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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara
Autoren: Das Affenhaus
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dass sie die Tattoos angestarrt hatte. Sie richtete ihren Blick wieder
auf das Geschirr. «Nichts. Ich hab bloß Kopfschmerzen.»
    Bonzi bog
um die Ecke und kam auf sie zugeschlendert. Lola saß wie ein Jockey auf ihrem
Rücken, die Fingerchen um die Schultern der Mutter gekrümmt.
    Celia
blickte über die Schulter und rief: «Bonzi, hast du dem Besuch einen Kuss
gegeben?»
    Bonzi
grinste freudig, drehte sich auf dem Hinterteil im Kreis, wobei sie sich mit
den Füßen am Boden abstieß. Sie legte die Finger an die Lippen, dann an die
Wange, zweimal hintereinander, ehe sie die Hände über der Brust kreuzte und Kuss Kuss
Bonzi Lieben signalisierte.
    Celia
lachte. «Und Mbongo? Hatte er den Besuch auch lieb?»
    Bonzi
überlegte kurz, wackelte dann mit den Fingern unter ihrem Kinn und ließ die
Hand sinken, signalisierte Schmutzig Böse! Schmutzig Böse!.
    «Hat
Mbongo den Besuch für einen Blödmann gehalten?», fuhr Celia fort, während sie
saubere Teller stapelte.
    «Celia!»,
blaffte Isabel. «Anständige Ausdrucksweise, bitte!»
    Genau aus
diesem Grund war Peter nicht einverstanden gewesen, als Richard Hughes die
begehrte Praktikantenstelle an Celia vergeben hatte, obwohl ein halbes Dutzend
andere Kandidaten geeigneter gewesen wären. Ihre lebhafte Ausdrucksweise machte
ihm Sorgen. Wenn ein Bonobo ein Schimpfwort aufschnappte und die erforderlichen
Male im richtigen Kontext verwendete, musste es in das offizielle Lexikon
aufgenommen werden. Es war in Ordnung, wenn ein Bonobo von selbst auf die Idee
kam, «schmutzig böse Klo» zu einer Beleidigung zusammenzusetzen, aber
«Blödmann» von einem Menschen zu übernehmen, das war etwas ganz anderes.
    Obwohl
Bonzi im Gespräch mit Celia war, musterte sie jetzt Isabel aufmerksam.
Besorgnis huschte über ihr Gesicht. Lächeln Umarmen, kommunizierte
sie. Bonzi Lieben Besuch, Kuss Kuss.
    «Keine
Angst, Bonzi. Dir bin ich nicht böse», sagte Isabel, indem sie gleichzeitig
sprach und signalisierte. Sie warf Celia demonstrativ einen finsteren Blick zu,
um zu unterstreichen, was sie meinte. «Willst du den Rest des Films nicht
sehen?»
    Wollen
Kaffee.
    «Klar,
ich mach dir Kaffee.»
    Wollen
Bonbon Kaffee. Isabel Gehen. Schnell Geben Bonzi.
    Isabel
lachte und tat, als wäre sie gekränkt. «Schmeckt dir mein Kaffee nicht?»
    Bonzi
ging in die Hocke und guckte betreten.
    Lola
kletterte über ihre Schulter und blinzelte Isabel an.
    «Recht
hast du. Mir schmeckt er auch nicht», gestand Isabel. «Willst du einen
Karamell-Macchiato?»
    Bonzi
johlte aufgeregt. Gut Trinken. Gehen Schnell, sagten
ihre Hände.
    «Okay.
Willst du Marshmallow obendrauf?», fragte Isabel. Marshmallow war Bonzis
Ausdruck für den süßen Milchschaum auf dem Kaffee.
    Lächeln
Lächeln. Umarmen Umarmen.
    Isabel
warf sich das nasse Geschirrtuch über die Schulter und wischte ihre noch
feuchten Hände an den Oberschenkeln ab.
    «Soll ich
welchen holen?», fragte Celia.
    «Gern.
Danke.» Isabel war erstaunt über das Angebot, aber vor allem dankbar wegen
ihrer anhaltenden Kopfschmerzen. Celias Schicht wäre eigentlich vor einer
Viertelstunde zu Ende gewesen. «Ich mach das hier fertig.»
    Celia
wartete, während Isabel die Wagen vor der Wand aufreihte. «Ähem», machte sie
schließlich.
    Isabel
sah auf. «Was ist?»
    «Kann ich
dein Auto nehmen? Meins ist in der Werkstatt.»
    Daher
wehte der Wind. Isabel hätte beinahe laut aufgelacht. Celia legte es darauf an,
nachher nach Hause gefahren zu werden.
    Isabel
klopfte ihre Taschen ab, bis etwas klirrte. Schnappen
Bild, sagte Bonzi.
    «Nimm die
Videokamera mit», sagte Isabel und warf Celia in vollendetem Bogen die
Schlüssel zu. «Und verlang unbedingt koffeinfreien. Und entrahmte Milch.»
    Celia
fing die Schlüssel auf und nickte.
    Alle
Bonobos - aber besonders Bonzi - sahen sich gerne Videos an, in denen Menschen
Besorgungen für sie machten. Früher waren die Bonobos bei einfachen
Erledigungen mitgefahren, aber das hatte an dem Tag vor zwei Jahren aufgehört,
als Bonzi sich als Autofahrerin versuchen wollte und den Wagen um ein Haar um
einen Telefonmast gewickelt hätte. Sie hatte einfach rübergegriffen und das
Lenkrad gepackt. Isabel konnte vor dem Aufprall bremsen, aber nicht verhindern,
dass das Auto von der Straße abkam. Ein paar Tage zuvor war Dr. Hughes' Auto an
einem McDonald's-Drive-in umlagert worden, nachdem der Fahrer eines Kombis vor
ihm in den Rückspiegel gesehen und Mbongo auf dem Beifahrersitz erspäht hatte.
Dieser aß genüsslich einen
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