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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang
Autoren: Carter Brown
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eigenen
Wohnung, bei Bernie Reese — und fanden natürlich niemanden. Er saß längst tot
in seinem Auto oben in den Bergen.«
    »Folgerungen?« wiederholte ich.
    »Ach, hören Sie doch auf, Mr. Holman «, sagte er leise. »Stellen Sie sich nicht dumm.«
    »Sie glauben, daß Samantha ihn
ermordet hat?«
    »Das ist doch ganz
offensichtlich.« Er zuckte leicht die Schultern. »Wahrscheinlich hat sie
irgendwie entdeckt, was er mit ihr vorhatte, und ist ihm zuvorgekommen. Und
dann behauptete sie, ihr Gedächtnis verloren zu haben; daß sie sich an das
gesamte Wochenende nicht erinnern könne. Was sonst hätte sie sagen können?«
    »Samantha hat ihn also oben in
den Bergen in seinem Auto erschossen — und dann was gemacht?« sagte ich. »Ist
sie per Anhalter nach Bel Air zurückgefahren?«
    »Natürlich weiß ich nicht, wie
sie wieder in die Stadt kam«, sagte er. »Und es interessiert mich auch nicht.
Was mich aber interessiert, ist die Frage, wer anders noch ein Motiv gehabt
hätte, Art Stillman in dieser Sonntag
nacht zu ermorden. Es gab nur zwei Leute, die ihn zu dieser Zeit lieber
tot sehen wollten, und ich weiß, daß ich sein Mörder nicht bin.«
    »Angenommen, sie hat ihn
wirklich umgebracht«, sagte ich. »Weiterhin angenommen, daß sie diese falsche
Beichte immer noch besitzt. Beunruhigt Sie das nicht?«
    Er lächelte geduldig. »Dieses
falsche Geständnis hätte nur dann einen Wert, wenn Stillman in jener Nacht Erfolg gehabt und sie ermordet hätte. Aber er war derjenige, dem
es ans Leben ging, deshalb ist das Schriftstück jetzt völlig wertlos.« Bonetto machte eine kleine Handbewegung. »Wagen Sie es
lieber nicht, Mr. Holman , diese Sache weiter zu
verfolgen. Das Ergebnis wäre eine Katastrophe für Sie. Ihre Klientin ist die
Managerin von Samantha Pike. Sie hat Sie engagiert, um ihre Sängerin zu
beschützen, aber wenn Sie weitermachen, ruinieren Sie nur beide zusammen.«
    »Vielleicht haben Sie recht«,
sagte ich langsam.
    »Ich weiß, daß ich recht habe«,
sagte er. »Warum erzählen Sie Miss Tracy nicht von dem furchtbaren Schicksal,
das Stillman für ihren Schützling vorgesehen hatte,
wie sich die Dinge aber entwickelten, hätte ich ihn zuerst in die Finger
bekommen? Sie wird Ihnen glauben und zufrieden sein. Samantha Pike wird sich
freuen, weil der Druck von ihr weicht, und Sie selbst können Ihr Honorar
kassieren. So wendet sich alles für jeden zum Besten.«
    »Recht haben Sie«, sagte ich.
»Und damit ist alles erledigt?«
    »Natürlich«, bestätigte er.
»Wollen Sie nicht doch etwas trinken?«
    »Ich glaube, ich sollte lieber
meiner Klientin von dem glücklichen Ausgang Mitteilung machen und erst danach
mit dem Feiern beginnen«, sagte ich. »Ich muß zugeben, daß ich mein Haus mit
sehr viel besseren Gefühlen betreten werde, wenn ich weiß, daß Marty und Earl
mich nicht darin erwarten.«
    »Auch ich bin froh, daß die
Sache erledigt ist«, sagte er. »Ich muß gestehen, daß ich in den letzten beiden
Tagen zu einem gewissen Respekt für Ihre Hartnäckigkeit genötigt wurde.«
    »Leben Sie wohl, Mr. Bonetto «, sagte ich höflich.
    »Adieu, Mr. Holman «,
sagte er mit gleicher Höflichkeit.
    Die Hände schüttelten wir
einander jedoch nicht. Der Kerl im schwarzen Anzug erwartete mich in der Diele
und begleitete mich zur Haustür.
    Dieser dreimal verfluchte
Bastard Bonetto , dachte ich wütend, als ich ins Auto
stieg. Er hatte mir einreden wollen, daß nun alles zwischen uns geregelt sei
und ich mir keinerlei Sorgen mehr machen brauchte. Nur daß er vergessen hatte,
Marty und Earl zu erwähnen, die zu Hause auf meine Rückkehr warteten.
Wahrscheinlich um mich umzubringen, und daran würde das Gespräch, das ich
gerade mit ihrem Chef geführt hatte, nicht das geringste ändern. Nun, da ich
wußte, daß nicht er der Mörder Art Stillmans war,
mußte er ein noch größeres Interesse an meinem Verschwinden haben. Ich sollte
sterben, bevor ich die Neuigkeit an Sam Heiskell , an
Benny und die Gebrüder Perini weitergeben konnte, daß
der starke Mann Bonetto auf die Nase gefallen war.
    Auf der Heimfahrt betastete ich
meinen lädierten Schädel und erinnerte mich an die Behandlung, die Earl und
Marty Tracy und mir hatten angedeihen lassen. Angela mußte ihnen berichtet
haben, daß ich auf dem Weg zu ihnen war, und sie hatten keinen Grund, ihr nicht
zu glauben. Deshalb bestand die Aussicht, daß sie mit ihr im Wohnzimmer saßen
und darauf warteten, daß ich ahnungslos in die Falle tappte. Beim
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