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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume
Autoren: Kay Hooper
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Weise zu befriedigen, die nicht ahnen lässt, wer er ist. Doch er wird sich selbst verraten, irgendwie. Das tun sie immer.«
    »Zumindest Jäger, die wissen, wonach sie suchen müssen.«
    »Das Problem besteht nicht darin, zu wissen, wonach wir Ausschau halten müssen, sondern in der bedauerlichen Tatsache, dass er erneut morden muss, um uns etwas zu liefern, was wir uns anschauen können.«
    »Immer gesetzt den Fall, er hat nicht schon wieder getötet, und das auf eine so andere Art und Weise, dass der Mord durch das Raster fiel.« LeMott war von diesem Gedanken nicht abzubringen, das war klar.
    »Das wäre natürlich eine Möglichkeit«, erwiderte Bishop. »Vielleicht sogar eine Wahrscheinlichkeit. Also lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob er erneut getötet hat, seit dem Mord an Ihrer Tochter.«
    Falls er gehofft hatte, LeMott abzulenken, ihn auf Abstand zu bringen, ihn mit den vier letzten absichtlich gewählten Worten zu erschüttern, wurde Bishop enttäuscht, denn der Senator verzog keine Miene. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er griff nur wieder die Information auf, die Bishop ihm vorher schon gegeben hatte.
    »Und dennoch wissen Sie, dass er sich nach Süden bewegt. Dass er in der Nähe von Atlanta ist.«
    Mist.
    »Und Sie wissen, wieso ich mir dessen sicher bin – ohne echte Anhaltspunkte –, obwohl die vereinten Polizeikräfte Boston noch immer nach einer Spur von ihm durchkämmen.«
    »Sind Sie das tatsächlich?«
    »Mein Kopf sagt mir das, ja. Er ist nicht mehr in Boston. Er ist in der Nähe von Atlanta. Wahrscheinlich nicht in der Stadt selbst, obwohl sie wirklich groß genug wäre, dort unterzutauchen.«
    »Sie haben jemand vor Ort?«
    »Senator, ich habe Jahre darauf verwendet, ein Netzwerk aufzubauen, und es wächst ständig. Wir haben unsere Leute nahezu überall.«
    »Menschen. Fehlbare Menschen.«
    Bishop hörte die Bitterkeit in diesen Worten. »Ja, leider. Wir glauben, er befindet sich in dieser Gegend. Wir haben den Verdacht, er könnte wieder getötet haben. Aber wir haben keine Fakten, die den einen oder anderen Verdacht erhärten – und die erkennbare Spur endet in Boston.«
    »Wie können Sie so vieles wissen – und doch nichts von Bedeutung?«
    Bishop schwieg.
    LeMott schüttelte den Kopf und verzog den Mund. Er blinzelte nach allzu langer Zeit zum ersten Mal, wandte sich sogar ab, wenn auch nur kurz. »Tut mir leid. Gott weiß, und ich auch, dass Sie mehr als Ihre ganze Energie und Zeit darauf verwendet haben, diesen Bastard zu finden und dingfest zu machen. Nur … helfen Sie mir zu begreifen, wie wir hier nur herumsitzen können und nichts tun, außer darauf zu warten, dass er wieder mordet.«
    Erneut wählte Bishop seine Worte mit äußerstem Bedacht. »Offiziell gibt es sonst nichts, was ich tun könnte. Alle Beweise, die auf den Mörder hindeuten, haben wir hier in Boston gefunden. Alle Opfer, die laut unseren Erkenntnissen durch seine Hand gestorben sind, lebten und arbeiteten hier in Boston. Alle Hinweise und Spuren stammen aus Boston, und die Sondereinheit geht diesen Spuren noch immer nach, wahrscheinlich noch monatelang. Mein Team wurde angewiesen, in Boston zu bleiben und währenddessen mit der Sondereinheit zusammenzuarbeiten. Bis wir stichhaltige Anhaltspunkte haben, verwertbare Beweise, dass er anderswo aufgetaucht ist, bleibt unser Standort Boston.«
    »Ich betrachte das als Verschwendung von Kräften der Bundesbehörde.«
    »Offiziell spricht man vom Gegenteil. Die Stadt ist noch immer in Aufruhr, die nationale Presse ist nach wie vor in voller Stärke vertreten, und sämtliche Medien – vom Fernsehen über Leitartikel der Zeitungen bis zu Internetblogs – fordern täglich, dass mehr unternommen wird, um den Mörder festzusetzen, bevor noch eine junge Frau sein Ziel wird. Zudem sorgt der Umstand, dass sein letztes Opfer die Tochter eines Senators war, eindeutig dafür, dass dem Fall besondere Aufmerksamkeit zuteil wird und das Interesse nicht erlischt. Und das noch ziemlich lange.«
    »Jobs stehen auf dem Spiel.«
    »Ja.«
    »Es gibt einen neuen Direktor«, fügte LeMott hinzu.
    »Ja.« Bishops breite Schultern hoben und senkten sich in einem angedeuteten Zucken des Bedauerns. »Politik. Er wurde eingesetzt, um Verschiedenes beim FBI wieder in Ordnung zu bringen und das äußerst negative Bild zu verbessern, das in der Öffentlichkeit durch eine Reihe von unglücklichen Umständen entstanden ist. Top-Agenten von einer Ermittlung abzuziehen, auf die das
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