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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen
Autoren: Jason Dark
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sie.
    »Wieso?«
    »Lass mich mal.« Jane befreite sich aus meinem Griff und deutete nach unten.
    Dort lagen zahlreiche Blumen. Manche noch mit Köpfen versehen. Grässliche, alte Gesichter, wie ich sie schon bei dem Strauß gesehen hatte, der in meinem Wagen lag. Aber ein Gesicht kannte ich.
    »Gordon Schreiber!« sagte Suko knirschend. Er stand mir gegenüber und schaute ebenfalls auf die makabre Blume.
    »Ja« hauchte Jane, »er ist es…«
    »Du hast es geschafft?« wollte ich wissen.
    Sie nickte. »Frag mich nicht, wie, John. Er wollte mich umbringen. Es war schrecklich, wirklich… ich… hätte es fast nicht überlebt.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte ich und nickte Suko zu. Mein Partner verstand. Wir konnten die unheimlichen Blumen nicht am Leben lassen. Es war kein normales, menschliches Leben, sondern ein dämonisches. Sie würden eine Gefahr für die Menschheit darstellen, deshalb mussten wir sie vernichten.
    Der Chinese hielt seine Peitsche schon bereit. »Geht etwas zur Seite«, sagte er.
    Das taten wir auch. Jane drehte ihren Kopf so, dass sie nicht hinzuschauen brauchte. Ich aber blickte auf die makabre Rose. Ja, das war Gordon Schreiber. Obwohl mit verkleinertem Gesicht, konnte ich jede Einzelheit erkennen. Ich sah die Angst, das stumme Entsetzen, aber auch den Hass auf uns, der sich in seinen Zügen ausbreitete. Vielleicht gab das den Ausschlag, denn Suko schlug ungemein wuchtig zu.
    Die drei Riemen der Peitsche trafen genau. Es fällt mir nicht leicht, hier von einem Bilderbuchhieb zu sprechen, aber das war er nun einmal. Der kleine Kopf zerplatzte förmlich vor unseren Augen. Ein grünlich blasser Rosenstiel war alles, was noch an den einst so mächtigen Gordon Schreiber erinnerte. Suko vernichtete auch noch die anderen Blumen. Dann gingen wir, wobei wir Jane Collins stützen mussten. Sie war zu erschöpft, um allein laufen zu können.
    Mr. Goring fiel aus allen Wolken, als er erfuhr, was geschehen war. Er trauerte besonders stark um seinen Sohn, der ein Opfer dieser Hexenplage geworden war, wie Jack Adrian, der auch auf Schreibers Konto ging. Ihn holte niemand mehr ins Leben zurück, doch die Weißen Engel versprachen uns, die Organisation in seinem Sinne weiterzuführen. Und das fanden wir gut.
    Ich erfuhr auch, dass Harry Goring mir die Rose auf das Auto geworfen hatte. Wahrscheinlich sollte er Jane beobachten und hatte mich zwangsläufig dabei gesehen. Eine andere Erklärung gab es für uns nicht. Dass er mich mit seiner Tat auf die Spur der White Angels gebracht hatte, war ein nicht einkalkulierter Patzer gewesen. Da wir nicht wussten, wie viele Blumen von dem magischen Keim infiziert worden waren, ließ Goring seine gelben Rosen vernichten. Sie verbrannten in einer wahren Flammenhölle.
    Damit war für uns dieser makabre Fall endgültig vorbei…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 008 »Die Seelenburg«
    [2] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 013 »Hexenwahn«
    [3] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 013 »Hexenwahn«
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