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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold
Autoren: Elizabeth Lowell
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Großbritannien abkommandiert worden war«, sagte sie. »Niall hat seine Militärakte.«
    Shane nickte und ergriff das gebogene, wie ein Totem aussehende Stück, von dem Risa sagte, es sei so etwas wie der Stab eines Bischofs – der massive goldene Kopf eines Ritualstabs. Der hölzerne Kern des Goldes war aus Eiche. Der Kohlenstoffdatierung zufolge stammte er aus dem vierten Jahrhundert nach Christus, plus oder minus ein paar Jahre.
    »Und wir nehmen an«, sagte Shane, »dass O’Connor den Hort in dem ganzen Chaos nach dem Sieg der Alliierten in Europa ausgegraben hat.«
    »Er hat ihn in Wales ausgegraben – Bauchgefühl«, ergänzte sie schnell, »vor Gericht nicht verwendbar.«
    Lächelnd streifte Shane mit den Lippen über die ihren. »Dann hat er es mit dem Schiff nach Hause gebracht, in leeren Munitionskisten, zusammen mit seinem anderen Zeug. Keiner hat die heimkehrenden Soldaten ernsthaft überprüft. Alle waren nur verdammt froh, sie wiederzuhaben.«
    Sie dachte an Cherelle, die niemals wiederkehren würde.
    »Hör damit auf, mein Schatz«, sagte er und küsste sie noch einmal. »Du hast alles für sie getan, was du konntest. Man kann die Menschen nicht vor ihren eigenen Fehlern schützen.«
    Risa atmete seine Wärme ein. »Kannst du wirklich Gedanken lesen?«
    »Nur deine. Es sind deine Augen, die so verräterisch sind. Und dein Mund. Müsste eigentlich verboten werden.«
    Ihr Lächeln schwand. »Apropos verboten – es sollte verboten sein, mit einem Mord davonzukommen, ohne bestraft zu werden.«
    Seine Lippen waren ihren ganz nah. »Morrison?«
    »Ja.«
    »Er ist nicht damit davongekommen.«
    »Und wie er davongekommen ist!«, gab sie empört zurück. »Erst hetzt er Socks auf Cherelle, dann bringt er Socks um. Und jetzt ist er ein verdammter Held. Lies bloß mal die Zeitungen von Vegas!«
    »Morrisons Anwälte hätten ihn auf Bewährung und mit der Auflage von Sozialleistungen rausgekriegt. Aber so ist er ein Zuträger des FBI und geht jede Nacht schweißgebadet ins Bett bei dem Gedanken, dass er am nächsten Tag aufwacht und sich mit April Joy treffen muss. Und eines nicht allzu fernen Tages wird er persönlich der Red-Phoenix-Triade gegenüberstehen, die er verrät, so schnell er nur sprechen kann. Dann wird er tot sein, wenn er aufwacht.«
    Shanes Lächeln ließ Risa froh sein, dass sie seine Geliebte war und nicht seine Feindin. »Und in der Zwischenzeit …«
    »In der Zwischenzeit?«, fragte sie.
    »Müssen wir eine Hochzeit planen.«
    Sie versuchte, nicht zu lächeln. Ohne Erfolg. »Ich kann mich nicht erinnern, jemals offiziell Ja gesagt zu haben.«
    »Ich kann Gedanken lesen, hast du das vergessen?«
    Sie dachte an ihren früheren Traum mit Shane als keltischem Krieger, gekleidet in blaue Farbe und sonst fast nichts. »Ich werde jetzt sofort offiziell Ja sagen – aber nur, wenn du Druidengold trägst beim Gang durchs Kirchenschiff.«
    Er blickte sie amüsiert und zugleich vorsichtig an. »Ist hier etwa von blauer Kriegsbemalung die Rede?«
    »Die blaue Bemalung ist optional. Die Bekleidung nicht.«
    »Dann können wir Trauzeugen dazu einladen.«
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