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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum
Autoren: J.R. Ward
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dem Gedanken verabschieden, dass er und No’One so etwas wie eine Privatsphäre besaßen.
    Verdammt, sie hatten hundert gemeinsame Orgasmen gehabt, also …
    »D u weißt so gut wie ich, was du ihr alles vorenthältst«, erklärte der Engel sanft. »B lut, Schweiß und Tränen, sonst geht nichts.«
    Tohr senkte den Kopf und rieb sich die Schläfen. Am liebsten hätte er losgebrüllt. So ein Scheiß …
    »D u bist heute Nacht im Einsatz, oder?«, murmelte der Engel. »K omm danach zu mir.«
    »A ber du bist doch ohnehin bei mir, oder etwa nicht?«
    »I ch weiß nicht, wovon du redest. Wir treffen uns nach dem Letzten Mahl.«
    »W as hast du mit mir vor?«
    »D u sagst, du willst Hilfe – gut, du sollst sie bekommen.«
    Der Engel stand auf und ging zur Badezimmertür. Dann machte er kehrt und sammelte seine dusseligen Kekse ein. »B is zur Morgendämmerung, mein Freund.«
    Wieder allein dachte Tohr darüber nach, welche Vorzüge es hätte, die Faust in den Spiegel zu rammen – doch damit vermasselte er sich am Ende die Möglichkeit, auf die Straße zu gehen und ein paar Lesser zu lynchen. Und im Moment war diese Aussicht das Einzige, was ihn davor bewahrte, aus der Haut zu fahren.
    Blut. Schweiß. Tränen.
    Fluchend duschte er, rasierte sich und trat ins Schlafzimmer. No’One war schon gegangen, vermutlich um vor ihm mit dem Ersten Mahl fertig zu sein. Das tat sie jede Nacht, obwohl sie mit dieser Diskretion niemanden täuschen konnte.
    Du weißt so gut wie ich, was du ihr alles vorenthältst.
    Verdammt, Lassiter hatte vielleicht recht – und nicht nur, was den Sex betraf.
    Als Tohr darüber nachsann, wurde ihm bewusst, dass er No’One nie erklärte, was in seinem Inneren vorging. Zum Beispiel war es völlig ausgeschlossen, dass sie seinen Albtraum nicht mitbekommen hatte – wenn er wie ein fertiger Toast aus dem Bett sprang und mies gelaunt durch die Gegend schlurfte, war das wohl deutlich genug. Aber er redete nie mit ihr darüber. Und er gab ihr auch keine Gelegenheit, ihn danach zu fragen.
    Genau genommen redete er eigentlich über gar nichts mit ihr. Nicht über seine Einsätze. Nicht über seine Brüder. Nicht über die Reibereien, die der König zurzeit mit der Glymera auszustehen hatte.
    Und auch in anderer Hinsicht hielt er sie auf Distanz …
    Er nahm eine Lederhose aus dem Schrank, stieg hinein und … bekam sie nicht über die Oberschenkel. Auch beim zweiten Zerren rührte sich nichts. Schließlich riss er mit aller Gewalt … und sprengte sie am Hosenschlitz.
    Was sollte denn das schon wieder?
    Blödes Teil.
    Er zog eine andere Hose heraus. Und wieder passierte dasselbe – seine Oberschenkel waren zu dick.
    Er wühlte im Schrank und ging seine Garnituren für den Kampfeinsatz durch. Und während er so überlegte, fiel ihm auf, dass seine Sachen in letzter Zeit enger gesessen hatten. Die Jacken hatten an den Schultern gespannt. Hemden waren unter den Achseln eingerissen. Er konnte das Bein nicht mehr ganz heben.
    Er blickte über die Schulter und betrachtete sich im Spiegel über einer Kommode.
    Verdammt, er war … offenbar genauso kräftig wie früher. Seltsam, dass es ihm nicht schon vorher aufgefallen war, aber seit er sich wieder regelmäßig nährte, fand er allmählich zu seiner alten Statur zurück: Muskelstränge überzogen seine Schultern, seine Arme wölbten sich, sein Bauch zeigte ein beachtliches Sixpack, die Schenkel waren kraftvoll angeschwollen.
    Dafür war No’One verantwortlich. Ihr Blut war es, das ihn so stark machte.
    Er trat zum Telefon neben dem Bett und forderte unverzüglich eine größere Lederhose an, ehe er sich auf die Chaiselongue setzte.
    Seine Augen hefteten sich auf den Schrank.
    Da drin hing noch immer weit hinten Wellsies Bindungsrobe, seit dem Tag, als er den Beschluss gefasst hatte, sein Leben aufs Neue anzupacken.
    Lassiter hatte recht: Er war nicht so weit gegangen, wie es möglich gewesen wäre. Aber, verdammt, mit einer anderen Frau schlafen? Also so richtig? Für ihn hatte es immer nur Wellsie gegeben.
    Scheiße … der Albtraum, in dem er gefangen war, wurde immer grässlicher.
    Aber dieses Bild beim Erwachen, wie seine Shellan immer weiter in die Ferne rückte … immer mehr verblasste … ihre erschöpften Augen waren gequält gewesen und grau wie die Landschaft um sie herum.
    Das Klopfen an der Tür war zu heftig, als dass es Fritz sein konnte.
    »H erein.«
    John Matthew steckte den Kopf zur Tür rein. Er war schon für den Kampfeinsatz gekleidet, mit
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