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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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Heimatstadt unserer Moderatorin.‘“
    „Und wie denkst du über Boston im März?“
    „Mies, aber viel schlimmer als in New York wird es um die Jahreszeit auch nicht sein.“ Plötzlich lächelte er strahlend. „Um ehrlich zu sein, hatte ich damit schon gerechnet. Michael hat nicht nur für Orlando Drehgenehmigungen eingeholt, sondern auch für Boston.“
    „Was? Er hat kein Wort davon gesagt!“
    „Er weiß, wann er schweigen muss. Ich wollte nicht, dass du meinst, ich würde an dir zweifeln.“
    „Na toll.“
    „Eine solche Sendung hätten wir schon längst machen können.“
    Sie grinste ihn an und fühlte sich auf einmal unglaublich erleichtert. „Aber du und Gina, ihr habt euch doch so auf Disneyland gefreut.“
    „Das tun wir noch immer. Wir verschieben es einfach. Und den Kindern ist es sowieso egal, die sind noch zu jung, um zu verstehen, was um sie herum vorgeht.“
    Er hatte Recht. Mit acht Monaten wäre es ihnen bestimmt egal, ob sie Mickymaus sehen würden oder nicht.
    „Möchtest du auch was essen?“ fragte er grinsend. „Oder trinkst du heute nur etwas zu Mittag?“ Er deutete auf ihr leeres Bierglas. Moira konnte sich nicht erinnern, das Glas leer getrunken zu haben.
    „Ich
bin
eine Irin“, murmelte sie.
    Er lachte und beugte sich vor. „Heh! Ich will dir doch gar nichts. Ich habe dich nur gefragt, ob du etwas essen willst oder nicht.“
    „Ja, ja, ich glaube, ich sollte was essen.“
    „Es gibt hier einen guten Salatteller.“
    „Hervorragend. Ich nehme einen Hamburger.“
    „Oh, wir geben uns heute mal ganz wild, wie?“ neckte er sie und winkte dem Kellner.
    „Was? Versuchst du, ein bisschen herablassend zu sein, damit ich dir nicht ewig dankbar dafür bin, dass du den kompletten Drehplan für die nächsten Monate umwerfen musst?“
    Er lachte auf. „Vielleicht. Aber vielleicht amüsiert es mich auch nur, dich zu beobachten, wie du davor zitterst, zu deinen Eltern zu fliegen.“
    „Ich zittere nicht! Ich fliege ständig zu meinen Eltern! Da kommt unser Kellner. Bestell für mich einfach einen Hamburger … und noch ein Bier.“
    Josh tat es, doch das Funkeln in seinen Augen hielt an.
    „Was macht dir solche Angst?“ fragte er behutsam, nachdem der Kellner wieder gegangen war.
    „Nichts macht mir Angst. Ich besuche oft meine Eltern.“
    „Aber diesmal ist dir irgendetwas unangenehm. Geht es darum, dass du glaubst, wir sollten die Dreharbeiten als Vorwand nehmen, um nach Boston zu reisen? Das Ganze passt doch hervorragend. Es gibt in den Vereinigten Staaten viele Iren. Und am St. Patrick’s Day …“
    „… ist jeder ein Ire. Ja, ich weiß“, murmelte sie. Ihr zweites Bier wurde gebracht. Moira lächelte dem Kellner kurz zu, der mit einem Grinsen reagierte und dann fortging. Sie trank sofort einen Schluck, dann lehnte sie sich zurück und strich mit einer Fingerspitze über den Rand ihres Glases.
    „Also? Es ist doch perfekt“, sagte Josh.
    „Ja, perfekt – und erst die fantastische Besetzung.“
    „Deine Mutter ist wirklich nett. Und dein Vater auch.“
    „Mhm. Das schon, aber …“
    „Aber was?“
    „Na ja, sie sind … exzentrisch.“
    „Deine Eltern? Ist nicht wahr.“
    „Hör schon auf, mich auf den Arm zu nehmen. Du kennst doch Granny Jon. Sie hat mir wirklich eingeredet, dass ich immer gut und brav sein müsse, sonst würden mich die Todesfeen auf dem Weg zum Klohäuschen holen. Ich glaube, Colleen, Patrick und ich gingen schon zur High School, als uns auf einmal klar wurde, dass ihre Taktik einen sehr großen Haken hatte. Wir hatten gar kein Klohäuschen.“
    „Deine Großmutter ist reizend.“
    „So wie ein Stachelschwein“, stimmte Moira ihm zu. „Als Nächstes hätten wir da meinen Vater, der noch immer nicht akzeptiert hat, dass in den USA die Fighting Irish ein Football-Team sind.“
    „Stimmt gar nicht! Ich habe mir mit ihm zusammen Football-Spiele angesehen. Ich muss allerdings sagen, dass er für Notre Dame ist.“
    „Meine Mutter hält Vorträge darüber, dass das Nationalgericht Kohl mit Speck ist, nicht Corned Beef. Und ehe du dich versiehst, lässt sich mein Vater über den englischen Imperialismus aus, der die Rechte der gälisch sprechenden Menschen in aller Welt unterdrückt. Von da wechselt er zu einem Loblied auf das wunderbare Amerika, wobei er wie üblich vergisst, dass in diesem Land hunderttausende von Indianern abgeschlachtet wurden. Als Nächstes listet er alle berühmten Amerikaner irischer Abstammung auf, von den
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