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Böse Sterne

Titel: Böse Sterne
Autoren: Dietmar Bittrich
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|5| Vorsicht!
    Schlagen Sie auf keinen Fall die Seiten über Ihr eigenes Sternzeichen auf! Kleben Sie diese Seiten lieber zusammen! Reißen
     Sie sie ungelesen heraus!
    Sie benötigen diese Seiten nicht. Sie wissen längst alles über sich. Oder etwa nicht? Dann lassen Sie mich kurz zusammenfassen:
     Ihr Sternzeichen ist attraktiv, charmant, intelligent, humorvoll, warmherzig und sensibel. Mein Sternzeichen, das Zeichen
     des Autors, ist es ebenfalls. Ja, haben wir womöglich dasselbe Zeichen?
    Na wunderbar. Dann können wir offen reden. Sie und ich verfügen über reichlich Verstand und Geist und haben zugleich einen
     ungewöhnlichen Reichtum an Gefühlen. Wir glänzen mit Witz und gelegentlich einer frechen Zunge – und sind doch zutiefst teilnehmend
     und verständnisvoll. Eine rasche Auffassungsgabe paart sich bei uns mit Herzenswärme und einer sicheren Intuition. Wir sind
     locker, großzügig und tolerant, können aber auch klare Grenzen setzen, wo es angebracht ist.
    |6| Wahrlich, es wäre besser um diese Welt bestellt, wenn mehr Leute so denken und fühlen würden wie Sie und ich! Und vielleicht
     wird es eines fernen Tages so weit sein. Doch bis dahin gilt: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Außer unserem eigenen
     begnadeten Sternzeichen gibt es noch elf weitere. Und um die ist es leider weniger gut bestellt.
    Die Begabungen sind nun mal nicht gleich verteilt. Trotzdem müssen wir irgendwie zurechtkommen mit diesen anderen Zeichen.
     Vielleicht sind wir sogar mit einem davon liiert! Womöglich in eines verliebt? Höchstwahrscheinlich sind wir mit dem einen
     oder anderen verwandt! Es ließ sich nicht vermeiden. Und wiederum einem anderen Sternzeichen, leider einem besonders scheußlichen,
     gehört unser Nachbar an.
    Was tun wir mit all diesen beklagenswerten anderen? Reicht es, dass sie etwas von unserem Glanz abbekommen?
    Leider nicht immer. Manchmal ist es nötig, dass wir sie in die Schranken weisen. Dass wir ihnen die Wahrheit sagen. Und das
     geht am einfachsten, indem wir das entsprechende Kapitel aus diesem Buch heraussuchen. Wir lesen es ihnen vor, wir mailen
     es oder stecken es als Kopie in ihren Briefkasten.
    Dann ist erst mal Schluss mit lustig bei diesen Leuten. Dann werden sie ganz klein. Dann schrumpfen sie auf ihr reales Format.
     Wenn sie gar zu geknickt sind, können wir ihnen tröstend auf die Schulter klopfen. Denn wir sind ja nicht so.
    |7| Wie sind wir denn? Ach so, ja. Das können wir jetzt doch mal nachlesen. Riskieren wir es: Das Kapitel über unser eigenes geniales
     Zeichen!

|8|

    Widder
    21. 3.– 20. 4.
    Warum wir Sie mögen
    Sie sind das einfältigste Wesen im ganzen Tierkreis. Das naivste, das schlichteste, das direkteste Wesen. Jeder weiß, woran
     er bei Ihnen ist. Denn das Leben ist einfach. Schon deshalb, weil Sie meistens nicht da sind. Ja, das dürfen wir vielleicht
     verraten: Das Leben, wenn Sie nicht da sind, ist ein Genuss.
    Eigentlich schade, dass Sie das nie miterleben: Dieses Aufatmen, wenn Sie gegangen sind. Diese Entspannung, wenn die Tür sich
     hinter Ihnen schließt. Einer der Gäste muss rasch ans Fenster huschen: Geht unser Widderchen wirklich? Ist es schon auf der
     Straße? Bereits um die Ecke gebogen? Na dann los!
    |9| Nun kann es gemütlich werden. Nun werden die guten Flaschen aus dem Keller geholt, die edlen Raritäten hereingefahren, die
     Delikatessen aufgetischt. Nach Ihnen beginnt das Fest. Trösten Sie sich: Sie könnten all die Kostbarkeiten nicht würdigen.
     Sie schlingen ja alles Essbare und Trinkbare sekundenschnell herunter. Zum Genießen sind Sie einfach nicht geeignet. Klappt
     nicht. Nach wenigen Minuten wissen Sie schon nicht mehr, was Sie eben runtergegurgelt haben. Mit Ihren Affären ist es ähnlich,
     aber dazu später.
    Am liebsten haben wir Sie, wenn Sie zu etwas atemberaubend Neuem aufbrechen, zu irgendeinem Abenteuer, auf eine sensationelle
     Expedition, von der Sie lange nicht zurückkehren. Ab und zu checken wir im Web, wo Sie sich gerade befinden: Ah, weit weg!
     Und dann machen wir uns eine schöne Zeit. Ganz entspannt. Denn entspannen können Sie nicht. Sie wüssten nicht, wie. Da fehlt
     Ihnen ein Gen. Gelegentlich, wenn Sie rot im Gesicht werden, bellen Sie einen Satz wie: »Da kann ich aber sehr ungemütlich
     werden!« Aber Sie brauchen nicht erst ungemütlich zu werden. Sie sind es schon. Von Natur aus. Ungemütlich werden Sie immer
     sein.
    Bei Ihnen hat alles Knallfrosch-Qualität. Piff, paff, fertig.
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