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Blut und Rüben

Blut und Rüben

Titel: Blut und Rüben
Autoren: Uwe Voehl
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der Angel. Ich bin sicher, dass er von Anfang an plante, mit dem Geld abzuhauen und sich eine neue Existenz aufzubauen. Er muss gewusst oder zumindest geahnt haben, dass seine Vergangenheit ihn eingeholt hat. Seinen Partner Ludwig hat er umgebracht, weil der nicht mitziehen wollte ...«
    »Aber warum hat er ihm den Kopf abgeschlagen?«
    »Um den Verdacht von sich abzulenken. Es sollte aussehen wie die Tat eines Wahnsinnigen. Oder eines Täters aus der rechten Szene – daher die Wolfsangel. Nachdem sich tagelang nichts tat, hat er anonym Teuto Eins informiert.«
    Seit einer Stunde lief das Verhör jetzt schon.
    Ich wollte nicht mehr wissen, warum das alles geschehen war. Ich wollte nur Luna und Steffi lebendig aus der Sache heraushaben.
    Die Tür ging auf. Norbert kam herein. Auch er mit einer Tasse Kaffee. Er hatte dunkle Ränder unter den Augen. Sein Blick gab wenig Hoffnung.
    »Hubert Wattenberg hat alles gestanden«, sagte er. »Er hat es für seinen Sohn getan. Als der Major damals starb, hatten sie schon gejubelt, weil sie dachten, das Land gehört jetzt ihnen, schließlich gab es zunächst keine Erben. Wattenberg senior war es auch, der den Major von den Externsteinen gestoßen hat. Deinem Vetter Armin genügte das nicht. Laut Wattenberg war es Armins Idee, den Toten nachträglich auszugraben, ihm den Kopf abzuschlagen und im Teich zu versenken. Wattenberg junior musste das übernehmen.«
    »Aber was hatte Armin mit dem Kopf vor?«
    »Er muss zu dem Zeitpunkt schon den Plan gehabt haben, seinen Partner umzubringen. Er stellte es so an, dass auch ein Blinder darauf kommen musste, dass der Major vom selben Mörder umgebracht worden war, der auch Ludwig umgebracht hat. Alles sollte auf einen Psychopathen hindeuten. Zusätzlich legte dein Vetter noch eine weitere falsche Spur: Die mit der Wolfsangel. Es sollte so aussehen, als würden rechte Kreise ebenfalls ihre Finger im Spiel haben. Armin hoffte bis zuletzt, das Grundstück an BT NATURE verkaufen zu können. Die Luftblase bekam erste Risse, als plötzlich Mr Dickens als Erbe auftauchte. Von da an muss er verzweifelt darüber nachgedacht haben, wie er Sie aus dem Weg räumen könnte. Dann kam ihm Steffi dazwischen. Wahrscheinlich erschien ihm die Entführung als viel bessere Lösung. Zumal ihm, wie gesagt, das BKA auf den Fersen war.«
    »Und Luna? Was hatte er davon, einen Hund zu entführen?«
    »Du warst den dreien von Anfang an ein Dorn im Auge. Du hättest dich einfach ruhig verhalten sollen. Insbesondere Armin kannte deine Vergangenheit. Er wusste, dass du nicht ungefährlich bist ... Übrigens waren es die beiden Wattenbergs, die dich vermöbelt haben. Sie haben es zugegeben.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich habe Gregor Wattenberg erkannt. Und wo sind die Geiseln?«
    Norbert zuckte mit den Schultern.
    »Wir hoffen, dass wir es noch heute Nacht herausfinden.«
    Ich ballte die Fäuste. »Überlass sie mir. Sie werden reden, glaub mir ...«
    Er schüttelte den Kopf. »Du weißt nicht, was du sagst. Selbst wenn ich dich ließe, brauchst du nicht zu glauben, du wärst hinterher froh. Wir haben unsere Mittel, lass uns Zeit ...«
    »Und wenn uns die Zeit davonläuft? Wer weiß, was sie mit Luna und Steffi angestellt haben? Wenn sie sie irgendwo vergraben haben, was dann?«
    Es klopfte an der Tür. Ein Beamter in Zivil trat ein. Er sah genauso übernächtigt aus wie wir alle. »Er hat geredet!« Sein Blick fiel auf uns. Norbert bedeutete seinem Kollegen, weiterzusprechen. »Armin Novotzki hat zugegeben, die Radiomoderatorin entführt zu haben. Er verlangt jetzt drei Millionen, damit er den Aufenthaltsort verrät ...«
    »Drei Millionen!«, entfuhr es Ollie. »Ich habe niemals drei Millionen ...«
    Ein Wink von Norbert unterbrach ihn. »Machen Sie sich keine Sorgen, das erledigen wir .« Und an seinen Kollegen gewandt: »Der Kerl ist größenwahnsinnig. Wie kommt er plötzlich auf drei Millionen?«
    »Das will er Ihnen selbst sagen.«
    »Bring ihn rein.«
    Der Beamte verschwand.
    Wir schwiegen. Niemand von uns wusste etwas zu sagen. Selbst Ollie blieb stumm.
    Nach fünf Minuten wurde Armin in Handschellen in das Büro geführt. Zwei uniformierte Beamte hielten ihn in Schach. Als mein Vetter mich erblickte, verzogen sich seine Mundwinkel zu einem spöttischen Grinsen. »Sieh an, mein spießbürgerlicher Cousin und sein tumber Tommyfatzke.«
    Die beiden Beamten drückten ihn auf einen Stuhl. Norbert setzte sich ihm gegenüber.
    »Drei Millionen sind eine Menge
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