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Die drei ??? und der Super-Wal

Die drei ??? und der Super-Wal

Titel: Die drei ??? und der Super-Wal
Autoren: Marc Brandel
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Die Lebensretter
    »Da spritzt er!« rief Bob Andrews. »Seht doch – da drüben!«
    Er zeigte aufgeregt aufs Meer hinaus. Tatsächlich war etwa fünf oder sechs Kilometer vor der Küste für die Dauer einer Minute ein riesenhafter, länglicher Körper aufgetaucht. Eine Wasserfontäne sprühte hoch auf und wurde fächerförmig nach allen Richtungen in die Luft geschleudert. Dann tauchte der große Grauwal wieder in den Ozean ein.
    Die drei ??? – Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews – standen oben an der Steilküste, hoch über dem Ufer. Es war der erste Tag der Frühlingsferien. Sie waren am Morgen früh aufgestanden und mit den Fahrrädern ans Meer gefahren, denn sie wollten den Zug der Grauwale miterleben.
    Alljährlich im Februar und März ziehen Tausende dieser rie-senhaften Geschöpfe von Alaska nach Mexiko an der Pazifik-küste entlang. In den warmen Gewässern vor der mexikanischen Halbinsel Baja California bringen die Muttertiere ihre Jungen zur Welt.
    Darauf ruhen sich die Wale einige Wochen aus, um neue Kräfte zu sammeln, ehe sie sich zur achttausend Kilometer weiten Rückreise in den Norden aufmachen. Den Sommer verbringen sie dann in den ergiebigen Weidegründen voller winziger Krabben und Plankton, wovon es in den arktischen Gewässern wimmelt.
    »Anscheinend weiß niemand genau, wie die Wale wieder in den Norden hinaufgelangen«, erwähnte Bob.
    Bob Andrews arbeitete stundenweise in der Bibliothek von Rocky Beach, und er hatte sich am Vortag aus Büchern über die Wale informiert.
    »Und warum nicht?« fragte Peter.
    »Auf dem Rückweg konnte sie noch niemand beobachten«, berichtete Bob nach einem Blick in sein Notizbuch. »Auf der Reise südwärts bilden sie eine geschlossene Gruppe und sind leicht zu sehen. Daher glauben manche Leute, daß sie sich auf dem Rückweg trennen und zu Paaren durch den Pazifik ziehen.«
    »Hört sich vernünftig an«, meinte Peter Shaw. »Dann sind sie für andere nicht so leicht zu erspähen. Was meinst du, Justus?«
    Aber der Erste Detektiv, Justus Jonas, hatte anscheinend gar nicht zugehört. Er sah auch nicht aufs Meer hinaus, wo ein zweiter Grauwal aufgetaucht war und seine Wasserfontäne in die Luft spritzte. Sein Blick war auf den öden Strand unten gerichtet. Hier hatte in der vorigen Woche ein Sturm gewütet, und der Sand war nun mit Treibholz, Plastikteilen und Büscheln von Tang bedeckt, die von den schweren Seen angespült worden waren.
    »Ich glaube, da unten bewegt sich was.« Justus wirkte betroffen. »Kommt mit.«
    Der Fußpfad zum Ufer hinunter war eine steile Rutschpartie, und Justus mußte immer wieder mit durchgedrückten Knien abbremsen. Unten angekommen, lief er schräg über den Strand zum Wasser hin. Peter und Bob folgten ihm.
    Es war Ebbe, die jedoch den Tiefstand noch nicht erreicht hatte. Die drei Jungen liefen einige Minuten lang über den Sand, bis Justus anhielt. Keuchend zeigte er auf etwas, das sich ein paar Meter vom Ufer entfernt im seichten Wasser befand.
    »Das ist ja ein Wal!« erkannte Peter.
    Justus nickte. »Hier ist ein Wal gestrandet. Zumindest ist es gleich soweit, wenn wir ihm nicht helfen.«
    Die drei ??? zogen rasch Schuhe und Strümpfe aus. Sie ließen sie auf dem trockenen Sand zurück, krempelten die Hosenbeine hoch und wateten ins Meer hinaus.
    Es war ein kleiner Wal, nur etwa zweieinhalb Meter lang. Ein Jungtier, vermutete Bob, das sich von seiner Mutter entfernt hatte und von den schweren Brechern zum Ufer hin geschwemmt worden war.
    Am Strand war es hier so seicht, daß die Jungen noch in knapp knöcheltiefem Wasser wateten, als sie das sich heftig aufbäu-mende Tier erreichten. Für die drei war es ein Glück, denn es war ein kühler Morgen, und das Wasser war eiskalt. Aber gerade dieser seichte Uferstreifen hatte den Wal daran gehindert, wieder in die offene See hinauszuschwimmen.
    Die drei Freunde schoben und zogen an dem Wal. Sie versuchten sogar, ihn anzuheben. Für seine Große war er erstaunlich schwer – er wog bestimmt eine Tonne, schätzte Justus –, und der massive Rumpf war so schlüpfrig und glatt wie Eis. Es gab auch nichts Greifbares außer dem Schwanz oder den Flossen, und die jungen befürchteten, daß sie den kleinen Wal verletzen könnten, wenn sie zu energisch zupackten.
    Der Wal schien vor den Jungen überhaupt keine Angst zu haben. Er begriff offenbar sofort, daß sie versuchten, ihm zu helfen. Als die drei ihn umringten und sich abmühten, ihn vom Sandboden weg in größere Wassertiefe
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