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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen
Autoren: Jason Dark
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wenig zur Seite zu beugen und das Messer aus dem Toten zu ziehen.
    »Meine Waffe!« keuchte er. »Meine Waffe. Sie wird auch dich töten.«
    Sein Gesicht verdiente den Ausdruck nicht mehr. Es war schrecklich gezeichnet, auf ihm spiegelten sich die Gefühle wider, die in seinem Innern tobten.
    Jane sah die lange Klinge. Noch nahm sie alles deutlich wahr, noch war die Atemnot nicht so schlimm, und sie sah auch die dunklen Blutstreifen, die von der Messerspitze tropften.
    Dann fuhr der Arm nach unten.
    Wie Jane Collins ihre rechte Hand hochbekam, wusste sie selbst nicht zu sagen, auf jeden Fall hämmerte sie die Handkante seitlich gegen das Gelenk ihres Gegners und brachte das tödliche Messer damit aus seiner Bahn.
    Neben Janes Ohr rammte es in den Boden, und Schreibers Kehle entrang sich ein wütender Laut. Damit hatte er nicht gerechnet. Jane musste jetzt schnell sein, sonst war sie verloren, denn noch immer umklammerte Schreibers Linke ihre Kehle.
    Durch die vergangene Aktion hatte sich Gordon Schreiber bewegt. Seine Haltung war nicht mehr die gleiche, und Jane Collins hatte ein wenig Spielraum bekommen. Es gelang ihr tatsächlich, das Knie anzuziehen. Als Schreiber das Messer aus dem Boden ziehen wollte, da rammte sie ihr Knie vor, und der Stoß traf genau die Stelle, wo Gordon Schreiber am empfindlichsten war.
    Es war wirklich Janes einzige Chance gewesen, sie hätte sonst verloren, und sie bekam mit, wie der ehemalige Konzernchef auf diesen Treffer reagierte.
    Er zuckte in die Höhe. Die Nachwirkung musste in seinem Körper wüten, denn er ließ auch Janes Kehle los, um beide Hände vor die getroffene Stelle zu halten. Seinen Kopf hatte er in den Nacken gelegt, das Gesicht war entstellt, aus seinem Mund rann Speichel, und er stieß Heultöne aus wie ein Wolf.
    Jetzt hätte Jane die Gelegenheit gehabt, alles klar zu machen. Doch auch sie war angeschlagen, schwer sogar, denn sie nahm kaum wahr, dass sie wieder frei atmen konnte. Schreibers Gestalt verschwamm vor ihren Augen, als hätte ein Maler ihn mit neblig weißen Farben überpinselt. Jane hatte zudem das Gefühl, ihr Kopf würde zerspringen, und erst als ihr Unterarm gegen das im Boden steckende Messer stieß, da wurde ihr wieder bewusst, in welch einer Situation sie sich befand. Plötzlich sah sie klar. Und sie wusste weiterhin, dass sie etwas tun musste, um ihr Leben zu retten, denn Gordon Schreiber würde sich wieder erholen. Es war eine Reflexbewegung, mit der sich die fünf Finger ihrer rechten Hand um den Messergriff schlossen. Hart packte Jane zu. Und dann riss sie mit einem wilden Ruck die scharfe Klinge aus dem Boden. Jetzt hatte sie die Waffe!
    Etwas schräg nach links versetzt hockte Gordon Schreiber auf ihr. Er hatte seine Haltung ein wenig verändert, drückte nicht mehr mit vollem Gewicht auf ihren Leib und japste nach Luft. Auf Jane Collins achtete er kaum.
    »Da!« schrie Jane, hob ihren rechten Arm erst an und ließ ihn nach vorn schnellen, wobei die Spitze des Messers auf den Körper des Mannes wies und im nächsten Augenblick in ihn hineindrang. Schreiber schien zu erstarren. Jane hatte ihn nicht tödlich getroffen, sondern nur verletzt. Außerdem war Schreiber auch keine tiefe Wunde zugefügt worden, jedoch eine, die schmerzte. Schlimmer sogar als der Kniestoß.
    Den hatte Gordon Schreiber plötzlich vergessen. Er bewegte sich zur Seite und presste seine Hand auf die Wunde. Blut sickerte zwischen seinen gespreizten Fingern hervor und nässte seine Kleidung.
    »Du!« spie er regelrecht aus. »Du verdammtes…«
    Da stach Jane noch einmal zu. Diesmal traf sie nicht, weil Schreiber sich nach hinten gedrückt hatte und ihn die Klinge so verfehlte. Sie verhakte sich allerdings in seiner Kleidung, und der Messerstoß wurde gebremst. Schreibers Handkante fuhr nach unten.
    Zum Glück reagierte Jane richtig. Hätte der Schlag getroffen, wäre ihr ein gebrochenes Gelenk sicher gewesen, so aber ließ sie den Messergriff los, und die Waffe fiel zu Boden.
    Schreiber sah die Klinge, überlegte einen Lidschlag lang und griff dann zu.
    Da befand sich Janes Fuß schon auf der Reise. Sie hatte das rechte Bein unter Gordon Schreiber wegziehen können und stieß es hart nach vorn.
    Der Hexendiener wurde im Gesicht getroffen. Der harte Absatz riss die Lippe auf, aus der kleine Blutstropfen rannen, und Gordon Schreiber wälzte sich zurück und damit von Jane Collins weg. Was sie vor einer halben Minute noch nicht für möglich gehalten hatte, war nun
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