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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen
Autoren: Hilary Norman
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Teilzeitjob als Krankenschwester annähme? Nur zwei oder drei Abende die Woche.«
    Novak erschrak. »Ich wusste gar nicht, dass du mit dem Gedanken gespielt hast, in deinen Beruf zurückzukehren.«
    »Das hatte ich auch nicht vor, bis Maureen mich letzte Woche anrief.«
    Maureen Donnelly, eine ehemalige Kollegin, hatte vor zwei Jahren ins Waltham General Hospital in Essex gewechselt, um näher bei ihrem Vater zu sein, der unter Parkinson litt. In der Vergangenheit hatte Maureen stets darauf geachtet, nicht ins Fachsimpeln zu geraten, wenn sie sich mit Clare traf, doch in letzter Zeit war ihr aufgefallen, dass die Freundin zunehmend Interesse daran zeigte, Neuigkeiten aus der Notaufnahme zu hören, und Maureen tat Clare nur zu gern den Gefallen, sie über einige interessantere Fälle in der Abteilung auf dem Laufenden zu halten.
    Nick Parry war einer dieser Fälle, ein achtundzwanzigjähriger Mann mit doppelseitiger Lähmung. Er war im vergangenen 22
    Monat ins Krankenhaus gekommen, nachdem er mit seinem getunten Wagen einen schweren Unfall gehabt hatte. Der Lebensmut und der Humor des jungen Mannes hatten Maureen beeindruckt, und als sie hörte, dass die Ausländerbehörde einen von Parrys Teilzeitpflegern zurück nach Neuseeland schicken wollte, versprach Maureen ihm, sich nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin umzusehen.
    »Maureen glaubt, wir würden uns gut verstehen«, erzählte Clare, »also bin ich ihn besuchen gegangen.«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«, fragte Novak.
    »Weil ich dachte, dass du dich entweder für mich freust und dich dann ärgerst, wenn es nicht klappt – oder dir Sorgen machst und dich ärgerst, wenn es klappt.«
    »Anscheinend hat es geklappt«, sagte Novak und sah sie eine Zeit lang an. »Kennst du mich denn immer noch so wenig? Ich würde dich nie von etwas abhalten, das du möchtest.« Dann stellte er die Frage, die in seinen Gedanken plötzlich ganz oben stand: »Und die Arbeit in der Detektei willst du aufgeben?«
    »Nein«, antwortete Clare entschieden. »Niemals. Die Detektei hat mich geheilt.« Sie hielt kurz inne. »Und du natürlich.«
    »Du hast dich selbst geheilt«, sagte Novak.
    Clare gab ihm einen Kuss, schmiegte sich ganz dicht an ihn und legte sanft ihre Lippen auf seinen Mund. »Du bist der Beste, Mike«, sagte sie. »Weißt du das?«
    »Ich liebe dich bloß«, sagte er.
    23
    5.
    as hältst du davon, Lizzie?«
    W Es war der zweite Montag im März – zwei Tage nach der Party zu Sophies siebtem Geburtstag –, und Andrew France, Lizzies Agent, hatte sie gerade zu Hause in Marlow angerufen, um ihr mitzuteilen, dass ihr Verlag, Vicuna Press, ihm ein sehr attraktives Angebot unterbreitet hatte. Wenn sie annahm, würde sie für ein neues Lizzie-Piper-Buch mit dazugehöriger Fernsehserie auf eine Art Europatournee gehen und unterwegs für das Buch neue Rezepte kosten und kreieren.
    »Das hört sich wundervoll an.« Lizzie lehnte sich in dem ledernen Drehsessel in ihrem Arbeitszimmer zurück. »Ich kann es gar nicht glauben!«
    »Es ist ein fantastisches Angebot.« Andrew schien sich über ihre Reaktion zu freuen.
    »Du hast noch nicht Ja gesagt?«
    »Nein, ich kann ja nicht für dich sprechen.« Jetzt lag ein klein wenig Misstrauen in der Stimme ihres Agenten.
    »Aber ich muss zugeben, ich habe die Frage sozusagen als rhetorisch betrachtet.« Er hielt inne. »Du nimmst das Angebot doch an, Lizzie? Christopher schien sich ganz sicher zu sein, dass du vor Freude in die Luft springst.«
    Lizzie war einen Moment still. »Wann hast du mit Christopher gesprochen?«, fragte sie dann.
    »Vor kaum zwei Stunden – du warst noch unterwegs, um die Kinder in die Schule zu fahren. Ich weiß, ich habe ihn gebeten, dir die Nachricht selbst überbringen zu dürfen, aber ich war sicher, er würde nicht widerstehen können, zumindest eine Andeutung zu machen.« Lizzie hörte das Erstaunen in Andrews Stimme.
    24
    »Christopher wurde nach London gerufen, bevor ich zurückkam«, sagte sie beiläufig. »Wahrscheinlich hat er mir irgendwo einen Zettel hingelegt.«
    »So wird es sein«, sagte Andrew.
    »Was genau hat Christopher denn zu dem Angebot gesagt?«
    »Nicht viel«, antwortete Andrew. »Nur dass er sich sehr für dich freut. Was bei dir aber offenbar nicht der Fall ist, wenn mein Eindruck mich nicht täuscht, Lizzie.«
    »Doch, doch, ich freue mich.« Lizzie versuchte, auch so zu klingen. »Natürlich freue ich mich.«
    »Also kann ich Vicuna anrufen und alles perfekt
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