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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia
Autoren: Fabian Lenk
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spritzte.
    „Nachher müssen wir uns aber unbedingt die heilige Stätte anschauen!“, wisperte Julian seinen Freunden zu, während sie Diotimos folgten, der sein Pferd einem Stallburschen übergab.
    „Wir haben hier einen Stall für meine acht Pferde angemietet“, erläuterte Diotimos. „Außerdem eine Kammer für meinen Rennwagen.“ Er zeigte den Gefährten den Raum, der einer Garage glich. Dort stand eine schnittige, einachsige Quadriga , die über und über mit Götterfiguren verziert war. Zeus war ebenso zu sehen wie Apollon und Hermes . Neben dem Wagen lagen verschiedene Werkzeuge sowie Zaumzeug.
    „Ich lasse in der angrenzenden Kammer Betten für euch aufstellen“, ergänzte Diotimos. „Ihr werdet euch um die Pferde kümmern. In Ordnung?“
    „Klar!“, riefen die Freunde wie aus einem Mund.
    Dann brachte Diotimos sie ins Gasthaus. Dort bewohnten er und seine Familie gleich mehrere geräumige Zimmer, die nebeneinander lagen.
    „Diotimos muss sehr reich sein“, flüsterte Leon Kim und Julian zu. Sie erfuhren von Diotimos, dass er in Kroton ein riesiges Weingut besaß.
    In einem der von Diotimos angemieteten Räume lag Philanor auf einer Pritsche. Neben ihm kniete ein Mann mit lockigen Haaren und Spitzbart. Er kümmerte sich um den verletzten Arm des Läufers. An der Wand lehnte Milon und beobachtete die Szene.
    „Ich bin Telestas, der Arzt“, sagte der Mann mit den Locken, als er die Gefährten erblickte. „Ich kümmere mich um das körperliche Wohlergehen dieser Athleten und um ihre richtige Ernährung. Und ihr müsst die drei aufmerksamen Kinder sein, die uns vor Schlimmerem bewahrt haben.“
    „Vergiss bitte nicht unsere Kija“, korrigierte Kim lachend und zeigte auf die Katze.
    „Natürlich nicht“, erwiderte der Arzt und lächelte freundlich. Er hatte eine lange, gebogene Nase und warme, unergründlich dunkle Augen. Seine Finger, die gerade einen Verband über Philanors Wunde fixierten, waren lang und gepflegt.
    „Werde ich starten können?“, fragte Philanor ihn besorgt.
    „Ja, beim Zeus, das wirst du“, sagte der Arzt ruhig. „Und nicht nur das: Du wirst siegen!“
    Ein unsicheres Lächeln huschte über Philanors Gesicht. Kija sprang auf die Pritsche und rollte sich auf seinem Bauch zusammen. Der junge Sportler begann, sie zu streicheln.
    „Doch, glaube mir, das wirst du“, wiederholte Telestas. „Du bist der beste Läufer unter den Jugendlichen. Ich habe dich schließlich die letzten dreißig Tage beobachten können. In Elis , wo ihr Athleten euch auf die Wettkämpfe vorbereitet habt.“
    „Und wo die Hellanodiken die Hälfte der Sportler nach Hause geschickt haben“, ergänzte Diotimos, der in der Tür stand.
    Milon lachte dröhnend. „Oh ja, die Schiedsrichter waren diesmal ganz schön streng.“
    Telestas erhob sich. „Na ja, du hattest in dieser Hinsicht nun wirklich nichts zu befürchten. Du bist schließlich auch wieder klarer Favorit auf den Sieg im Ringen.“
    „Wieso wurden denn so viele Sportler weggeschickt?“, wollte Leon wissen.
    „Weil sie zu schlecht sind“, erläuterte Milon. „In Olympia sollen nur die besten Athleten an den Start. Dafür sorgen die Hellanodiken, indem sie sich die Sportler einen Monat lang genau anschauen und aussieben.“
    Leon nickte. Nur die Besten der Besten …
    „Ich werde jetzt zum Buleuterion gehen und den Anschlag melden“, sagte Diotimos ernst.
    „Dürfen wir mit?“, preschte Julian vor.
    „Höchstens bis zur Tür“, sagte Diotimos.
    „Auch gut“, rief Julian schnell, der hoffte, die heilige Stätte betreten zu dürfen, wo auch das Buleuterion, das Rathaus, lag.
    So trabten drei Freunde und eine Katze kurz darauf hinter dem reichen Weinhändler und Rennfahrer her.
    Die Wache am Tor winkte den kleinen Trupp durch, und so standen die Gefährten endlich im heiligen Bezirk, der Altis . Beherrscht wurde das weitläufige Gelände vom gewaltigen Zeustempel.
    „Wartet hier, ich bin gleich zurück“, sagte Diotimos und verschwand im angrenzenden Rathaus, das u-förmig um einen großen Platz gebaut worden war.
    In diesem Moment miaute Kija, die hinter den Freunden hergelaufen war. Julian wandte sich um und bemerkte aus dem Augenwinkel eine verdächtige Bewegung. Ein Bein, das gerade noch hinter einer Ecke des mächtigen Torbogens hervorgeragt hatte, wurde rasch zurückgezogen. Julian stieß einen leisen Pfiff aus und seine Freunde drehten sich ebenfalls um. Julian deutete mit dem Kinn zum Tor. Er sah genauer hin. Nein, der
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