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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen
Autoren: Jason Dark
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Verehrer?
    Jane hob die Schultern und leerte ihr Glas. Sie war nicht umsonst Detektivin, und sie würde es herausbekommen, das nahm sie sich fest vor. Jane Collins setzte ihr Glas ab. Es war leer. Bevor sie es in die Küche brachte, schaute sie den Strauß noch einmal an. Langsam wurden ihre Augen groß. Der Schrecken stahl sich nur allmählich in ihren Blick und malte sich auch auf dem Gesicht ab. Was sie da entdeckt hatte, war ungeheuerlich. Eine schaurige Provokation, ein Bild des Schreckens.
    Zögernd trat sie einige Schritte vor. Sie wollte genau sehen, ob sie sich nicht getäuscht hatte. Nein, das Bild blieb. Durch die Nähe war es nur noch klarer und intensiver geworden.
    Einer Täuschung war Jane Collins nicht erlegen. Aus den gelben Rosen lief eine dunkelrote Flüssigkeit. Blut!
    Blutige Rosen!
    Jane Collins erschauderte. Eine kalte Hand schien über ihren Rücken zu streichen. Sie bekam eine Gänsehaut, aber sie schrie und tobte nicht, sie verhielt sich völlig ruhig.
    Zu ruhig eigentlich…
    Bis Jane das Zittern merkte. Es erfasste ihren gesamten Körper, und den Grund dafür konnte sie sich nur dadurch erklären, dass sie von einem Extrem ins andere gerissen worden war. Erst die prächtigen gelben Rosen und dann das Blut dazwischen.
    Ein grauenhafter Kontrast, den sich nur ein dämonisches pervertiertes Gehirn ausdenken konnte.
    Der Teufel ist dein Verehrer! So zuckte der Gedankenblitz in Janes Kopf auf. Es kann nur der Teufel sein, der solche Geschenke verteilt. Immer mehr Blut drang aus den Rosen. Als würde eine Pumpe es durch die Stiele in die Blüten drücken, die das Blut nicht fassen konnten und deshalb überliefen.
    Jane Collins hatte schon einiges hinter sich. Sie war in Situationen gewesen, wo andere verzweifelt hätten und Jane auch schon mit dem Leben abgeschlossen hatte, im letzten Augenblick jedoch gerettet worden war. Allerdings hatte sie sich in diese Situationen, die bei manchen Fällen oft zwangsläufig kamen, besser hineindenken können, aber hier traf sie der Schock unvorbereitet.
    Deshalb ihr Entsetzen.
    Jane Collins war so durcheinander, dass sie überhaupt nicht wusste, was sie tun sollte. Sie stand nur da und starrte auf den so grausam veränderten Rosenstrauß.
    Die Karte lag daneben. Ein Gruß von einem unbekannten Verehrer. Der Name war nicht dazugeschrieben worden. Aus gutem Grund, wie Jane jetzt wusste.
    Wie verloren wirkte die Karte neben dem Strauß. Janes Blick schweifte über sie, und abermals wurden ihre Augen groß, denn auch auf der Karte hatte sich etwas verändert.
    Die von den Rosenblüten fallenden Blutstropfen waren nicht nur auf die Tischdecke getropft, wo sie breite Flecken hinterließen, sondern auch auf die Karte. Und hier geschah etwas Gespenstisches. Als würde ein unsichtbarer Federhalter in das Blut eintauchen, so veränderte sich der Tropfen und wurde zu einer Schrift.
    Ein Name entstand. Der Absender des Straußes.
    Obwohl es Jane schwer fiel, trat sie noch näher an den Tisch heran. Sie wollte es wissen, wollte den Namen lesen und hoffte, dass sich ihr Verdacht bestätigte.
    Nicht der Teufel hatte die Blumen geschickt, sondern ein anderer, der ihm kaum nachstand, was das Böse betraf.
    Es war Gordon Schreiber!
    Tief holte Jane Collins Luft. Sie sah die ausgeschriebenen Buchstaben, die den Namen bildeten, und in ihrem Kopf formierten sich die Gedanken. Sie wurden zu einem Bild zusammengefasst, das vor dem geistigen Auge der Detektivin erschien.
    Ein großer, dunkelhaariger Mann, ein Erfolgstyp, der Besitzer einer Burg in der Schweiz, in deren Gewölben Hexenfeste gefeiert wurden. Grausame Parties, und Jane war in den Trubel mit hineingeraten. Sie konnte nur mit schweren Verletzungen gerettet werden. [1] Das Bild verschwand. Dafür erschien ein anderes. London. Eine Hexe namens Wikka, die Königin aller Hexen auf der Erde. Grausam, dem Satan ergeben und mit einer Schlange zu vergleichen, denn Schlangen waren es, die sie liebte. Wikka und Gordon Schreiber hatten sich gefunden und in London einen Hexenzirkel ins Leben gerufen. Sie gingen ungemein brutal vor, auch Jane geriet in ihre Klauen, wurde auf einem alten Boot gefangengehalten, und als wäre es erst gestern gewesen, so sah Jane die brennenden Flöße über die Themse treiben und hörte die Schreie der Verurteilten. [2]
    Es war eine schreckliche Nacht gewesen. Hexenwahn in London. Mit geballter Kraft hatten die Geisterjäger gegen den mächtigen Feind gekämpft, ihn jedoch nicht besiegen können, denn
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