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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele
Autoren: Iris Johansen
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sieht. Es ist ja erst ein paar Tage her. Die Narben werden schwächer werden. « Er lächelte. »Die Sonne tut gut. «
    Sie nickte. »Ich kann das Sonnenlicht noch nicht fühlen. Bonnie sagt, es dauert eine Weile. «
    »Falls Sie beschließen, dass Sie hierbleiben wollen. Sind Sie sicher, dass es um die Ecke nicht besser ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß es nicht. Aber ich glaube nicht, dass ich Daddy schon allein lassen kann. Er braucht mich. «
    »Ich habe Sie gebraucht« , sagte Joe leise. »Und daher haben Sie mit uns Kontakt aufgenommen. Danke, Nancy Jo. «
    »Ich konnte nicht zulassen, dass Sie sterben. « Sie schüttelte den Kopf. »Und ich wollte Jelak nicht gewinnen lassen. Das wäre entsetzlich gewesen. Ich musste nur einen Weg finden. Bonnie hat ihn mir gezeigt. «
    »Schon wieder Bonnie. «
    Nancy Jo nickte. »Sie sagte, Sie müssten am Leben bleiben. «
    »Ich bin froh, dass Sie beide sich in diesem Punkt einig sind. « Er schlüpfte in sein Hemd, machte sich aber nicht die Mühe, es zuzuknöpfen. »Sind Sie sicher, dass Sie Ihr Vater noch immer braucht? Oder sind Sie es, die ihn braucht?«
    »Möglicherweise beides. Aber ich würde nicht bleiben, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass es das Beste für ihn ist. Noch kann er den richtigen Weg nicht finden. Es ist wichtig, dass er nicht den falschen einschlägt. « Sie lächelte. »Er wollte Präsident werden. Er dachte, dann könnte er den Menschen helfen. Ich weiß, das kann er noch immer. Er braucht nur jemanden, der ihn in die richtige Richtung schiebt und dafür sorgt, dass er nicht einsam ist. «
    »Das ist eine wichtige Aufgabe, und ich könnte mir niemanden vorstellen, der besser dafür geeignet wäre, als Sie, Nancy Jo. «
    Sie lächelte spitzbübisch. »Ich mir auch nicht. Mit ein bisschen Hilfe von meinen Freunden. Aber auch ich könnte einsam werden. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie ab und zu besuche?«
    »Es wäre mir ein Vergnügen. «
    Ihr Lächeln verschwand. »Meinen Sie das ernst?«
    Er nickte. »Ein außerordentliches Vergnügen. « Mit einem leisen Lachen meinte er: »Schließlich sind Sie die perfekte Freundin. Sie stellen sehr wenig Ansprüche. «
    »Ich habe von Ihnen verlangt, Jelak zu fassen. «
    »Das war eine nachvollziehbare Ausnahme. «
    »Ich kann nicht versprechen, dass ich nicht wieder etwas von Ihnen erbitte. Ich kann nicht einfach zusehen, wenn etwas falsch läuft. «
    »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist. «
    Sie nickte. »Bonnie wäre eine viel geeignetere Freundin für Sie. Aber sie sagt, da steht etwas im Weg. « Sie betrachtete ihn aufmerksam. »Und ich glaube, sie hat recht. Sie verschließen sich, Joe. «
    »Tatsächlich? Dann hat sie vielleicht recht, und es gibt ein paar Hindernisse, die nicht so leicht zu überwinden sind. «
    »Nicht für sie. Sie ist eine großartige Problemlöserin. Sie hat mir schon ganz oft geholfen. «
    »Dann liegt es wohl an mir. « Er stand auf. »Ich gehe jetzt wieder zum Haus. «
    » Weil Sie nicht über Bonnie sprechen wollen. « Nancy Jo runzelte die Stirn. »Warum nicht? Ich dachte, Sie wollten über –«
    »Nancy Jo, drängen Sie mich nicht. « Er machte sich auf den Weg. »Sie kennen doch den Trick. Es ist Zeit, dass Sie wieder verschwinden. «
     
    Als Joe am Cottage war, stieg Caleb gerade aus dem Auto. Er wartete auf Joe, der den Weg entlangkam. »Sie sehen besser aus als bei unserer letzten Begegnung. Keine bleibenden Schäden?«
    Joe schüttelte den Kopf. »Was wollen Sie hier?«
    »Ich möchte mich verabschieden. Ich fahre zurück nach Schottland.« Er schwieg einen Moment. »Und ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie einen so diskreten Bericht geschrieben haben. Das hätte unangenehm werden können.«
    »Diskret? Ich habe nur die Wahrheit geschrieben. Jelak hat Sie angegriffen, aber Sie haben nicht versucht, sich zu verteidigen. Dann hatte Jelak einen Gehirnschlag mit starken Blutungen und starb. Die Chefin fand, das war ein ziemlich großer Zufall, aber die Autopsie hat es bestätigt.« Er fügte hinzu: »Wäre es nicht so gewesen, dann hätte ich Sie gegrillt. Ich hätte nicht zugelassen, dass Eve in den Verdacht einer falschen Aussage gerät.«
    Caleb nickte. »Sie mussten sie schützen.« Er warf einen Blick auf die Wunden an Joes Körper. »Vor Jelak, vor mir, vor der ganzen verdammten Welt. Das schätze ich sehr an Ihnen.«
    »Wenn Sie nicht gerade versuchen, mich zu erschießen.«
    Er lächelte. »Sie standen im Weg.
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