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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume
Autoren: J.R. Ward
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Familientragödie gelebt. Er hatte gelitten, verflucht noch mal … auch er hatte gelitten, und das tat er heute noch. Und obwohl er die Unantastbarkeit der Vereinigung seines Zwillingsbruders mit Bella respektierte, begehrte er unversehens dagegen auf, sich wie einen Wildfremden ausschließen zu lassen. Noch dazu wie einen wildfremden Feind.
    Als er den Kies draußen im Hof betrat, blieb er abrupt stehen. »Zsadist.«
    Z lief einfach weiter zum Escalade.
    »Zsadist.«
    Jetzt hielt sein Bruder an, stützte die Hände in die Hüften, drehte sich aber nicht um. »Wenn es um dich und diesen Lesser -Dreck geht, dann kannst du dir deine Entschuldigung sparen.«
    Phury lockerte den Kragen um seinen Hals. »Darum geht es nicht.«
    »Von deinem roten Rauch will ich auch nichts hören. Oder davon, dass du aus der Bruderschaft geflogen bist.«
    »Dreh dich um, Z.«
    »Warum?«

    Lange sprach keiner der beiden ein Wort. Dann presste Phury zwischen den Zähnen hervor: »Du hast dich nie bedankt. «
    Zs Kopf schnellte herum. »Wie bitte?«
    »Du hast dich nicht bedankt.«
    »Wofür denn?«
    »Dafür, dass ich dich gerettet habe. Gottverflucht, ich habe dich vor deiner Hurenherrin und dem, was sie dir angetan hat, gerettet. Und du hast dich nie bedankt.« Phury trat dicht vor seinen Zwillingsbruder, seine Stimme wurde immer lauter. »Ich habe ein geschlagenes Jahrhundert lang nach dir gesucht, und dann habe ich deinen Arsch aus diesem Keller rausgeholt und dir das Leben gerettet –«
    Zsadist lehnte sich in seinen schweren Stiefeln nach vorn und hielt den Zeigefinger ausgestreckt wie eine Pistole. »Du willst gelobt werden, weil du mich gerettet hast? Vergiss es. Ich hab dich nie um diesen blöden Gefallen gebeten. Dabei ging es doch nur um deinen Barmherziger-Samariter-Komplex. «
    »Wenn ich dich nicht rausgeholt hätte, dann hättest du Bella nicht!«
    »Und dann bestünde jetzt nicht die Gefahr, dass sie stirbt! Du willst Dankbarkeit? Dann klopf dir lieber selbst auf die Schulter, denn ich habe da keinerlei Bock drauf.«
    Die Worte wehten durch die Nacht, als suchten sie nach Ohren, in die sie kriechen konnten.
    Phury blinzelte, dann kamen ihm unwillkürlich Sätze über die Lippen, die er schon sehr lange hatte sagen wollen. »Ich habe unsere Eltern allein begraben. Ich war es, der sich um ihre Überreste gekümmert hat, der den Rauch des Feuers roch –«
    » Und ich kannte sie gar nicht! Für mich waren sie Fremde, genau wie du, als du aufgetaucht bist …«

    »Sie haben dich geliebt!«
    »Klar – und zwar so sehr, dass sie die Suche nach mir eingestellt haben! Vergiss sie! Glaubst du, ich wüsste nicht, dass er aufgegeben hat? Ich bin zu diesem Haus gegangen, das du niedergebrannt hast, und habe die Spur von dort zurückverfolgt. Ich weiß, wie weit unser Vater damals gekommen ist. Der Kerl ist mir scheißegal. Er hat mich aufgegeben!«
    »Du warst realer für unsere Eltern als ich es jemals war! Du warst überall in diesem Haus, du hast ihnen alles bedeutet !«
    »Dann heul doch!«, fauchte Zsadist. »Komm mir bloß nicht auf die Mitleidstour. Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, wie mein Leben war?«
    »Ich hab deinetwegen mein verdammtes Bein verloren!«
    »Du bist mir doch freiwillig gefolgt! Wenn es dir nicht passt, wie alles gekommen ist, dann beschwer dich bloß nicht bei mir.«
    Phury atmete heftig aus, er war wie vom Donner gerührt. »Du undankbares Arschloch. Du undankbarer Wichser … Willst du mir etwa ernsthaft weismachen, du wärst lieber bei deiner Herrin geblieben?« Als darauf nur Schweigen folgte, schüttelte er den Kopf. »Ich dachte immer, das Ganze wäre meine Opfer wert gewesen. Das Zölibat. Die Panik. Die physischen Kosten.« Wieder stieg die Wut auf. »Ganz zu schweigen davon, wie mies ich mich gefühlt habe, wenn du mal wieder von mir verlangt hast, dich windelweich zu prügeln. Und jetzt erzählst du mir, du wärst lieber ein Blutsklave geblieben?«
    »Ach, darum geht es? Ich soll deinen selbstzerstörerischen Helferkomplex rechtfertigen, indem ich dankbar bin?« Z lachte freudlos auf. »Von mir aus. Glaubst du, mir macht es Spaß, dir zuzuschauen, wie du dich in ein frühes Grab rauchst und säufst? Glaubst, mir gefällt, was ich neulich nachts in dieser Sackgasse gesehen habe?« Z fluchte. »Da mach ich nicht
mit. Wach auf, Phury. Du bringst dich um. Hör auf, nach Krücken zu suchen und Lügen zu erzählen, und wirf lieber mal einen gründlichen Blick in den Spiegel.«
    Irgendwo tief
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