Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang
Autoren: Arthur W. Upfield
Vom Netzwerk:
hätte ich getan, wenn der Regen nicht alle Spuren ausgelöscht hätte«, erwiderte der Sergeant und strich sich über den grauen Schnurrbart. »Ich werde mir auch so ein Bild machen können. Beginnen wir gleich mit Ihnen.«
    »Mit mir?«
    »Gewiß, mit Ihnen.«
    »Was soll ich denn von der Geschichte wissen?«
    Der Sergeant lächelte. »Das weiß ich noch nicht. Wir werden ja sehen. Wann hat Dugdale Ihnen von der Entdeckung der Leiche berichtet?«
    »Neunzehn Minuten vor neun«, antwortete Thornton sofort.
    »Sie wissen die Zeit ganz genau?«
    »Jawohl.«
    »In welcher Verfassung befand sich Dugdale?«
    »Er war bis auf die Haut durchnäßt und außerdem wohl etwas aufgeregt.«
    »Ja, natürlich. Aber war er außer Atem? War die Kleidung unordentlich oder zerrissen?«
    »Nein.«
    »Gut. Wie viele Leute beschäftigen Sie hier?«
    »Von den Männern abgesehen, die draußen im Busch wohnen, sieben.«
    »Dies hier ist die Liste mit ihren Namen?«
    »Ja. Außerdem sind die Bewohner der Baracke und mein Sohn aufgeführt.«
    »Dann wollen wir uns zunächst einmal Dugdale vornehmen.«
    »Rufen Sie bitte Dug, Mortimore«, sagte Thornton zum Buchhalter.
    Als der Zweite Inspektor erschien, musterte ihn der Sergeant kurz und deutete auf einen Stuhl.
    »Ich habe gehört, daß Sie gestern abend die Leiche eines Eingeborenen gefunden haben«, begann er. »Sie kamen vom Fischen. Nun erzählen Sie einmal, was geschah – und zwar von dem Augenblick an, in dem Sie mit dem Boot ablegten. Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie nichts aus.«
    Nachdem Dugdale mit seinem Bericht zu Ende war, fragte der Sergeant: »Kennen Sie den Eingeborenen?«
    »Nein. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen«, erwiderte Dugdale ruhig.
    »Sie sagen, Sie hätten kurz vor der Anlegestelle ein seltsames Geräusch gehört, das mit einem harten Knall endete. Können Sie dieses Geräusch näher beschreiben?«
    »Ich habe es noch nie gehört. Entfernt erinnerte es mich an das Schwirren eines Entenschwarms, der dicht über den Kopf hinwegfliegt.«
    »Aha! Das ist immerhin etwas.« Der Sergeant starrte nachdenklich zum Fenster hinaus. »Und als Sie dann am Ufer das Boot festmachten, hörten Sie, wie jemand stöhnte und nach Luft schnappte. Vielleicht war er durch den Kampf außer Atem?«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Dugdale. »Es klang eher so, wie wenn jemand zu lange unter Wasser war und dann, halb erstickt, die Lungen voll Luft saugt.«
    »Und Sie haben niemanden gesehen?«
    »Es war ja dunkel.«
    »Das weiß ich. Aber es hat doch geblitzt.«
    »Trotzdem habe ich niemanden gesehen.«
    »Bestimmt nicht?« bellte der Sergeant los, denn seine scharfen Augen hatten entdeckt, daß sich Dugdales Wangen mit einer leichten Röte überzogen hatten.
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Schön, das wäre zunächst alles. Schicken Sie bitte Mr. Ralph Thornton herein.«
    Als Ralph das Büro betrat, kritzelte der Sergeant etwas auf einen Zettel, den er dem Schafzüchter zuschob, dann bat er den jungen Mann mit einem Kopfnicken, Platz zu nehmen.
    Thornton las: ›Dugdale hat jemanden gesehen, während es blitzte.‹
    »Was haben Sie gestern abend gemacht?« fragte der Sergeant freundlich den Sohn des Schafzüchters.
    »Nach dem Abendessen habe ich mit Black in der Baracke Karten gespielt.«
    »Wissen sie noch, um welche Zeit Sie angefangen haben?«
    »Es muß kurz nach acht gewesen sein. Wir spielten bis zehn.«
    »Damit stehen Sie außer Verdacht. Und nun bitten Sie Mr. Black für einen Augenblick herein.«
    Edwin Black bestätigte Ralphs Aussage. Anschließend wurde Johnston, der Tischler, hereingerufen.
    »Wo waren Sie gestern abend zwischen sieben und neun Uhr?« Der Sergeant hatte wieder seine Amtsmiene aufgesetzt.
    »In der Unterkunft.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich habe einen Kriminalroman gelesen – über einen Kerl, der seine drei Frauen mit Arsenik vergiftet hat.«
    »Gut. Und wer war um diese Zeit noch in der Unterkunft?«
    »Bob Smiles, Bert Simmonds und Jack O'Grady.«
    »Und wo waren Clair, McIntosh und Fred Blair?«
    »Zum Teufel, woher soll ich das wissen?«
    »Nun mal sachte. Waren diese drei in der Zeit von halb neun bis neun abwesend?«
    »Hören Sie, Sergeant!« antwortete der Tischler ruhig. »Über mich gebe ich Ihnen jede gewünschte Auskunft –«
    »Schon gut, Johnston«, meinte der Sergeant gelassen. »Schicken Sie Bob Smiles herein.«
    Smiles, Simmonds und O'Grady bestätigten Johnstons Aussage, und schließlich wurde William Clair gerufen. Er trug
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher