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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess
Autoren: Ki-Ela Stories
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1

    Das Geräusch.
    Was war das bloß für ein komisches Geräusch?
    Krampfhaft versuche ich die Augen zu öffnen, aber irgendwie sind sie schwer wie Blei. Es geht einfach nicht.
    Aber das Geräusch nervt mich irgendwie. Ich seufze auf.
    Im Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf registriere ich, dass ich höllische Kopfschmerzen habe. Vielleicht wäre es besser, die Augen gar nicht zu öffnen, vielleicht kann ich ja noch ein bisschen schlafen.
    Aber dieses Geräusch macht mich wahnsinnig. Unruhig bewege ich mich, doch irgendwie spüre ich, dass mir nicht nur der Kopf wehtut. Alles ist unbequem, hart und – kalt. Wieso ist es so kalt?
    Es hilft nichts, ich muss meine Augen wohl oder übel öffnen, nur warum fällt mir das bloß so schwer?
    Ich blinzele ein bisschen, alles ist seltsamerweise etwas verschwommen. Unruhe kommt langsam in mir auf, hier stimmt doch etwas nicht.
    Ich blinzele noch einmal, versuche meinen Blick scharf zu stellen. Um mich herum ist es dunkel, nur ein schwaches Licht erleuchtet meine Umgebung ein wenig.
    Verdutzt schaue ich mich um. Was ist das denn für ein Raum? Wo bin ich hier eigentlich?
    Schlagartig bin ich wach. Hellwach. Diesen Raum hier kenne ich nicht und ich bin mir auch nicht bewusst, wie ich überhaupt hierhin gelangen konnte.
    Mit einer ruckartigen Bewegung setze ich mich auf, in meinem Kopf sticht es als Dank dafür ganz gewaltig und ich presse meine Hände gegen die Schläfen. Etwas klirrt bei dieser Bewegung. Wieso klirrt es denn jetzt?
    Verdutzt schaue ich auf mein Handgelenk, erst jetzt registriere ich eine Eisenklammer, die an einer schweren Kette befestigt ist. Das Ende dieser Kette ist in der Wand einbetoniert.
    ‚Was ist denn das?’
    Viel zu verdutzt, um entsetzt zu sein, schaue ich auf diese Fessel. Ich blicke mich im Raum um, das alles hier war doch ein Scherz, oder?
    Jemand meiner Freunde musste sich das ausgedacht haben, das konnte nur die einzige Erklärung dafür sein.
    Und als ob das alles nicht schon ärgerlich genug war, entdecke ich um mein Fußgelenk ebenso eine Fessel.
    Überhaupt: wo waren meine Schuhe? Hat mir jemand meine Schuhe geklaut? Verdammt, die waren neu!
    ‚ Das ist wohl jetzt nicht dein Hauptproblem, oder?’ , versuche ich mich selbst wieder klar zu kriegen.
    Doch so sehr ich mich auch bemühe – ich verstehe das hier alles nicht und so ganz langsam kriecht ein wenig Panik in mir hoch. Ich weiß weder wo ich bin, noch wie ich hierher gekommen bin. Alles was ich weiß, ist, dass mich irgendein Spaßvogel hierh in verfrachtet und mich Hand und Fuß gefesselt hat.
    Krampfhaft versuche ich nachzudenken, was mir mit meinen stechenden Kopfschmerzen doch zugegebenermaßen sehr schwerfällt. Aber ich bin gut im Denken, also ich kann das, also analytisch Denken, das weiß ich. Und für Angst gibt es mit Sicherheit keinen Grund, warum auch?

    Wieder schaue ich mich um, diesmal genauer. Irgendwie muss dieses Rätsel ja zu lösen sein.
    Ich sitze auf dem Boden, einem sehr dreckigen Boden, wie ich angewidert feststelle. Aber das hier ist kein Teppich oder sind keine Fliesen, der Boden ist einfach nur aus Beton oder so etwas. Ein paar verrostete Nägel liegen herum und jede Menge Staub und Dreck.
    Ich betrachte die Wände, jedenfalls diese eine Wand, die mir am nächsten ist. Mehr kann ich nicht erkennen, dafür ist das Licht zu schwach. Sie ist aus rotbraunen Ziegelsteinen gemauert und in etwas mehr als zwei Metern Höhe ist die Lampe angebracht, die mir das bisschen Licht spendet. Sie sieht aus wie eine Leuchte, die man in einer Fabrik hat, sie hat so einen komischen Draht drumherum.
    Jetzt erkenne ich auch, was das für ein Geräusch ist. Es ist Wasser, das an einem Rohr hinabflie ßt. Es ist eigentlich gar kein lautes Geräusch, aber hier ist es sehr still, ich höre außer meinem Atem und meinem Herzschlag nichts anderes. Da fällt so was auf. Merkwürdig eigentlich.
    Ich stutze, jetzt schlägt mein Herz schneller, mein Atem geht unregelmäßig. Bin ich in einer alten Fabrik? Das kann doch unmöglich sein!
    ‚Denk nach’ , befehle ich mir. ‚Was weißt du noch?’
    Stirnrunzelnd krame ich nach Erinnerungsfetzen. Ich war ausgegangen mit Jenny und Markus. Ja genau, wir haben uns in einem Club getroffen. Jetzt weiß ich es wieder. Ich hab ja auch noch dieselben Kleidung an, die schwarze Hose und die weiße Tunika.
    Ich hab getanzt und etwas getrunken. Ich hab an der Bar gesessen und mich mit Jenny unterhalten. Markus hat eine Frau gesehen, die ihn
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