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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten
Autoren: Emily Bold
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den vor ihm knienden Kapitän, als er sah, dass sich Unzufriedenheit breitmachte.
    „Zucker, Rum und Getreide“, gab Henderson niedergeschlagen Auskunft.
    „Ist das alles? Kein Gold, keine Waffen, nichts?“
    Skeptisch verzogen sich Blacksouls Mundwinkel. Henderson senkte den Blick und presste entschieden die Lippen zusammen. Nein, er würde es diesen räuberischen Piraten nicht noch einfacher machen. Außerdem sollten sie ruhig ihre Zeit im Laderaum vergeuden, anstatt über die Frau in seiner Kabine zu stolpern.
    „Na schön, Männer. Die Kooperationsbereitschaft dieser Herren hat sich anscheinend erschöpft. Sucht alles ab und nehmt mit, was wir brauchen können!“, befahl Blacksoul harsch. Seine kalten Augen glitten über die gefesselten Seeleute. Die Wertsachen waren für ihn nebensächlich, seit er im Kampfgetümmel ein Gesicht ausgemacht hatte – eines der fehlenden Gesichter. Seither spürte er das Fieber in seinem Blut, fühlte den Zorn und die Rache unter seiner Haut brodeln. Alles in ihm schrie nach Vergeltung. 
     
    Schwer atmend verriegelte Josie die Tür ihrer Kabine hinter sich und suchte panisch den kleinen Raum ab. Neben ihrer Koje lagen in dem Koffer, den Henderson ihr mitsamt den Kleidern darin besorgt hatte, noch die Kleidungsstücke, mit denen sie an Bord gekommen war.
    Da kam ihr eine Idee. Nein, keiner dieser elenden Kerle würde ihr die Unschuld nehmen. Sie durfte nur einfach nicht wie eine Frau aussehen, dann würden sie sie vielleicht verschonen. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert, denn sie hatte nichts zu verlieren.
    Kurzerhand riss sie sich das Kleid vom Leib und schlüpfte in die schmuddelige Hose des Wirtsjungen. Auch das fleckige Hemd und die braune Weste zog sie sich über. Hoffentlich würde niemand unter dem gerüschten Hemd ihre weiblichen Formen bemerken. Dennoch würde sie so niemals als Bursche durchgehen, wie ihr ein Blick in den angelaufenen Spiegel leider deutlich zeigte. Zwar kam ihr der Bluterguss vom Pferdetritt zugute, da die Schwellung ihr Gesicht derart verunstaltete, dass ihr sicher niemand einen zweiten Blick zuwerfen würde. Aber ihr langes glänzendes Haar machte die ganze Verkleidung zunichte.
    Ohne zu zögern, griff sie nach dem Steakmesser und säbelte sich die erste dicke Strähne ab. Büschel um Büschel lagen schließlich die Locken am Boden, und Josie strubbelte mit den Fingern durch ihre nur noch kinnlangen Haare. In der Ecke der Kabine lag ein stinkender, feuchter Lumpen. Zusammen mit der geopferten Haarpracht würde dies zur Täuschung ausreichen müssen. Zu jeder anderen Zeit ihres Lebens hätte sie dieses Tuch, mit dem augenscheinlich Sabatiers Erbrochenes aufgewischt worden war – wenn überhaupt –, nur mit spitzen Fingern angefasst. Sie konnte es sich aber im Moment nicht leisten, wählerisch zu sein.
    Ihr blieb keine Zeit mehr. Sie hörte bereits die Tritte und Stimmen der Piraten näherkommen. Daher band sie sich den ekligen Fetzen wie ein Kopftuch über die Haare und hoffte, dass im besten Fall allein der Gestank die Männer von ihr abhalten würde. Trotzdem wollte sie Hendersons Rat befolgen. Sie entriegelte die Tür, hielt sich dicht an der Bretterverschalung und steuerte auf das Schiffslager zu. Darin wurden hier im Unterdeck Holz und Werkzeuge aufbewahrt. Wenn es ein Versteck an Bord dieses Schiffes gab, dann dort. Konzentriert, um sich im Dunkeln nicht zu stoßen, schlich Josie weiter. Erleichtert, die schmale Luke erreicht zu haben, atmete sie aus, nur um im nächsten Moment von hinten gepackt zu werden. 
    Ein schriller Schrei entstieg ihrer Kehle, und sie trat wild um sich. 
    „Verflucht! Gib Ruhe!“
    Der Angreifer drehte Josie brutal den Arm auf den Rücken und sofort erstarb ihre Gegenwehr. Der Schmerz war so stark, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als wimmernd stillzuhalten, als er sie vor sich her durch den dunklen Schiffsbauch schob.
    „Hast gedacht, wir finden dich nicht, oder was? Feige Ratte! Lässt deine Kameraden kämpfen und verkriechst dich selbst im hintersten Winkel.“
    Josies Gedanken rasten. Aus diesem eisenharten Griff gab es kein Entrinnen, also war an Flucht nicht mehr zu denken. Ihre einzige Waffe, das Messer, hatte sie in ihrer wachsenden Furcht in ihrer Kabine vergessen, und allein die Körperkraft des Piraten reichte schon aus, ihr jegliche Hoffnung zu nehmen. Wenn man sie enttarnen würde, wäre sie verloren! 
    Schon wurde sie die letzten Stufen hinauf an Deck bugsiert. Im fahlen Mondlicht
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