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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser
Autoren: Mari Mancusi
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du liebst.
    Ich wünschte bei Gott, es gäbe eine andere Möglichkeit.«
    »Aber die gibt es nicht«, erinnere ich ihn sanft.
    »Das wissen wir beide.«
    »Trotzdem! Alles, was du wolltest, war, normal zu sein. Und ich habe das Gefühl, als hätte ich dir genau das genommen ... immer und immer wieder.« Er blickt mir forschend ins Gesicht.
    »Bist du sicher, dass du mit mir kommen willst?
    Es wird kein einfaches Leben sein. Und bestimmt kein normales.«
    »Pah«, sage ich und zwinge mich, munter zu klingen. »Normalität wird sowieso völlig überschätzt.«

Epilog Rayne McDonald
    »Rayne, Rayne! Weißt du, was? Ich habe es bis auf Level achtzig geschafft!«
    Ich ziehe mir benommen die Decke vom Kopf und blinzele in Morgen (Nachmittags?)sonne.
    Meine elfjährige Halbschwester Stormy hüpft auf dem Bett herum und ihr sommersprossiges Gesicht strahlt vor Begeisterung. Normalerweise mag ich es nicht, wenn ich so jäh geweckt werde, aber die schlichte Erkenntnis, dass ich noch lebe, macht es erträglicher.
    Als Corbin mich gefangen nahm und mir hämisch von seinem Plan erzählte, mich zu vergiften und mich an die Massen zu verfüttern wie ein Opferlamm, dachte ich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Das Konsortium würde sich ga-rantiert nicht um einen einzelnen Vampir, eine Unruhestifterin, scheren, wenn die ganze Vampir-Gattung bedroht war.
    Doch ich hatte nicht mit der Entschlossenheit meiner geliebten Zwillingsschwester gerechnet -
    die wirklich sehr viel toller und mutiger ist, als die Leute denken, und die ganz allein die tückischen Pläne der Superverbrecher durchkreuzt hat, ohne dass ein einziger Unschuldiger getötet wurde. Echt genial, Sunny.
    Sunny. Schon ihr Name treibt mir eine Blutträne in die Augen. Ich frage mich, wie es ihr geht.
    Was sie und Magnus jetzt machen. Sie konnten mir natürlich nicht sagen, wohin sie gehen, für den Fall, dass das Konsortium auf Hypnose oder irgendwelche Gehirnwäschetricks zurückgreift, damit ich sie verrate.
    »Komm und schau mal!«, befiehlt Stormy und versucht, mich aus dem Bett zu zerren. Sie weiß natürlich nicht, dass Sunny in großer Gefahr schwebt. Ihre Mutter, Heather, hat ihr erzählt, meine Schwester habe verreisen müssen. Und mit ihren elf Jahren hat Stormy es ihr geglaubt.
    »Okay, schon gut!«, gebe ich lachend auf und lasse mich zum Computer schleppen, wo sie in World of Warcraft eingeloggt ist. Das war früher mal mein Lieblingsspiel, aber in letzter Zeit, nach allem, was passiert ist, hatte ich wenig Zeit, es zu spielen. Und jetzt hat meine kleine Halbschwester es geschafft, einen höheren Level zu erreichen als ich.
    Stolz führt sie ihren Magier von Level achtzig vor. »Und schau dir mal das Gewand an, das habe ich ganz allein gemacht«, prahlt sie.
    »Spitzenmäßig, oder?«
    Ich wuschele ihr durch die Haare. »Super«, sage ich. »Ich bin total neidisch.«
    »Spielst du ein bisschen mit mir?«, fragt sie und sieht mit großen bittenden Augen zu mir auf.
    »Meine Freunde sind alle nicht online.«
    Ich sehe auf meine Armbanduhr. Uff. Ich habe länger geschlafen, als ich dachte. »Tut mir leid«, sage ich. »Ich habe um eins eine Trainingsstunde.
    Und Teifert hasst es, wenn ich zu spät komme.«
    Stormy schaut mich voller Bewunderung an.
    »Cool.« Sie pfeift leise durch die Zähne. »Ich würde irgendwann auch gern eine Jägerin werden wie du und Mom.«
    »Na, dann lern mal fleißig, dann klappt es vielleicht«, ziehe ich sie auf. »Und spiel jede Menge WoW . Das hat mir ganz bestimmt geholfen.«
    »Ooh, gute Idee!«
    Ich sage ihr Tschüss und verlasse die Wohnung.
    In einer halben Stunde bin ich mit Mr Teifert in der Turnhalle verabredet. Der Vizepräsident von Slayer Inc. ist vor Kurzem nach Las Vegas gezogen, damit er meine Ausbildung fortsetzen kann. Da ich gerade ohne Auftrag bin, will ich mich zur Jägerausbilderin qualifizieren, um andere Jäger zu unterrichten und vielleicht irgendwann einmal meine eigene Schule aufmachen zu können. So gern ich auch ein Vampir bin - nach dieser Erfahrung bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass wir streng auf die Einhaltung unserer Gesetze achten müssen, um zu verhindern, das irgendjemand die Macht an sich reißt - egal, ob Mensch, Vampir oder sonst was.
    Ich begrüße Teifert im Umkleideraum des LA Sports Club. Zu meiner Überraschung trägt er keinen Trainingsanzug, sondern einen steifen Dreiteiler. »Mann, was ist denn das für ein Outfit?«, frage ich. »Da wollen Sie doch bestimmt keine
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