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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume
Autoren: J.R. Ward
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fortpflanzen.
Vampire können sich nach Belieben dematerialisieren, dazu müssen sie aber ganz ruhig werden und sich konzentrieren; außerdem dürfen sie nichts Schweres bei sich tragen. Sie können Menschen ihre Erinnerung nehmen, allerdings nur, solange diese Erinnerungen im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert sind. Manche Vampire können auch Gedanken lesen. Die Lebenserwartung liegt bei über eintausend Jahren, in manchen Fällen auch höher.
    Vergeltung – Akt tödlicher Rache, typischerweise ausgeführt von einem Mann im Dienste seiner Liebe.
    Wanderer – Ein Verstorbener, der aus dem Schleier zu den Lebenden zurückgekehrt ist. Wanderern wird großer Respekt entgegengebracht und sie werden für das, was sie durchmachen mussten, verehrt.
    Zwiestreit – Konflikt zwischen zwei männlichen Vampiren, die Rivalen um die Gunst einer Vampirin sind.

1
    In ihrem Schlafzimmer im Obergeschoss des Hauses der Bruderschaft setzte sich Cormia auf den Boden vor ein Architekturmodell, das sie am Abend zuvor begonnen hatte, eine Schachtel Zahnstocher in der Hand, eine Schüssel Erbsen neben sich. Doch sie baute nicht weiter. Wie lange sie schon einfach nur dasaß und den Deckel der Schachtel auf-und wieder zuklappte, mochte die gütige Jungfrau wissen. Auf, zu … auf, zu.
    Ausgebremst und praktisch handlungsunfähig, spielte sie nun schon eine kleine Ewigkeit mit diesem Pappdeckel, ihr Daumennagel hatte die Klappe schon ganz dünn geschabt.
    Wenn sie nun nicht länger die Erste Partnerin des Primals war, dann gab es keinen Grund mehr für sie, auf dieser Seite zu bleiben. Sie erfüllte keine offizielle Funktion, und nach allen gültigen Regeln sollte sie im Heiligtum wohnen und mit ihren Schwestern meditieren, beten und der Jungfrau der Schrift dienen.

    Sie gehörte nicht in dieses Haus und nicht in diese Welt. Das hatte sie noch nie.
    Sie wandte den Blick von der Zahnstocherschachtel ab und richtete ihn auf das Modell vor sich, musterte die einzelnen Bausteine und dachte an die Auserwählten und ihr Netzwerk von Aufgaben: von der Einhaltung des spirituellen Kalenders über die Verehrung der Jungfrau der Schrift und die Aufzeichnung Ihrer Worte und Ihrer Geschichte … bis hin zum Gebären von Black-Dagger-Brüdern und künftigen Auserwählten.
    Cormia sah ihr Leben im Heiligtum vor sich und hatte das Gefühl, einen Rückschritt zu machen statt nach Hause zurückzukehren. Und seltsamerweise machte ihr das, was sie am meisten stören sollte – nämlich, dass sie als Erste Partnerin versagt hatte – gar nicht so sehr zu schaffen.
    Cormia warf die Zahnstocher auf den Boden. Beim Aufprall klappte die Schachtel auf und ein Haufen Hölzer flog heraus und landete kreuz und quer auf dem Teppich.
    Tumult. Unordnung. Chaos.
    Sie sammelte die Hölzer ein, räumte das Durcheinander auf und kam zu dem Schluss, dass sie dasselbe mit ihrem Leben tun musste. Sie würde mit dem Primal sprechen, ihre drei Roben packen und gehen.
    Als sie den letzten Zahnstocher in die Schachtel steckte, hörte sie ein Klopfen an der Tür.
    »Herein«, rief sie, ohne extra aufzustehen.
    Fritz steckte seinen Kopf ins Zimmer. »Guten Abend, Auserwählte, ich bringe eine Nachricht von der Herrin Bella. Sie fragt an, ob Ihr der Herrin zum Ersten Mahl auf ihrem Zimmer Gesellschaft leisten möchtet?«
    Cormia räusperte sich. »Ich weiß nicht so –«
    »Wenn Ihr gestattet«, murmelte der Butler. »Doktor Jane war gerade bei ihr. Soweit ich informiert bin, warf die Untersuchung
einige Fragen auf. Vielleicht würde die Gegenwart der Auserwählten unsere werdende Mahmen trösten?«
    Cormia sah auf. »Schon wieder eine Untersuchung? Nicht die vom vergangenen Abend?«
    »Genau.«
    »Dann sag ihr, ich werde gleich kommen.«
    Fritz senkte ehrfürchtig den Kopf. »Danke, Madame. Ich muss jetzt einen Botendienst erledigen, doch das wird nicht lange dauern, und dann koche ich für Euch und die Herrin Bella.«
    Cormia duschte rasch, trocknete ihr Haar und steckte es hoch, dann zog sie eine frisch gebügelte Robe an. Als sie aus ihrem Zimmer trat, hörte sie das Geräusch von Stiefeln in der Eingangshalle und warf einen Blick über die Brüstung. Der Primal war dort unten und überquerte mit langen Schritten das Apfelbaummosaik auf dem Fußboden. Er trug eine schwarze Lederhose und ein schwarzes Hemd, und sein Haar – diese wunderbare, weiche Farbfülle – leuchtete hell im Licht und hob sich von den dunklen, breiten Schultern ab.
    Als hätte er sie gewittert, blieb er
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