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Bravo, liebes Hausgespenst!

Bravo, liebes Hausgespenst!

Titel: Bravo, liebes Hausgespenst!
Autoren: Marie Louise Fischer
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„Nicht schon wieder!“
    Monika beeilte sich aufzutauchen. „Entschuldigt bitte, das war nur ich“, sagte sie, „aber ich hab’s nicht mit Absicht getan.“
    „Du kannst einen aber erschrecken!“ Tante Elly preßte beide Hände auf ihr Herz.
    „Tut mir leid.“ Monika sammelte das Putzzeug auf und brachte es in die Küche. Als sie in die Wohndiele zurückkam, war sie zu einem Entschluß gekommen. „Ich habe euch eben zugehört“, gestand sie. „Ich weiß, das gehört sich nicht, aber eure Unterhaltung war zu interessant.“ Sie schlüpfte in ihren Anorak und nahm ihre Schultasche. „Wenn du wirklich den Kampf mit Amadeus aufnehmen willst, Tante Elly, dann viel Spaß. Aber kleinkriegen wirst du ihn nicht, verlaß dich drauf. Er ist nämlich viel stärker als du, und er ist mein Freund.“
    Da dies ein guter Abgang war, gab sie Tante Elly keine Gelegenheit zu einer Erwiderung, sondern grüßte rasch und verließ das Haus.

Ein Verdacht wird entkräftet

    Beinahe wäre Monika an diesem Morgen zu spät zur Schule gekommen, obwohl schon zwei Stunden ausgefallen waren. Sie schaffte es gerade noch beim letzten Klingeln auf ihren Platz zu rutschen. Sie sah, daß Ingrid wieder gesund war. Aber eine Gelegenheit zu einem Gespräch ergab sich nicht. In der großen Pause konnten sie sich auch nicht unterhalten, denn es fand eine Schneeballschlacht im Hof statt, in die alle hineingezogen wurden.
    Auf dem Nachhauseweg schloß sich Norbert den beiden Mädchen an. Das machte Monika ein wenig verlegen. Ingrid hingegen, die es gewohnt war, die Freundin für sich allein zu haben, war erstaunt über die neue Situation.
    Nur Norbert war ganz unbefangen. „Ich weiß jetzt, was dein Amadeus ist!“ platzte er heraus, kaum daß sie aus der Hörweite der anderen waren.
    „Du hast dem Neuen von Amadeus erzählt?“ fragte Ingrid. „Ich dachte, es wäre ein Geheimnis.“
    „Ist es auch!“ versicherte Monika. „Aber Amadeus selber...“ Sie hatte einen Einfall. „Hört mal, das können wir hier auf der Straße unmöglich klären! Wie wär’s, wenn wir auf einen Sprung in die ,Post‘ gingen?“
    „Jetzt? Vor dem Mittagessen?“ fragte Ingrid.
    „Nur um uns auszusprechen. Stell dich nicht an, Ingrid. Oder glaubst du, deine Mutter wird schimpfen?“
    „Das bestimmt.“
    „Meine Eltern sind nicht so“, behauptete Norbert.
    „Und Liane und Peter kommen sowieso erst ’ne Stunde später nach Hause“, sagte Monika, „ganz davon abgesehen, daß Tante Elly gar nicht weiß, wann ich kommen müßte.“
    „Wer ist Tante Elly?“ fragte Ingrid.
    „Das und ’ne Menge mehr wollte ich dir erzählen! Aber das geht nicht in fünf Minuten!“
    Ingrid begriff, daß Gefahr bestand, die Freundin zu verlieren, wenn sie sie jetzt mit Norbert allein ließ, und sie rang sich dazu durch, die häusliche Schelte in Kauf zu nehmen. „Also gut, wenn du darauf bestehst!“
    „Ich bestehe auf gar nichts!“ sagte Monika. „Ich dachte nur, du würdest Wert darauf legen, alles zu erfahren, was während deiner Krankheit passiert ist.“
    „Du hättest mich ruhig öfters besuchen können.“
    „Wenn du wüßtest, was ich alles zu tun hatte!“ Entschlossen wandte Monika dem Weg nach Heidholzen den Rücken zu. „Also kommt. Ihr habt doch Kleingeld eingesteckt?“
    „Ich lade euch ein!“ erbot sich Norbert.
    „Gib nicht so an!“ gab Ingrid zurück.
    Monika versuchte zu vermitteln. „Kein Grund grob zu werden, Ingrid, Norbert hat’s ja nur gutgemeint. Und du, Junge, laß dir sagen, daß wir schon für uns selber zahlen können.“
    „Das weiß ich doch, ich wollte nur...“
    „... uns einkaufen!“ fiel Ingrid ihm ins Wort.
    „Aber nicht die Bohne! An so etwas habe ich gar nicht gedacht!“
    „Giftet euch bloß nicht an, sonst habt ihr mich gesehen!“ mahnte Monika. „Außerdem braucht Norbert mich gar nicht einzukaufen. Ich steh zu ihm.“
    „Das ist aber schnell gegangen“, bemerkte Ingrid.
    „Hör mal, wenn es dir nicht paßt, dann kann ich dir nur sagen: geh nach Hause!“
    „Ihr wollt mich los haben?!“
    „Überhaupt nicht! Aber wenn du dich weiter so benimmst, schließt du dich selber aus!“
    Ingrid war eifersüchtig, aber doch klug genug einzusehen, daß sie sich der veränderten Situation anpassen mußte, wenn sie die Freundin nicht ganz verlieren wollte. Außerdem war Norbert nicht so übel. Es war besser, mit einem Mädchen und einem Jungen befreundet zu sein, als ganz allein dazustehen. Sich zu entschuldigen brachte
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