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Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum
Autoren: J.R. Ward
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ineinander entfachten, und obwohl er sich von ihr nährte und sie sich von ihm, fühlte sie sich … festgefahren. Ohne Perspektive. Dabei hatten ihre Nächte endlich einen Sinn durch ihre Arbeit im Trainingszentrum, und jede Morgendämmerung war erfüllt von banger Erwartung und schließlich Erleichterung, wenn er unversehrt zurückkehrte. Und doch war sie … eingekerkert. Rastlos.
    Unglücklich.
    Und das war der Grund, warum sie für diesen Abend endlich Besuch zu sich auf das Anwesen eingeladen hatte.
    Wenigstens konnte sie an anderer Stelle Fortschritte erzielen. Zumindest hoffte sie das.
    Sie schlüpfte aus dem warmen Nest, das sie sich selbst geschaffen hatte, und zitterte, obwohl die Heizung lief. Die Temperaturschwankungen auf dieser Seite waren noch so etwas, woran sie sich erst gewöhnen musste – die wohlige Wärme war das Einzige, was ihr vom Heiligtum fehlte. Hier war es ihr zeitweise viel zu heiß, und dann fror sie wieder, Letzteres häufiger, seit der September Einzug gehalten hatte und ihnen frühen herbstlichen Frost bescherte.
    Sie zog ihre Robe über. Der Stoff war kalt, und sie zitterte in seiner beengenden Umarmung. Sie achtete darauf, immer angezogen zu sein, sobald sie nicht im Bett lag. Tohrment hatte es zwar nie gesagt, aber sie hatte das Gefühl, dass es ihm so lieber war: Auch wenn ihm zu gefallen schien, wie sie sich anfühlte, scheuten seine Augen ihre Nacktheit, genauso wie er sie nicht ansah, wenn sie in der Öffentlichkeit waren – obwohl seine Brüder wissen mussten, dass sie tagsüber bei ihm blieb.
    Und obwohl er beteuert hatte, ganz bei ihr zu sein, wenn er sie verwöhnte, so schien es ihr doch, als suche er seine Shellan in ihr und ihren lustvollen Ausschweifungen.
    Und jede Erinnerung an das Gegenteil musste schwierig für ihn sein.
    Sie schlüpfte in ihre ledernen Mokassins und zögerte einen Moment, bevor sie ging. Es bedrückte sie, dass es ihm so schlecht ging, aber er würde niemals mit ihr darüber reden. Generell sprach er in letzter Zeit sehr wenig in ihrer Gegenwart, obwohl ihre Körper ausgezeichnet auf diese ihnen eigene Art kommunizierten. Nein, es hatte keinen Zweck zu bleiben, insbesondere nicht, wenn er in dieser Verfassung war.
    Widerwillig ging sie zur Tür, zog die Kapuze über und steckte den Kopf in den Flur. Sie blickte in beide Richtungen, trat hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    Wie immer verließ sie das Zimmer ohne jedes Geräusch.
    »L assiter«, zischte Tohr in den Badezimmerspiegel. Als keine Antwort kam, schaufelte er sich erneut kaltes Wasser ins Gesicht. »L assiter!«
    Er schloss die Augen, und wieder sah er Wellsie in dieser grauen Landschaft. Sie war jetzt noch weiter von ihm fortgerückt, in der Ferne … reglos saß sie zwischen grauen Felsbrocken und war schwerer zu erreichen denn je.
    Die Lage verschlimmerte sich.
    »L assiter, wo zum Donner steckst du?«
    Endlich erschien der Engel. Er saß auf dem Rand des Whirlpools, eine Schachtel Schokokekse in der einen Hand, ein Glas Milch in der anderen.
    »W illst du einen?«, fragte er und schüttelte die Schachtel mit den Kalorienbomben. »F risch aus dem Kühlschrank. Kalt sind sie einfach so viel besser.«
    Tohr funkelte ihn wütend an. »D u hast gesagt, ich wäre das Problem.« Als Lassiter seelenruhig weiterkaute, ohne zu antworten, verspürte Tohr plötzlich den Drang, ihm die ganze Schachtel in den Mund zu stopfen. Am Stück. »S ie ist noch immer dort. Sie ist fast am Ende.«
    Lassiter stellte seinen Imbiss ab, als wäre ihm womöglich doch der Appetit vergangen. Und als er dann nur den Kopf schüttelte, wurde Tohr einen Moment lang von Panik ergriffen.
    »W enn du mich verarscht hast, Engel, dann bring ich dich um.«
    Lassiter verdrehte die Augen. »I ch bin doch schon tot, Idiot. Und vielleicht darf ich dich daran erinnern, dass ich nicht nur versuche, deine Shellan zu befreien – ich werde ihr Schicksal teilen, schon vergessen? Wenn du es vergeigst, habe ich vergeigt – also weshalb sollte ich dich verarschen?«
    »A ber warum zum Teufel ist sie dann immer noch an diesem schrecklichen Ort?«
    Lassiter hob beschwörend die Hände. »S ieh mal, Mann, es gehört wohl etwas mehr dazu als ein paar Orgasmen. Das muss dir klar sein.«
    »H immel noch mal, ich kann nicht viel mehr tun, als ich eh schon …«
    »A ch, wirklich?« Lassiters Augen wurden zu bedrohlichen Schlitzen. »B ist du dir da so sicher?«
    Als sich ihre Blicke begegneten, musste Tohr sich abwenden – und sich von
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