Roddy, Susan und Colin dageblieben waren und noch immer den Bildschirm anstarrten … In der Zwischenzeit hatten sich noch mehr scheußliche lilafarbene
Gesichter um das erste Gesicht geschart und lachten immer lauter und lauter.

    „Hi, Leute“, sagte die Barbie zu ihnen. „Kommt ihr mit an den Strand? Wir können tanzen und Spaß haben.“
    Sie schaltete das pinkfarbene Radio an, das sie bei sich trug, und eine seltsam scheppernde, aber recht melodische irdische Musik kam heraus. Furzina
fiel die Kinnlade herunter und sie riss die Glupscher weit auf.
    „Was für ein wunderschöner Klang“, sagte sie und fing an, sich hin und her zu wiegen und mit den Armen zu wedeln.
    Die lilafarbenen Ungeheuer hörten auf zu lachen. Sie hielten sich ihre schuppigen Lauscher zu und gaben fürchterliche, gespenstische Laute von
sich. Plötzlich brach das Signal ab und der Bildschirm wurde schwarz. Die gedämpfte Stimme von Kurt, dem König der Schreggs, konnten wir allerdings
immer noch hören.

    „Keine Sorge, ihr schwächlichen Erdlinge. Wir sind schon bald da“, sagte er. „Oder nein, MACHT euch lieber Sorgen. Macht euch ganz
große Sorgen. Seid sehr, sehr besorgt.

    HA HA HA. HO.“
    Die Barbie machte einen Schmollmund und schaltete das Radio aus. Furzina schnappte es sich und versuchte, es wieder einzuschalten, aber es spuckte nur eine Wettervorhersage für die Erde aus.
    Ich richtete den Gedächtnistilger auf Roddy, Susan und Colin.
    „Lösch ihr Gedächtnis!“, befahl mir Furzina.
    „Warte“, sagte Susan. Ich hörte auf sie. „Du hast gerade meine Freunde damit verändert, stimmt’s?“, meinte Susan und zeigte auf den
Gedächtnistilger. „Du hast sie das alles vergessen lassen. Du bist gar kein Mensch, oder?“
    „Nein“, erwiderte ich. „Bin ich nicht.“
    „Lösch ihr Gedächtnis!“, wiederholte Furzina und versuchte, mir den Gedächtnistilger aus der Hand zu reißen.

    „Als du das Bild von mir gemalt hast“, sagte Susan, „mit diesem komischen Arm, den du angeblich nicht hast, die Art,
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