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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia
Autoren: Fabian Lenk
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Telestas soll sich um Philanors Verletzung kümmern.“
    Auf dem Weg fragten die Gefährten, ob Diotimos und seine Söhne Feinde hätten.
    „Sportliche Rivalen haben wir einige“, berichtete Diotimos. „Aber ich glaube nicht, dass sie auf uns schießen würden.“
    „Vorsicht“, widersprach Milon mit seinem dröhnenden Bass. „Diesem elenden Kleoitas traue ich alles zu.“
    „Wer ist das?“, fragte Leon.
    „Er stammt auch aus Kroton und ist ebenfalls Ringer. Bei den letzten Spielen hat er gegen mich verloren“, erzählte Milon. „Er behauptet, ich hätte ihn nur mit unfairen Mitteln besiegt. Aber das ist natürlich Unsinn. Doch seitdem hasst er mich und meine Familie.“
    „Ja“, pflichtete sein Vater ihm bei. „Kleoitas’ Bruder Arrhichion fährt Rennen wie ich. Auch er zog gegen mich den Kürzeren. Ihr seht: Unsere Familien sind sich nicht besonders grün. Und bei diesen Spielen brennen Kleoitas und Arrhichion auf eine Revanche. Aber sie werden wieder keine Chance haben, beim Herakles !“
    Leon warf seinen Freunden einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Diotimos schwärmte weiter von den sportlichen Erfolgen seiner Familie, während sie auf Olympia zuwanderten. Mehr und mehr füllte sich der Weg mit Händlern und Bauern, die neben mit Obst, Getreide und Gemüse beladenen Karren herliefen. Aber auch zwei Musiker, der eine mit einer Flöte, der andere mit einer Kithara , sowie zerlumpte Bettler strebten auf die heilige Stätte zu.
    Leon hörte Diotimos’ Berichten nur halb zu. Hinter seiner Stirn wirbelten die Gedanken. Was für ein Glück, dass sie den berühmten Milon getroffen hatten und ihn und seine Familie jetzt begleiten durften! Verstohlen musterte Leon den muskelbepackten Athleten. Milons Gegner mussten eigentlich die Flucht ergreifen, bevor der Kampf überhaupt begann. Ob dieser gewaltige Kerl wirklich so viel aß und trank, wie überliefert worden war? Es sah fast so aus.
    Ebenso beeindruckt war Leon von Philanor. Der junge Athlet würde jetzt schon an Olympischen Spielen teilnehmen. Was für eine Leistung!
    Hoffentlich behindert ihn seine Verletzung nicht, dachte Leon. Und damit waren seine Gedanken wieder bei der Attacke des Bogenschützen. Steckten dieser Kleoitas oder sein Bruder hinter dem Anschlag? Hatte einer von ihnen die Pfeile abgeschossen, um ihre ärgsten Widersacher auszuschalten? Offenbar waren die Brüder auch in Olympia. Womöglich gelang es ihm und seinen Freunden, den beiden ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Aber das konnte verdammt gefährlich werden.
    „He, wir sind da!“, riss Kim ihn plötzlich aus seinen Gedanken.
    Sie hatten eine stattliche Mauer erreicht. Dahinter erhob sich, von grünen Platanenwipfeln umgeben, das mit weißen Marmorplatten gedeckte Dach des Zeustempels. Hoch oben reckte eine goldene Nike ihre schlanke Faust in den strahlend blauen Himmel. Vor der Mauer, neben einem Olivenhain, war eine unübersichtliche Stadt aus den Zelten der Athleten und einfachen Holzbuden der Händler entstanden. Die Szene glich einem Jahrmarkt. Alles Mögliche wurde angeboten: in Salz eingelegte Sardellen, Oliven, Schafskäse, süße, knusprige Honigkuchen und gepökelte Würste. Mädchen verkauften Blumengebinde, Ketten und Armbänder. Lautstark priesen Männer Glücksbringer aus Glas, Schnitzereien aus Elfenbein sowie Kämme aus Horn an. Töpfer hatten ihre Krüge aufgestellt, Schuster lobten die Haltbarkeit ihrer Sandalen. Zwei Frauen stritten sich um einen schattigen Platz für ihre geflochtenen Körbe.
    Ja, dachte Leon, wir sind da, während er die Siegesgöttin auf dem Zeustempel hoch über dem Trubel betrachtete. Wir sind in Olympia. In der Stadt der Spiele, wo es nur um den Sieg geht. Ein zweiter Platz zählte nichts, kam einer Niederlage gleich. Und um den Sieg zu erlangen, war einigen Sportlern offenbar jedes Mittel recht. Trotz der Hitze lief Leon ein kalter Schauder über den Rücken.

Ertappt

Ertappt
    Die Gefährten wollten schon auf das Tor zur heiligen Stätte zulaufen, als Diotimos sie stoppte.
    „Langsam, wir müssen ins Gasthaus!“, rief er und deutete auf ein elegantes rechteckiges Gebäude mit leuchtend roten Schindeln, das sich neben der Zeltstadt befand. „Das Haus der schönen Elipa!“
    „Wer ist das?“
    Über Diotimos’ Gesicht ging ein Strahlen. „Sie ist die Wirtin und die schönste Frau von Olympia.“
    Vor dem Haus stand ein mächtiger Brunnen, der von einer Statue des Gottes Poseidon gekrönt war, aus dessen Dreizack Wasser
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