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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday
Autoren: R. Scott Reiss
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basteln. Die westlichen Länder verabschiedeten nutzlose Resolutionen, um den Bau der Atombombe zu stoppen. Aber wenn man die Entwicklung nicht umkehrte, hatte sich Fitz-Barr damals gesagt, würden ein paar mit Ölgeld finanzierte Fanatiker in wenigen Jahren die Macht besitzen, den Weltuntergang einzuläuten.
    Also musste der SOR die harten Maßnahmen ergreifen, vor denen die Regierungen zurückschreckten, und dafür sorgen, dass die Kontrolle über das Öl wieder in die richtigen Hände fiel.
    Und als dieser Chemiker von Cougar vor meiner Tür stand, war es, als hätte Gott unserer Organisation seinen Segen gegeben. Wir haben Delta-3 gekauft und angefangen, die Verteilung zu planen. Dann brauchten wir nur noch auf den richtigen Augenblick zu warten.
    Unten am felsigen Strand sind die Matrosen an Land gegangen und nähern sich in zwei Reihen dem steilen Klippenpfad. Ihre geschlossene Formation und ihr hohes Marschtempo im eisigen Regen wirken ausgesprochen zielgerichtet.
    Ein paar Tage vor der Ansprache des Imam habe ich meine eigenen Ölanlagen infizieren lassen. Und das Gegenmittel habe ich strategisch geschickt sowohl hier auf dem Landsitz als auch auf meine verschiedenen Ländereien verteilt.
    Die Matrosen umkurven eine Klippe und kommen näher.
    Mit Verwunderung erkennt er an ihren Uniformen, dass es keine britischen, sondern amerikanische Matrosen sind.
    Wie so viele andere sind auch sie weit weg von zu Hause gestrandet, Fitz-Barr geht den Männern gut gelaunt entgegen, um sie zu begrüßen. Er wird sich besorgt zeigen, ihnen Lebensmittel anbieten. Vielleicht sind einige von ihnen krank, dann wird er den Dorfarzt verständigen. Wahrscheinlich werden die Amerikaner ihm ein paar großartige Katastrophengeschichten erzählen können.
    Ich werde den Captain zum Abendessen einladen, denkt Fitz-Barr.
    Nicht ein einziges Mal kommt ihm der Gedanke, dass er sich in Gefahr befinden könnte. Schließlich sind die Amerikaner Verbündete. Noch nie haben sie Truppen nach Großbritannien geschickt, außer als Unterstützung. Hier ist Fitz-Barr in Sicherheit. Seit den Zeiten vor Robert the Bruce, dem berühmten schottischen König, lebt seine Familie an diesem Ort in Sicherheit.
    Selbst wenn mich jetzt jemand mit der Sache in Verbindung bringen sollte, es gibt keine Beweise. Und wenn erst das Gegenmittel eingesetzt wird, werde ich unangreifbar sein.
    Der Hund fängt an zu bellen, als die Matrosen um die nächste Klippe biegen und wieder zu sehen sind.
    »Ganz ruhig, alter Junge.«
    Die Männer verlangsamen ihren Schritt, als sie Fitz-Barr sehen, der sie mit einem strahlenden Lächeln begrüßt. Der Captain, ein Mann von etwa vierzig Jahren, wirkt gesund und durchtrainiert. Fitz-Barr hat mit verzweifelten Gesichtern gerechnet, aber die blanke Wut in den Augen des Schwarzen lässt ihn erstarren.
    »Sind Sie James Fitz-Barr?«, fragt der Mann, der ein Foto in der Hand hält, mit dem er Lord James' Gesicht vergleicht.
    Einen Moment lang ist Fitz-Barr verunsichert. Der Mann hat ihn nicht mit »Lord« angesprochen, dem Titel, der ihm zusteht. Nicht einmal mit Mister. Doch Fitz-Barr erholt sich schnell von dem Schrecken. Der Captain ist einfach ein typischer Bauerntrampel. Selbst wenn ihr Kongress in Flammen steht, führen sich diese Amerikaner noch auf, als gehörte ihnen die ganze Welt. Fitz-Barr ist nicht gewillt, sich auf das primitive Niveau dieses Mannes hinunterzubegeben. Er setzt sein vornehmstes Gesicht auf.
    »Jawohl, der bin ich. Und wer – wenn Sie gestatten – sind Sie?«
    »Ergreift ihn«, befiehlt der Mann seinen Matrosen. »Schnell.«
    Während sein Herz auf einmal wie wild in seiner Brust pocht, ergreift Fitz-Barr die Flucht. Er hört einen Schuss. Der Hund ist getroffen. Dann packen diese Eindringlinge ihn doch tatsächlich und legen ihm auf seinem eigenen Grund und Boden Handschellen an. Eine Unverfrorenheit sondersgleichen.
    »Das ist unerhört«, protestiert Fitz-Barr, als die Männer ihn den Pfad hinunter zum Strand stoßen. Die Dörfler sind viel zu weit weg, um ihm zu Hilfe eilen zu können. Diese Schläger entführen ihn einfach, als wäre er Saddam Hussein oder irgendeine Witzfigur von Diktator, die die Amerikaner erst unterstützen und dann einlochen!
    »Wo ist das Gegenmittel?«, herrscht der Captain ihn an, während sie den Pfad hinuntereilen.
    »Sie verstoßen gegen das Gesetz!«, schreit Fitz-Barr.
    »Ja, das greift neuerdings immer mehr um sich.«

31. KAPITEL
    22. Dezember. 55 Tage nach dem
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