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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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Gründungsvätern bis zum Bürgerkrieg – und da natürlich beide Seiten.“
    „Vielleicht lässt er wenigstens den Iren aus, der Seite an Seite mit Custer geritten ist.“
    „Josh, ich meine das ernst. Du kennst meinen Vater. Großer Gott, lass bloß niemanden auf den irischen Nationalismus oder die IRA zu sprechen kommen.“
    „Okay, das Thema Politik lassen wir einfach aus.“
    Sie hörte ihn kaum, als sie in Gedanken versunken einen Ellbogen auf den Tisch stützte und sich vorbeugte. „Patrick bringt meine Nichten und Neffen mit, und dann werden Mum, Dad und Granny Jon wieder so tun, als wären die Kleinen entlaufene Kobolde. Überall werden Bierfässer stehen, und alles ist in Grün gehalten.“
    „Hört sich großartig an.“
    „Jede Menge Leute werden da sein …“
    „Je mehr, umso besser.“
    Sie richtete sich auf und sah ihn ernst an. „Danny kommt“, sagte sie.
    „Oh“, erwiderte er leise. „Verstehe.“
    Er wachte erst spät auf und brauchte einige Zeit, ehe er munter wurde. Er befand sich in einer luxuriösen Umgebung. Er lag auf einer weichen Matratze, die Laken waren angenehm kühl auf seiner Haut. Von der Frau neben ihm ging immer noch der süßliche Duft von Parfüm und ihrer Liebesnacht aus. Sie war jung, aber nicht zu jung. Ihre Haut war gebräunt und seidig, sie hatte volles dunkles Haar, das auf dem Hotelkissen ausgebreitet lag. Sie hatte ihren Preis, aber, zum Teufel, sie hatten gemeinsam viel Spaß gehabt.
    Die Kaffeemaschine war um die Uhrzeit angesprungen, die er am Abend zuvor programmiert hatte, doch mittlerweile musste der Kaffee angebrannt sein. Er hätte nicht gedacht, dass er so lange schlafen würde.
    Er schob sein Kissen gegen das Kopfende und lehnte sich zurück.
    Amerika war gut.
    Ihm gefiel es hier jedes Mal.
    Hier gab es so viel und in solchem Überfluss. Und es gab hier so viele dumme Menschen, die überhaupt nicht zu schätzen wussten, was sie hatten. Zugegeben, sie hatten auch hier ihre Probleme. Er ging nicht mit Scheuklappen durch die Welt, und er war auch kein gefühlloser Mensch. Aber hier waren es andere Probleme. Verwöhnte Kinder von wohlhabenden Eltern, Rassenunruhen, Republikaner, Demokraten … und bei allem Mitgefühl musste er aber auch sagen, dass sie sich einfach neue Probleme schufen, wenn die bisherigen ihnen nicht mehr genügten. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass es sich hier gut leben ließ.
    Das Telefon klingelte. Er streckte sich nach dem Nachttisch aus und nahm den Hörer ab.
    „Hallo?“
    „Haben Sie die bestellte Ware bereit, Sir?“
    „Ja, habe ich. Soll ich liefern, oder wollen Sie sie abholen?“
    „Es dürfte besser sein, wenn Sie hierher kommen. Vielleicht haben wir über weitere Aufträge zu sprechen.“
    „Das geht in Ordnung. Wann?“
    Ihm wurde eine Uhrzeit genannt, dann war das Gespräch beendet. Er legte auf.
    Die Frau neben ihm bewegte sich und stöhnte leise. Sie drehte sich zu ihm um und blinzelte ihn an. Dann lächelte sie. „Guten Morgen.“
    „Guten Morgen.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Er fand, dass sie noch immer so süß aussah wie am Abend zuvor. Dunkle Haare, dunkle Augen, sonnengebräunte Haut.
    Sie schob ihre Hand unter das Laken und ließ sie zwischen seine Schenkel wandern.
    Erstaunt sah er sie an.
    Sie lachte. „Ein Bonus. Normalerweise bleibe ich nicht bis zum Morgen …“
    „Normalerweise lasse ich eine Nu… eine Frau auch nicht bis zum Morgen bleiben“, erwiderte er freundlich.
    Sie war ausgesprochen talentiert, da er sich in kürzester Zeit erregt fühlte. Er bemerkte allerdings, dass die ersten Sonnenstrahlen auf die äußerste Kante der Vorhänge fielen.
    „Was ist?“ fragte sie.
    Er lächelte. „Nichts“, sagte er und zog sie zu sich heran. Er gab ihr einen Kuss auf den Mund und schob sie so von sich fort, dass sie verstand, dass er nicht ihre Hand, sondern ihre Lippen spüren wollte. Er sah auf die Uhr. Zeit genug.
    Sie war sehr gut, und für ihn war es das erste Mal seit langer Zeit, dass er ein wenig trödeln konnte. Er ließ sie eine Weile gewähren, dann revanchierte er sich bei ihr, und schließlich liebten sie sich, auch wenn es schwierig war, von „lieben“ zu sprechen, wenn es darum ging, mit einer fremden Frau zu schlafen, die zudem eine Nutte war. Er war trotzdem ein rücksichtsvoller Partner, obwohl er schnell zum Höhepunkt kam. Als er sich zur Seite wegrollte, sah er wieder auf seine Armbanduhr.
    „Schon spät“, murmelte er, gab ihr noch einen Kuss
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