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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten
Autoren: Emily Bold
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sich durch Scherben und am Boden verstreute Teller ebenfalls zur Tür, als sein Blick auf Josephine fiel.
    „Mademoiselle, bleibt hier! Versteckt Euch! Bei Gott, sie dürfen Euch nicht finden!“, warnte er sie, ehe er seinen Degen umschnallte und Befehle brüllend zu seinen Männern eilte.
     
    „Sie dürfen Euch nicht finden!“, hallte es in Josies Kopf wieder. Ihr Herzschlag passte sich dem Rhythmus dieser Worte an. Genau wie vor wenigen Tagen spürte sie, wie die Furcht ihr den Atem raubte, wie ihre Hände feucht wurden und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Mit mühsamer Selbstbeherrschung zwang sie sich zur Ruhe. Sie lauschte auf die Geräusche, die von Deck zu ihr in die Kabine drangen, und überlegte fieberhaft, was sie tun konnte. 
    Ein Versteck! Sie musste sich irgendwo verstecken! Aber wo? Ihr leuchtend gelbes, ausladendes Kleid würde sofort jedem regelrecht ins Auge springen. Schnell drückte sie sich hinter den hölzernen Paravent. Das war lächerlich! Da konnte sie genauso gut auf dem Stuhl mitten in der Kabine darauf warten, gefunden zu werden. Es gab nur eine Möglichkeit – sie musste das auffällige Kleidungsstück loswerden. Kurzerhand suchte sie den Raum nach der Kleidertruhe des Kapitäns ab, aber schon auf den ersten Blick fiel ihr das Vorhängeschloss auf, welches den Inhalt der Truhe sicherte. 
    „Merde!“, fluchte Josie. Auch die weitere Suche förderte nichts Brauchbares zutage. Nichts! Es gab hier wirklich nichts, was ihr weitergeholfen hätte. Daher holte sie tief Luft, griff sich eines der silbernen Steakmesser und wog es abschätzend in der Hand. Als Waffe sicher nicht ideal, aber besser als nichts. Konzentriert drückte sie ihr Ohr an die Tür und lauschte. Das Kampfgetümmel war deutlich zu hören, klang aber nicht so, als wäre der Aufruhr direkt vor ihrer Tür. Daher wollte sie es wagen, in ihre Kabine zu flüchten.
    Die des Kapitäns befand sich oben an Deck. Direkt daneben ging es hinunter in das Zwischendeck, welches sich die Segelkoje und der Ankerspill teilten. Von dort aus führte eine weitere Treppe hinunter zu den Schlafkojen des Mannschaftsquartiers, der Proviantkammer und ihrer eigenen Kabine. Wenn sie es schaffen konnte, diese ungesehen zu erreichen, standen ihre Chancen, unentdeckt zu bleiben, deutlich besser.
    Hier in der Kabine das Kapitäns präsentierte sie sich den Piraten geradezu auf einem Silbertablett. Hendersons Worte trieben Josie an. ‚Keine Frau, die in die Hände von Piraten fiel, konnte mit Gnade rechnen. Schreckliche Dinge sind damals geschehen‘, spukte es durch ihre Gedanken.
    Mit zitternden Fingern öffnete sie die Tür einen Spalt weit und spähte hinaus. Nichts zu sehen, auch wenn sie jetzt das Klirren von Säbeln ganz in der Nähe hören konnte. Die schützende Dunkelheit der Nacht war auf ihrer Seite. Schnell, bevor der Mut sie verlassen würde, raffte Josie ihre Röcke und rannte los. Hinaus zur Tür, über das glitschige Deck, die wenigen Stufen in das Zwischendeck hinunter. Als die Finsternis im Bauch des Schiffes sie verschluckte, wusste sie nicht, ob sie froh über den Schutz der Dunkelheit sein sollte, oder ob sie sich nun nicht noch mehr fürchten musste. Was mochte in dieser Schwärze lauern? Fuß um Fuß schob sie sich voran. Die Hände tastend vor sich gestreckt, suchte sie nach der ersten Stufe, die sie noch weiter hinab bringen würde.

 Kapitel 5
     
    B lacksoul war zufrieden. Nur ein Warnschuss war nötig gewesen, um das Schiff aufzuhalten. Nachdem sie den Mast zerstört hatten, war es ihnen ein Leichtes gewesen, das fremde Schiff zu entern. Im Nu hatten seine Männer die Besatzung des Schiffes entwaffnet, gefesselt und an Deck zusammengetrieben. Auch der Kapitän saß hilflos in der Falle. Er erkannte, dass jeder weitere Widerstand gegen die Mannschaft der Deathwhisper für seine Crew nur Blutvergießen bedeuten konnte. Daher hatte er nach einem kurzen, erbitterten Verteidigungsversuch den Befehl erteilt, sich zu ergeben.
    Dieses Verhalten rechnete Adam dem jungen Kapitän hoch an. Zeigte es doch, dass er nicht vorhatte, das Leben seiner Mannschaft für Geld oder Waren zu riskieren. 
    Seine eigenen Männer standen zufrieden und siegestrunken den gefesselten Matrosen gegenüber und klapperten die Taschen jedes Einzelnen nach Wertsachen ab. Sehr viel mehr als einige Münzen, eine Taschenuhr und allerlei wertlosen Plunder förderten sie dabei allerdings nicht zutage. 
    „Was habt Ihr geladen?“, fragte Adam
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