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Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia

Titel: Die Zeitdetektive 10 - Falsches Spiel in Olympia
Autoren: Fabian Lenk
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Zeusspiele zu einem bedeutenden sportlichen Ereignis für ganz Griechenland. Zeus galt als Schutzgott der Sportler, ihm brachten die Athleten Opfer dar, um sich seinen Beistand zu sichern. Die Spiele wurden zu einem regelrechten Jahrmarkt, zu einem gesellschaftlichen Ereignis, bei dem gefeiert und auch gewettet wurde.
    Das Fest zu Ehren von Zeus verlangte den sogenannten „Gottesfrieden“. Dieser garantierte allen nach Olympia reisenden Wettkämpfern und Zuschauern für die Hinreise, die Dauer der Spiele und die Rückreise Sicherheit. Mehrere Stadtstaaten vereinbarten einen Vertrag, der auf einem bronzenen Diskus schriftlich festgehalten wurde. Darauf soll gestanden haben: „Olympia ist ein heiliger Ort. Wer es wagt, die Stätte mit bewaffneter Hand zu betreten, wird als Gottesfrevler gebrandmarkt. Ebenso gottlos ist aber auch jeder, der, wenn es in seiner Macht steht, eine solche Untat nicht rächt.“
    Für die Bewohner der griechischen Stadtstaaten (das geeinte Griechenland gab es noch nicht), die immer wieder blutige Auseinandersetzungen untereinander ausfochten, bedeuteten die Spiele somit eine zumindest kurze Zeit des Friedens.
    Es gab nicht nur Spiele in Olympia, sondern auch in Delphi (Apollon geweiht), Nemea und Isthmia (beide Poseidon geweiht). Einem Sportler, der alle vier Wettkämpfe gewann, wurde der Ehrentitel Periodonike verliehen. Die Sieger erhielten in Olympia einen Kranz vom heiligen Olivenbaum, in Delphi einen Lorbeer-, in Nemea und Isthmia einen Fichten-Kranz. Außerdem durften die Sieger ein Standbild von sich aufstellen, wurden in ihrer Heimat mit großen Ehren empfangen, brauchten keine Steuern mehr zu zahlen, wurden auf Staatskosten verpflegt, erhielten Ehrenplätze im Theater sowie Geld- und Sachgeschenke. Kurz gesagt: Ein Sieger hatte für den Rest seines Lebens ausgesorgt. Wer Zweiter oder Dritter wurde, galt als Verlierer und ging leer aus (Silber- und Bronzemedaillen gab es nicht). Kein Wunder, dass Bestechung und Betrug an der Tagesordnung waren – bei Sportlern, Schiedsrichtern und Wettspielern. Wer erwischt wurde, wurde hart bestraft und fand unter anderem seinen Namen auf einer der Zanes wieder.
    An den Spielen durften nur männliche Griechen teilnehmen, die frei geboren, also keine Sklaven waren und kein schweres Verbrechen begangen hatten. Zunächst waren es reiche Adlige, später auch Berufssportler. Für die Teilnahme trainierten die Männer hart. Bereits zehn Monate vor Beginn der Wettkämpfe nahmen die Athleten das Training in ihren Heimatorten auf. Die meisten hatten einen persönlichen Trainer. Die Sportler mussten viele Stunden am Tag üben. Die Einhaltung dieser Zehn-Monats-Frist war für alle Teilnehmer bindend. Mindestens einen Monat vor Eröffnung der Spiele mussten sich alle Teilnehmer in Elis einfinden. Dort siebten die Schiedsrichter die schwächeren Athleten aus. Nur die Besten durften in Olympia starten. Sie taten das übrigens nackt.
    Der berühmteste aller antiken Athleten war Milon von Kroton. Er war sechsfacher Periodonike. Es wird berichtet, dass er ein eher schmächtiger Junge gewesen sein soll, der von den Nachbarskindern oft verprügelt wurde. Daraufhin begann er, seine Muskeln zu stählen, um sich wehren zu können. Angeblich soll er ein neugeborenes Kalb genommen und es täglich gestemmt haben. Jedenfalls war Milon von Kroton 30 Jahre lang unbesiegbar. Diese Erfolge bildeten auch die Grundlage für zahlreiche Legenden um Milon, wie die nicht alltäglichen Essgewohnheiten, die Leon zu Beginn des Buches zitiert. So soll er nach dem sechsten Sieg seine schwere Steinstatue selbst in die Altis getragen haben. Der zeitgenössische Autor Pausanius (er lebte etwa zwischen 150 bis 200 n. Chr.) berichtet: „Er band sich eine Darmsaite wie eine Binde um den Kopf. Dann hielt er die Luft an, füllte die Adern am Kopf mit Blut und zerriss mit der Kraft der Adern die Saite.“ Erst im Jahr 512 v. Chr. fand Milon seinen Meister: Er verlor den Ringkampf gegen Timasitheos, der ebenfalls aus Kroton stammte. Wenige Jahre später starb Milon – angeblich beim Versuch, einen Baum auseinanderzureißen.
    Auch ohne seinen ganz großen Helden erfreuten sich die Spiele weiterhin größter Beliebtheit. Doch im Jahr 394 n. Chr. kam das Ende der antiken Olympischen Spiele. Der christliche Kaiser Theodosius I. glaubte nur an einen Gott. Die Welt der Griechen mit ihren zahlreichen Göttern war ihm nicht geheuer. Er hielt die Spiele für einen heidnischen Kult und verbot sie.
    Die
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