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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Autoren: Toni McGee Causey
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pflegte. Seine Hand glitt an der Innenseite ihres Schenkels hinauf, bis sein Daumen sie berührte, seine Finger in ihr verschwanden und sein Mund gleichzeitig den ihren fand, schnell, rau. Seine Attacke auf ihren Körper brachte sie fast um den Verstand.
    Dann ließ er sie einen kurzen Moment los, einen Herzschlag lang empfand sie Verlust und Kälte, und dann war er auch schon wieder da. Er hatte seine Shorts ausgezogen und legte sich nun neben sie. Seine blauen Augen blickten finster und ernst. Gedankenverloren musterte er die Kurven ihrer Hüften, den Winkel, in dem sie ihr Bein gebeugt hatte, und er betrachtete sie so eingängig, als könnte er die Antworten auf alle Fragen in der Beuge ihres Ellbogens oder an der Stelle unter ihrem Ohr finden, von der er wusste, dass sie dort kitzlig war. In seinem Mienenspiel spiegelten sich Selbstsicherheit und Finsternis. Sie kannte diesen Hunger, hatte ihn schon bei Falschspielern gesehen, diesen Blick, in dem Geduld, Zielstrebigkeit und Geheimnisse lagen. Seine Finger bewegten sich geschickt und zielstrebig. Als sie ihn ebenfalls berühren wollte, hielt er sie zurück.
    »Lass mich das machen«, raunte er, und das tat er mit Muße, bis sie es kaum noch aushalten konnte. Alle Karten lagen auf dem Tisch. Spiel mich.
    Ja, gut möglich, dass sie ein wenig winselte. Eventuell bettelte sie sogar ein bisschen.
    Na gut, es wurde eine Menge gebettelt. Sie versuchte, ihn dazu zu bringen, schneller zu machen, aber er kannte kein Erbarmen und brachte sie mit einer Flut von Küssen, die sie die Welt um sich herum vergessen ließen, zum Schweigen, und seine Dominanz ließ sie erzittern, bis …
    … sein Handy klingelte. Ein Anruf vom FBI . Sie erkannte den verhassten, »nachdrücklichen« Klingelton, den er diesen Anrufen zugewiesen hatte, damit er den reinen Verwaltungskram, der nicht dringend war, von dem anderen, lebensbedrohenden Kram unterscheiden konnte, der eben nicht warten konnte. Sie war mehr als einmal versucht gewesen, sich dieses verdammte tyrannische Telefon zu schnappen und es »versehentlich« über dem Müllvernichter fallen zu lassen, aber dieses Mistding war so schlau, dass es Bobbie Faye nicht wundern würde, wenn es nicht nur aus eigener Kraft wiederauferstehen könnte, sondern ihre Missetat zudem auch noch auf Video aufzeichnen und sie damit hinterher verpetzen würde.
    Er küsste sie, und sie vergaß für eine Sekunde das Telefon. Oder eher für zehn Sekunden, denn dann hörte es auf, zu läuten. Er stützte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über sie, widmete sich ausgiebig ihrem Mundwinkel, während sich seine freie Hand in ihr dunkles Haar grub, dessen sattes Braun sich wie schwarzer Kaffee von ihrer elfenbeinfarbenen »Dieses Jahr ist nix mit Sonnebaden«-Haut absetzte.
    Das Telefon klingelte erneut. Er schleppte dieses verfluchte Ding ständig mit sich herum. Sogar in dieser Scheune hatte er es dabei, die hinter dem kleinen Häuschen stand, welches er im Süden von Louisiana, mitten im Nirgendwo, aufgetan hatte. Dieses kleine, alte Häuschen – so mitgenommen wie ihr liebstes, ausgelatschtes Paar Stiefel – lag abgeschieden auf einem großen, baumbestandenen Grundstück, umgeben von einem weitläufigen Sumpf, der in einen großen See überging. Lauter Schutzmauern. Sie lebten hier quasi am Ende der Welt, so weit draußen, dass sie sich schon vorkam, als wäre sie in der Urzeit gelandet, im Mesozoikum, um genau zu sein, zumindest nach der Größe der Alligatoren zu urteilen, die sie auf einem gemeinsamen Bootsausflug zu den äußeren Grenzen ihres Besitzes entdeckt hatten.
    Er versuchte, den Anruf weiterhin zu ignorieren. Er drehte sie sanft zu sich, holte sie sich zurück, versuchte, diesen Moment für sie beide festzuhalten, diesen gemeinsamen Augenblick, frei von Verpflichtungen – aber das Handy schrillte immer weiter, und das Klingen hallte von den Wänden der Scheune wider. Trevor legte seufzend seine Stirn an ihre. Bobbie Faye gab es auf und ließ sich resigniert auf die Matte zurückfallen.
    »Verflucht noch mal«, knurrte Trevor. Er musste den Anruf annehmen.
    Eigentlich hatte er noch weitere zwei Wochen Urlaub. Das verdammte FBI hatte ihn jeden Tag angerufen. Manchmal sogar mehrfach am Tag. Zwar wusste sie nicht, was er in seinem Job eigentlich ganz genau machte, aber er war für das todlangweilige Louisiana zuständig. Was passierte denn da schon Großartiges?
    Er rutschte von ihr herunter und hob das Telefon auf, das außerhalb der
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