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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab
Autoren: Granger Ann
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isoliert in diesem Cottage, und er wollte wissen, wie die Dinge liefen. Er durfte nicht riskieren, zu Hause anzurufen. Rachel durfte nicht riskieren, sich irgendwo mit ihm zu treffen. Und es war zu gefährlich, ihn von Malefis Abbey aus anzurufen; sie hätte jederzeit gestört werden können. Ich glaube, ich habe sie einmal fast dabei überrascht.« Markby runzelte die Stirn, als er sich erinnerte, wie Rachel am Tag nach seiner Ankunft in der Halle von Malefis Abbey gestanden hatte, nach Merediths Unfall. Sie hatte eine schlanke Hand nach dem Hörer ausgestreckt und sie hastig wieder zurückgezogen, als er aufgetaucht war. Hatte ihr Erschrecken, dass Martin über die ursprünglichen Instruktionen hinausgegangen war, sie dazu gebracht, alle Vorsicht zu vergessen und Alex in seinem Cottage anzurufen? Um ihm vielleicht zu raten, sich mit Miriam in Verbindung zu setzen, wo auch immer sie steckte, und ihr zu sagen, dass sie auf der Stelle zurückkehren und Martin den Kopf waschen müsse? Markby fragte sich, ob Rachel vielleicht später von einem anderen Ort aus mit Alex telefoniert hatte. Miriam war jedenfalls tatsächlich zurückgekehrt und hatte eingegriffen, wie es schien.
    »Miriam war während der gesamten Sache ihr Mittelsmann«, sagte er grimmig.
    »Sie ist eine höchst intelligente Frau, und vielleicht hat sie den Treffpunkt selbst vorgeschlagen. Sie hat sich jedenfalls unentbehrlich für die Constantines gemacht. Hätten sie Erfolg gehabt, stelle ich mir vor, dann hätten sie den Rest ihres Lebens an Miriam zahlen müssen. Als Miriam feststellte, dass das Spiel vorbei war, hat sie ohne einen Augenblick des Zögerns alles zusammengerafft und so viel Distanz zwischen sich und Lynstone gebracht wie nur irgend möglich. Sicher, es ist verlockend zu glauben, Troughton hätte sie umgebracht, doch wenn du mich fragst, ich halte es für ausgeschlossen. Jede Wette, dass sie eines Tages irgendwo wieder auftaucht.« Sie alle verfielen in Schweigen, tranken Sherry und hingen ihren Gedanken nach. Merediths Gedanken waren offensichtlich von vehementerer Art. Sie fuhr sich energisch durch das braune kurze Haar und verkündete mit glänzenden Augen:
    »Was ich doch für eine einfältige Idiotin bin!«
    »Das haben wir doch alles schon durch!«, sagte Markby zerstreut.
    »Das ist mein Satz. Frag Hawkins.«
    »Aber ich bin diejenige, die Rachel zuerst gesehen hat! Was war mein erster Eindruck? Wie theatralisch doch alles wirkte! Sie schien die Menschen förmlich einzuladen, sie und Alex anzustarren! Jede Bewegung wirkte einstudiert! Und was den falschen Constantine betrifft, er wirkte so glücklich, als würde er all das aus vollen Zügen genießen! Der echte Constantine hätte wahrscheinlich weniger beeindruckt ausgesehen, viel lässiger. Doch der Mann, den ich gesehen habe, Raoul, war glücklich und fidel, weil er einen wundervollen Tag am Arm einer wunderschönen Frau verbrachte und er für nichts selbst bezahlen musste! Nur, dass es sein letzter Tag war – auch wenn er es nicht gewusst hat.« Meredith stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Es war alles so offensichtlich geschauspielert, die ganze elende Szene, mit den Blumen als buntem Hintergrund. Was für ein unschuldiger Hintergrund – niemand erwartet auf so einer Ausstellung einen Mordanschlag!«
    »Morde geschehen überall«, murmelte Alan Markby neben ihr.
    »Und später, als Raoul zusammenbrach, konnte sie nicht verbergen, wie ärgerlich sie darüber war!«, fuhr Meredith fort.
    »All das Händeringen! Nicht einmal sie war Schauspielerin genug, um es echt wirken zu lassen! Er war im falschen Augenblick zusammengebrochen, vor unseren Augen! Sie hatte uns eigentlich zuerst loswerden wollen, weil wir möglicherweise ärztliche Hilfe gerufen hätten! Sie muss schreckliche Angst gehabt haben, Raoul könnte uns die Wahrheit sagen, und fast wäre es dem armen Kerl gelungen! Ich wusste, irgendetwas stimmte nicht, aber ich verdrängte das Gefühl und ließ mich mitreißen. In Zukunft werde ich bestimmt nicht mehr vergessen, wie wichtig so ein erster Eindruck sein kann – und wie gefährlich es sein kann, ihn einfach zu ignorieren!«
    »Das konntet ihr doch alles nicht wissen!«, sagte Laura beruhigend.
    »Es ging alles viel zu schnell! Hinterher ist es immer leicht, über etwas zu reden und sich einzubilden, was man hätte sehen müssen! Das passiert mir andauernd! Die Menschen spazieren durch diese Tür und erzählen mir Geschichten. Später, wenn ich sie nachprüfe und
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