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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen
Autoren: Jason Dark
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Wikka ausgedacht. Ich war überzeugt, dass nur sie und Gordon Schreiber hinter allem steckten und dass sie ein wahrlich teuflisches Spiel begonnen hatten, um ihre alten Gegner, wie Jane Collins und mich, zu vernichten.
    Antworten bekam ich von den Köpfen nicht, deshalb entschloss ich mich, es doch mit Härte zu versuchen.
    Ich brachte das Kreuz in die Nähe des Rosenstraußes. Dabei bewegte ich meinen Arm nicht schnell, sondern sehr langsam und vorsichtig, wobei ich die Köpfe nicht aus den Augen ließ.
    Sie spürten die Nähe des Kreuzes. Die Strahlung bereitete ihnen Schmerzen. Ihre kleinen Gesichter verzerrten sich. Ich sah die Qual, die sich auf ihren Zügen widerspiegelte. Weit aufgerissen waren die Augen, und die Schreie wurden lauter. So bekam ich sie klein. Da jedoch wurde mir das Handeln aus der Hand gerissen. Eine andere, ferne, teuflische Kraft griff in das Geschehen ein und sorgte dafür, dass ich mein Werk nicht vollenden konnte.
    Die Köpfe blitzten auf. Es geschah wirklich innerhalb einer Sekunde. Bevor mein Kreuz die Rosen überhaupt berühren konnte, war der unheimliche Strauß verschwunden. Von einem Moment zum anderen war er nicht mehr zu sehen.
    Aus, vorbei.
    Nur eine Rose lag noch da. Diejenige, die man mir auf die Motorhaube geworfen hatte. Sie hatte ihren Platz auf dem blutdurchtränkten Papier gefunden. Für mich ein Zeichen, dass der gesamte Vorgang keine Täuschung gewesen war. Es hatte die Rosen gegeben. Ich hob die Schultern und schüttelte den Kopf, weil ich es nicht begreifen konnte. Meine Gegner hatten mich hier wirklich vor ein Rätsel gestellt. Ich blieb weiterhin in meinem Wagen an der Stelle stehen, ließ das Fenster nach unten fahren und zündete mir eine Zigarette an. Durch den linken Mundwinkel blies ich den graublauen Rauch, der sich mit dem über der Straße liegenden Dunst vermischte. Schwere Gedanken wälzten hinter meiner Stirn. Wikka und Gordon Schreiber hatten klargestellt, dass sie längst nicht besiegt waren und zurückschlagen wollten. Mit allem, was sie hatten.
    Tief atmete ich ein. Die einzige Spur hatte ich verloren. Niemals würde ich die Rosen mehr untersuchen können. Aus ihnen war Blut gedrungen, und ihre Blüten hatten sich in kleine Menschenköpfe verwandelt. Wieso - warum?
    Ich drückte die Zigarette aus, schaute, ob hinter mir frei war, dann startete ich. Wenn ich die Blumen schon nicht untersuchen lassen konnte, dann wenigstens das Blut. Da es aus den Blüten gequollen war, musste es auch in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den Köpfen stehen, die mir so alt vorgekommen waren. Vielleicht konnte eine Analyse des Bluts meinen Verdacht bekräftigen.
    Es war wirklich nicht mehr weit bis zu dem hohen Gebäude. Zwei Minuten später lenkte ich den Silbergrauen auf den Parkplatz und stieg aus.
    In mein Büro fuhr ich gar nicht erst, sondern in die im Keller liegende chemische Abteilung. Hier arbeitete man mit den modernsten wissenschaftlichen Methoden. Besonders hatte die Lasertechnik in den letzten Jahren alte Untersuchungsmethoden überholt. Schnelle und präzise Analysen waren mit Hilfe dieses Verfahrens möglich. Die Kollegen der Chemie empfingen mich nicht gerade begeistert, denn sie kannten meine Sonderwünsche.
    »Sofort oder gestern?« fragte mich ein Chemiker.
    »Vorgestern.«
    »Wir machen ja alles. Was ist es denn?«
    Ich hob die Zeitung hoch. »Nur eine kleine Blutuntersuchung. Ich möchte von Ihnen gern wissen, ob das Blut frisch ist oder alt.«
    Der Kollege im weißen Kittel hob seine Augenbrauen. »Ist das wirklich alles, Oberinspektor?«
    »Ja.«
    »Solche Wünsche werden selbstverständlich sofort erfüllt. Gedulden Sie sich einen Moment.«
    »Gern.«
    Der Chemiker verschwand in einem Nebenraum. Es dauerte wirklich nur eine Viertelstunde, da kam er wieder zurück. Gespannt schaute ich ihn an. »Nun, was hat es gegeben?«
    Der Chemiker nickte versonnen. »Obwohl das Blut frisch ist, kann man es als alt bezeichnen.«
    »Wie alt?«
    »Das ist schwer zu sagen. Wir haben mehrere Blutflecken auf der Zeitung untersucht und bekamen immer wieder andere Ergebnisse, was das Alter betrifft. Ich habe sie Ihnen aufgeschrieben.« Er reichte mir den Zettel, auf dem einige Zahlen standen.
    Nervosität hielt mich gepackt. Ich hatte einen Verdacht gehabt, eine Theorie, und diese schien sich nun zu bestätigen. Der Chemiker konnte natürlich keine genauen Daten angeben, und ich las die Zahlen von dem Zettel ab. Dabei stellte ich fest, dass die einzelnen Blutproben
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