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Blutlust

Blutlust

Titel: Blutlust
Autoren: Riccarda Blake
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Gier nach dir mich zu deiner Marionette macht!«
    »Vergiss es!«, schrie ich zurück. »Ich hab niemals etwas von dir verlangt oder dich gar – anders als du mich – zu irgendetwas verführt. Also lass mich einfach in Ruhe!«
    »Keine Chance!«, sagte sie und baute sich vor mir auf.
    »Hast du eine Ahnung, wie mächtig es mich machen würde, wenn du durch mein Blut an mich gebunden wärst? Wie viel Macht es mir über die anderen Vampire geben würde, dich zu kontrollieren, wenn du sie kontrollierst? Wenn sie dir gehorchen und du mir?«
    »Ich hör mir diesen Vampir-Bullshit nicht länger an!«, entgegnete ich außer mir vor Zorn und wollte davonstürmen. Doch auf einen Wink von ihr hielten Cyrus und Caligula mich fest.
    »Lasst mich los!«, forderte ich … und tatsächlich: Sie nahmen sofort ihre Hände von mir.
    »Haltet sie fest!«, brüllte Carla aufbegehrend – und sie griffen wieder nach mir, unsicher.
    Da kam mir eine Idee.
    Ich hatte keine Ahnung, ob das stimmte, was Carla sagte, aber sie glaubte selbst so fest daran, dass es vielleicht funktionieren könnte. Ich schaute sie direkt an und legte all meine Kraft in die Stimme, als ich ihr befahl: »Sag ihnen, sie sollen mich loslassen, und lasst mich gehen.«
    Carlas Blick wurde ein wenig trüb, und sie murmelte in Richtung ihrer beiden Sklaven: »Lasst sie los.«
    Sofort ließen sie mich wieder los. Es hatte funktioniert.
    Doch da schüttelte Carla sich – so, als wolle sie eine Hypnose abschütteln, und ihr Blick wurde für einen Moment wieder klarer. Sie beeilte sich, ihn zu nutzen. Mit einem Schrei sprang sie nach vorne und schlug mir mit der Faust so hart gegen das Kinn, dass ich benommen in die Knie sackte.
    Es drehte sich alles, und ich drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Ich wollte irgendetwas sagen, aber ich bekam die schmerzenden Zähne nicht auseinander. Ich war völlig benommen. Sie beugte sich über mich und fixierte mich mit ihren hellen Augen.
    »Schau mich an«, sagte sie, und in meinem benebelten Gehirn klang es wie ein Befehl, gegen den ich mich nicht wehren konnte. Ich schaute sie an.
    »Du wirst jetzt mein Blut trinken, Sinna«, intonierte sie weiter. »Freiwillig und ungezwungen.«
    Ich wollte den Kopf schütteln … doch ich nickte. Ich wollte nicht nicken. Ganz bestimmt nicht. Aber ich konnte nicht anders.
    »Braves Mädchen«, schnurrte sie wie eine zufriedene Katze. Dann hob sie den noch immer blutenden Unterarm über mein Gesicht.
    »Lasst sie los!«, donnerte da plötzlich eine herrische Stimme durch die leere U-Bahn-Station.
    Es war Max.
    Er stand am Fuß der Treppe wie ein wütender Rachegott.
    Carla wirbelte herum und fauchte: »Haltet ihn auf!«
    Sofort setzten Cyrus und Caligula sich in Bewegung. Ich sah, wie Max ihnen entgegenstürmte … der lange Mantel weit gebauscht … die großen Fäuste geballt.
    Carla packte mich im Haar und riss meinen Kopf nach hinten in den Nacken, um mir den blutenden Unterarm auf die Lippen zu pressen. Aber ich nahm alle Kraft zusammen und sprang auf die Füße. Dabei rammte ich ihr die Schulter, so hart ich konnte, gegen den Kiefer. Sie taumelte zurück, und ich setzte nach, schlug ihr mit der Faust an die Schläfe. Keine Ahnung, woher diese plötzliche Stärke kam. Und diese Schnelligkeit.
    »Mach, dass du von hier wegkommst!«, rief Max mir zu, während er Caligula mit einer harten rechten Gerade gegen das Nasenbein im vollen Lauf stoppte und dann das Knie hochriss, um es Cyrus in den Bauch zu rammen. So gefährlich Carlas Sklaven auch aussahen, gegen Max hatten sie offenbar nicht die Spur einer Chance.
    Cyrus klappte nach vorne, und Max’ Ellbogen schoss seinem Kinn entgegen. Der Treffer war so hart, dass Cyrus direkt wieder weit nach hinten geschleudert wurde.
    »Renn!«, rief Max noch einmal eindringlich.
    Doch da hatte Carla sich bereits wieder aufgerappelt und stürzte sich auf mich. Mit einem sensenartigen Schlag ihrer Rechten traf sie mich mit der Faust am Jochbein, und ich stolperte zurück.
    Sie kam nach und kickte mir voll in den Bauch und mit dem gleichen Fuß, ohne abzusetzen, noch einmal gegen den Kiefer. Mein Kopf flog zurück, und ich knallte hart gegen die Wand. Die Beine sackten mir weg. Ich fiel zu Boden – sah nur noch Sterne … und hätte kotzen können, so schlecht war mir auf einmal. Ich schmeckte Blut im Mund und war zu schwach, um aufzustehen. Beinahe bewusstlos.
    Carla packte mein Haar und schlug meinen Hinterkopf noch einmal gegen die Wand. Dann wirbelte sie
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