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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab
Autoren: Granger Ann
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verhalten würden, gäbe es keinen Grund, warum die Polizei ihn oder mich oder irgendjemanden in Lynstone verdächtigen sollte. Natürlich hat Martin nicht gewagt, gleich zu verschwinden, weil das Verdacht erweckt hätte. Ich dachte, wenn ich verkünde, dass ich das Haus zu verkaufen beabsichtige, schöpft niemand Verdacht, wenn sich Martin nach einer neuen Stelle umsieht. Wir hätten nicht gedacht, dass die Polizei nach Lynstone kommen würde, doch als sie da war, mussten wir so tun, als sei alles ganz normal.«
    »Und der Mordversuch an Meredith mit der steinernen Ananas?«
    »Damit habe ich nichts zu tun!«, brauste Rachel auf.
    »Ich hätte Meredith niemals etwas angetan! Martin war ein wenig nervös, das ist alles, und er fing an, eigenmächtig zu agieren!«
    »Genau wie bei den Morden an Gillian Hardy und Nevil James? Ihr wart nicht clever, du und Alex. Ihr wart im Gegenteil ausgesprochen dumm! Jemanden für einen Mord anzuheuern, der von einer Person wie dieser Miriam Troughton empfohlen wurde! Einen jungen Mann in eure Angelegenheiten zu ziehen, der unbequeme Leute so einfach und gedankenlos aus dem Weg räumt, wie er zu hoch gewachsene Triebe von euren Büschen schneidet! Und ihr habt wirklich geglaubt, er wäre vertrauenswürdig und zuverlässig? Ihr habt geglaubt, ihr könntet einen Killer kontrollieren? Jemanden, der absolut skrupellos ist, kein Rechtsempfinden kennt und auf einer ganz anderen Wellenlänge funktioniert als ihr?«
    »Miriam versprach, dass er …«
    »Miriam! Schon wieder Miriam! Habt ihr denn nicht gesehen, dass ihr für den Rest eures Lebens in Miriams Hand gewesen wärt, selbst wenn euer Coup gelungen wäre, und dass sie euch dann hinterher erpresst hätte?« Bevor Rachel antworten konnte, hörte man, wie draußen eine Wagentür zugeschlagen wurde, Stimmen wurden laut. Rachel lächelte resigniert.
    »Da kommt dieser grässliche Mann, dieser Hawkins, um mich zu verhaften! Denk nicht zu schlecht von mir, Alan. Ich liebe Alex, und er liebt mich. Wir wollten nur zusammen sein und in Sicherheit. Ist das denn so falsch?« Ein hingebungsvolles Paar, dachte Markby. Jeder hatte das gesagt, und wie es schien, hatten die Leute tatsächlich Recht gehabt damit. Als Hawkins in der Tür erschien, fügte Rachel mit einer Stimme, in der zum ersten Mal ehrliches Bedauern lag, hinzu:
    »Bitte sag Meredith, wie Leid es mir tut, dass ich ihr all diesen Kummer gemacht habe! Es war schön, sie wiederzusehen, nach all diesen Jahren.«
    KAPITEL 24

    »Was soll das heißen, sie ist weg?«, brauste Hawkins auf.
    »Wohin ist sie gegangen?«
    »Weg von Lynstone«, antwortete Mr. Troughton.
    »Meine Frau ist wieder weg. Ich weiß nicht, wohin sie gefahren ist. Ich weiß nie, wo sie ist oder wie lange sie bleibt. Sie erzählt mir nichts, verstehen Sie?« Er sah von einem zum anderen, und auf seinem runden Gesicht lag ein Ausdruck glückseliger Erleichterung. Sie standen zusammen in der Empfangshalle des Lynstone House Hotels: Hawkins, Selway, Markby und der Hotelier. Markby einerseits, weil er noch immer sein Zimmer im Hotel hatte, und zum anderen, weil selbst Hawkins nun stillschweigend zu akzeptieren schien, dass er nicht länger ein Paria war, ein Bulle, der sich möglicherweise
    »in etwas hatte hineinziehen lassen«. Markby war wieder einer von ihnen, ein Beamter von entsprechendem Rang, der sich für den Fall interessierte. Er blickte sich in der deprimierenden Eingangshalle mit den ausgestopften Vögeln und den Jagdszenen um. Jedes einzelne Stück, das hier zur Schau gestellt war, repräsentierte in der einen oder anderen Form den Tod, nicht nur die ausgestopften Tiere selbst, sondern auch die Bilder von Männern, die aus dem Schilf auf Enten schossen oder Vögel vom Himmel holten und Hirsche auf einer Lichtung erlegten oder Füchse mit lärmender Entschlossenheit vor sich hertrieben. Selbst eine unangenehm realistische Szene von einem Faustkampf mit bloßen Händen zeigte jede Menge Blut und zahlreiche Wunden. Doch in all dem Blutvergießen lag auch eine dunkle Wahrheit. Leben und Tod gehörten zusammen und waren miteinander verflochten. Man konnte sie nicht trennen, das eine haben ohne das andere. In unserer Zeit ist es Mode geworden, dachte Markby, so zu tun, als lauere der Tod nicht hinter der nächsten Ecke. Wir überspielen die unangenehme Tatsache auf vielfältigste Weise. Es sei denn natürlich, man ist Polizeibeamter und begegnet – ganz wie die Jagdgesellschaft auf den alten Bildern – tagtäglich
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