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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia
Autoren: Fabian Lenk
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Das Duell

Das Duell
    „Auf die Plätze, fertig, los!“ Lehrer Tebelmann klatschte in die Hände, und Leon sowie etwa zehn andere Schüler setzten sich in Bewegung. Der 1000-Meter-Lauf bei den Bundesjugendspielen stand an. Leon wollte eine Ehrenurkunde, wie immer. Dafür brauchte er eine gute Punktzahl. Und er wollte diesen Lauf gewinnen. Gegen Mark, seinen härtesten Rivalen.
    „Hau rein, Leon!“, brüllten Julian und Kim, die im Gras neben der Tartanbahn hockten. Die beiden hatten ihre Läufe schon hinter sich.
    Leon winkte ihnen kurz zu. Dann konzentrierte er sich wieder auf das Laufen. Gleichmäßig atmen, nicht zu schnell werden auf den ersten vierhundert Metern. Und Mark im Auge behalten, der sich gerade an dritter Stelle befand. Leon schloss zu ihm auf, ließ ihn nicht mehr aus den Augen. In einem regelmäßigen Rhythmus trafen seine Turnschuhe auf die Bahn.
    Jetzt hatten die Läufer die erste Runde hinter sich gebracht. Das Feld war inzwischen weit auseinander gezogen. Leon behielt seine Position, blieb hinter Mark in Lauerstellung.
    Auch nach sechshundert Metern lag Mark noch in Führung. Er hatte ein höllisches Tempo vorgelegt. Leon klebte förmlich an ihm. Sein Atem ging nun schnell, fast zu schnell. Er warf einen Blick zurück. Niemand hatte Mark und ihm folgen können. Es war ein Duell zwischen ihnen beiden.
    Die letzte Kurve. Leon sah Tebelmann an der Ziellinie. Auch Kim und Julian standen dort und brüllten irgendetwas. Noch zweihundert Meter, noch einhundert.
    Leon biss die Zähne zusammen. Sein Puls jagte, seine Muskeln brannten. Und vor ihm, wenn auch knapp, lief Mark scheinbar leichtfüßig und elegant. Woher hatte Mark plötzlich diese Kondition? Noch war Leon unmittelbar hinter ihm, aber er spürte, dass seine Kräfte nachließen. Er würde das Duell verlieren, wenn …
    Wenn er nicht alles gab. Leon ballte die Fäuste, legte den Kopf in den Nacken und brach aus Marks Windschatten aus.
    Nun war Leon auf gleicher Höhe mit seinem Konkurrenten. Kurz blickten sich die Schüler in die verschwitzten Gesichter. Marks Augen funkelten. Ärger lag in diesen Augen, aber auch eine Spur Verzweiflung. Und in diesem Moment ahnte Leon, dass er noch eine Chance auf den Sieg hatte.
    Leon starrte nach vorn zum Ziel. Seine Füße trommelten über den Boden, und langsam, ganz langsam, zog er an Mark vorbei.
    „Du schaffst es, du schaffst es!“, brüllten Julian und Kim.
    Tebelmann, plötzlich ganz nah, die Ziellinie, der ersehnte weiße Strich! Ein Blick zur Seite, dorthin, wo Mark gerade noch gewesen war. Weg! Und mit einem Male spürte Leon die Anstrengung nicht mehr, er fühlte sich leicht wie eine Feder. Mit zwei Metern Vorsprung ging er durchs Ziel.
    Tebelmann schaute auf seine Stoppuhr und klopfte Leon auf die Schulter. „Gute Zeit!“
    Leon nickte nur und nahm die Glückwünsche von Kim, Julian und schließlich auch Mark entgegen.
    „Nicht schlecht, aber du hast es ganz schön spannend gemacht“, sagte Kim und lachte.
    „Hoffentlich reicht es für eine Ehrenurkunde“, erwiderte Leon schnaufend. Er streckte sich neben der Bahn im Gras aus und schaute in den strahlend blauen Himmel. Es war ein wunderschöner Sommertag im mittelalterlichen Städtchen Siebenthann.
    „Ich freue mich schon auf die Olympischen Spiele “, sagte er. „Sie beginnen in einer Woche. Ich werde mir eine ganze Menge im Fernsehen anschauen. Vor allem die Läufe!“
    Julian hockte sich neben ihn. „Ich auch“, sagte er. „Aber noch besser müssen die Spiele im antiken Olympia gewesen sein. Da wurden die Sieger mit Geld überhäuft und wie Götter verehrt.“
    „Echt?“
    „Ja!“, rief Julian. „Wer bei Olympia gewann, hatte ausgesorgt. Das habe ich erst gestern in unserer Bibliothek im Bartholomäuskloster gelesen. Und hart waren die Wettkämpfe! Vor allem die Wagenrennen!“
    „Wagenrennen?“, fragte Leon ungläubig.
    „Ja“, bestätigte Julian. „Es gab nicht nur Leichtathletik wie Laufen, Weitsprung oder Diskus, sondern auch Ringen, Boxen und eben Wagenrennen. Und die Sportler kämpften mit allen Mitteln um den Sieg. Ein zweiter oder dritter Platz war wertlos.“
    Unvermittelt saß Leon kerzengerade im Gras. „Wagenrennen, grenzenloser Ruhm, erbitterte Duelle? Ich glaube, ich muss dringend nach Olympia!“
    „Du meinst doch nicht etwa, dass wir unserem Zeitraum mal wieder einen kleinen Besuch abstatten sollen?“, sagte Kim mit einem vielsagenden Lächeln.
    Leon nickte heftig. „Genau das!“
    „Mach mal
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