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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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man von seinem angeblich besten Freund gefoltert wird. Ich habe gleich ein Treffen mit Mrs. Grisholm, meinem nächsten Gast. Sie hat heute Morgen ihren Anschlussflug verpasst. Sie hat diese Krimi-Theatergruppe in Maine, bei der das Publikum mitmacht. Sie kochen und essen sogar zusammen. Du weißt schon, ich habe dir von ihr erzählt, und es klingt so, als …“
    „Was wird Michael dazu sagen, dass eine alte Flamme in dein Leben zurückkehrt? Hast du
ihm
jemals von Daniel O’Hara erzählt?“ fiel Josh ihr amüsiert ins Wort.
    „Dan ist Vergangenheit. Und Michael geht dich nichts an.“
    Josh begann zu lachen. Ihre Wangen wurden rot vor Wut.
    „Dieser St. Patrick’s Day könnte richtig vergnüglich werden. Es geht mich ja vielleicht nichts an, wo du übernachtest, aber wir haben Michael als Locations Manager unter Vertrag genommen, bevor ihr beide was miteinander angefangen habt. Ich gehe davon aus, dass er nach Boston mitkommt.“
    „Natürlich kommt er mit nach Boston.“
    Josh grinste noch immer.
    „Grins mich nicht so schief an!“
    „Tut mir Leid. Aber als dein ehemaliger Beinahe-Liebhaber finde ich es amüsant, dass du dein halbes Erwachsenenleben im Zölibat zugebracht hast und du jetzt die beiden großen Liebhaber gemeinsam an deinem höchsten Feiertag um dich hast.“
    „Josh …“, sagte sie mit warnendem Tonfall.
    „Vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht, weil deine Eltern ja auf dich aufpassen können.“
    Sie stand auf. „Ich würde dir ja gerne dafür danken, dass du so ein toller Geschäftspartner bist …“
    „… wenn ich nicht so ein Idiot wäre“, führte er ihren Satz lachend fort.
    „Ich könnte deiner Frau erzählen, was du für mich empfunden hast.“
    „Das weiß sie doch schon längst. Ich glaube, sie wird das alles genauso witzig finden.“
    „Du bist unmöglich, und ich gehe jetzt.“
    „Du gehst nur, weil du sonst zu spät kommst. Und du liebst mich trotz allem“, rief er ihr nach, als sie zur Tür ging.
    „Ich liebe dich nicht“, erwiderte sie und drehte sich um. „Denk an die Quittung, und gib ein anständiges Trinkgeld.“
    „Du betest mich an!“ rief er.
    Sie sah ihn an. Er grinste noch immer so unverschämt, und er begann, „Danny Boy“ zu summen.

2. KAPITEL
    E s war ein verdammt langer Tag gewesen. Michael McLean lag seine Arbeit sehr am Herzen, und er erreichte immer das, was er sich vornahm. Mal war dazu Diplomatie und Taktgefühl erforderlich, mal unverrückbare Entschlossenheit und Druck an den richtigen Stellen.
    Als das Telefon klingelte, schoss Michael hoch. Er hatte einfach nur dagelegen und war eingedöst. Auch wenn sein Job ihm ungewöhnliche Arbeitszeiten abverlangte, hatte er dieses schrille Klingeln nicht erwartet. Er war durchs ganze Land gereist, weil sie für jede Eventualität gewappnet sein mussten, und er war müde. Obwohl ihm das Klingeln in den Ohren schrillte, unternahm er nichts dagegen. Dann aber zwang er sich, sich aufzusetzen. Er fuhr mit den Fingern durch sein Haar und wollte gerade nach dem Telefon auf dem Nachttisch greifen, als er erkannte, dass sein Handy klingelte. Er stand auf, sah sich um, fand dann endlich seine Hose und holte das Mobiltelefon aus der Tasche.
    Sein Blick fiel auf die Anruferkennung. Es war Moira.
    „Hey, Baby, was ist los? Alles in Ordnung mit dir? Es ist schon spät.“
    „Ich weiß. Es tut mir Leid. Ich hätte dich früher anrufen sollen.“
    „Du kannst mich rund um die Uhr anrufen, das weißt du.“
    „Danke“, sagte sie mit sanfter Stimme.
    Es gab viele Frauen auf der Welt, und er hatte sich ausgetobt. Aber der Klang ihrer Stimme ging ihm durch und durch. Ja, es gab andere Frauen, doch keine von denen war so wie sie. Vor seinem geistigen Auge ließ er ihr Bild entstehen. Moira war eine Schönheit. Sie hatte tiefrotes Haar und blaugrüne Augen, sie war groß und anmutig, sie besaß eine natürliche Eleganz und war sich dabei nicht zu fein, sich die Finger schmutzig zu machen und in die absurdesten Situationen zu geraten. Nachdem ihm die Stellenangebote als Co-Produzent und Locations Manager für KW Productions aufgefallen war, hatte er verschiedene Sendungen aufgezeichnet, um sich ein Bild von den Produktionen dieses Unternehmens zu machen. Dabei war sie ihm schon aufgefallen. Sie hatte einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen, aber in Wirklichkeit war sie noch viel attraktiver. Auf die Gefühle, die sie in ihm geweckt hatte, war er nicht vorbereitet gewesen. Er wünschte, sie wäre jetzt
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