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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang
Autoren: Arthur W. Upfield
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besorgt.
    »Selbstverständlich, Onkel. Es wird bestimmt schön werden.«
    Der Schafzüchter beugte sich vor und ergriff ihre Hände. »Du darfst vor mir keine Geheimnisse haben! Du möchtest auf Urlaub fahren, und doch auch wieder nicht. Wieso? Du warst mir immer eine Stütze in schweren Tagen, nun habe auch du Vertrauen zu mir.«
    Ihre Augen wurden feucht, und sie senkte den Kopf.
    »Liebst du Frank sehr?« fragte er leise.
    »Wie hast du das herausgefunden?« murmelte sie.
    »Die letzten Monate haben meinen Blick für die Sorgen anderer geschärft. Sei nicht so niedergeschlagen, Katie. Wir sprechen noch einmal darüber. Kannst du dafür sorgen, daß der Tee um drei fertig ist? Ich erwarte einen wichtigen Besucher.«
    »Selbstverständlich.« Sie lächelte tapfer. »Hoffentlich ist er nett.«
    »Ach ja. Jedenfalls hat er auf mich einen ganz guten Eindruck gemacht. Aber nun muß ich ins Büro. Ich habe noch einen gewaltigen Berg Arbeit zu bewältigen.«
    Sie erhoben sich und schlenderten gemeinsam zum Gartentor. Dort trennten sie sich, und Thornton ging ins Büro.
    »Sehen Sie doch einmal nach, ob Blair schon gekommen ist, Mortimore«, wandte er sich an den Buchhalter.
    »Gern, Mr. Thornton«, sagte der alte Mann, nahm den Hut vom Haken und verließ das Büro.
    Der Schafzüchter lächelte, nahm den Telefonhörer ab und rief am Thurlow Lake an. Mrs. Watts meldete sich.
    »Ist Dugdale schon aufgebrochen, Mrs. Watts?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte sie. »Gegen acht war er hier und hat eine Tasse Tee getrunken. Es sei etwas schwierig gewesen, den Paroo zu überqueren – es ist alles noch morastig.« »Und wann ist er weitergefahren?« »Gegen halb neun.« »Gut. Vielen Dank, Mrs. Watts. Ich rufe jetzt noch rasch den Cattle Tank an.«
    Eine Minute später sprach Thornton mit dem geschniegelten Harry.
    »Haben Sie heute Mr. Dugdale gesehen, Harry?«
    »Ich sehe gerade den Lastwagen, Mr. Thornton. Er kommt den Buschpfad von den Washaways herunter«, erwiderte der Mann, der seinen Hut nur abnahm, wenn er zu Bett ging.
    »Dann sagen Sie ihm, daß er bei Ihnen warten soll. Ich komme mit dem Tourenwagen und hole ihn ab.«
    »Wird besorgt.«
    Der Schafzüchter legte den Hörer auf und drehte sich um, weil in diesem Moment Fred Blair zur Tür hereinkam.
    »Guten Tag, Fred. Wie steht's draußen am Three Mile Creek?«
    »Es trocknet jetzt alles rasch«, berichtete Blair. »Nur drei Schafe sind im Morast steckengeblieben.«
    »Gut! Ich nehme an, daß Sie nun Urlaub machen wollen, damit Sie endlich Ihren Wettgewinn unter die Leute bringen können?«
    Der kleine Mann verdrehte die Augen. »Tja – aber ich werde nur einen Teil des Geldes ausgeben. Ich will nämlich heiraten und mir in der Nähe von Adelaide eine Obstfarm kaufen.«
    »Eine Obstfarm?«
    »Ja, eine Obstfarm. Obwohl es eine Sünde ist. Mit Schafen und Wolle kenne ich mich bestens aus – aber vom Obstbau verstehe ich absolut nichts.«
    »Hm. Würde Ihre Frau denn auch im Busch leben wollen – zum Beispiel auf der Eucla Station, die zur Zeit Dugdale gehört?«
    »Selbstverständlich.«
    »Nun, ich bin zwar nicht ganz sicher, Blair, aber ich möchte annehmen, daß Dugdale einen Posten übernimmt, den ich ihm anbieten will. Vergangene Woche habe ich mit dem Vorsitzenden der Landverteilungskommission gesprochen. Er wäre einverstanden, wenn Dugdale Ihnen die Eucla Station überläßt.«
    Die blauen Augen des Ochsentreibers waren plötzlich unnatürlich groß.
    »Ich habe Sie gern, Fred«, fuhr Thornton fort. »Sie haben zu mir gehalten, als das Hochwasser zur Katastrophe auszuarten drohte und jeder Mann dringend benötigt wurde. Dabei hatten Sie eine Menge Geld, das Sie bestimmt gern ausgegeben hätten. Ich spreche heute nachmittag mit Dugdale. Heute abend gebe ich Ihnen Bescheid, ob Sie die Eucla Station übernehmen können. Ich dachte mir, daß Sie Dugdales Geräte und Schafe übernehmen. Die Barablösung würde ich vornehmen. Sie können mir das Geld dann zurückzahlen, wenn es Ihre wirtschaftliche Lage zuläßt.«
    Offensichtlich bekam Blair in diesem Moment ein Staubkorn ins rechte Auge, denn er fuhr mit seinem sehnigen, behaarten Unterarm quer darüber.
    »Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, aber ich muß sofort einen langen Brief an meine Zukünftige schreiben.«
    Dann war Blair auch schon zur Tür hinaus, denn er hatte schon wieder ein Staubkorn im Auge.
    Um halb drei saß Dugdale neben Thornton, während der schwere Wagen in Richtung Barrakee durch die mit
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