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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser
Autoren: Mari Mancusi
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Schüler, Schachfiguren im bösen Spiel dieser Splittergruppe. Sie wollten nie Vampelfen-Krieger werden. Sie wollen nicht die Welt beherrschen. Sie wollen nur helfen, die bösen Buben in die Schranken zu weisen - so wie meine Schwester und meine Stiefmutter und David, der Freund von meiner Mom, und alle anderen in der Hauptgruppe von Slayer Inc. Sie verdienen es nicht, vergiftet zu werden. Und schon gar nicht verdienen sie es, vom Konsortium in die Luft gesprengt zu werden.«
    »Ich nehme an, du hättest auch versucht, die Bauarbeiter vom Todesstern in Krieg der Sterne zu retten, was?«, witzelt Jareth.
    »Hey, die armen Kerle wollten doch nur ihre Familien versorgen …«
    Magnus runzelt die Stirn. »Wenn wir sie freilassen, dann geht der Krieg endlos weiter.
    Und die Alphas werden die Oberhand gewinnen.«
    »Das glaube ich nicht«, widerspreche ich. »Wenn wir diesen Leuten erklären, was wirklich los ist, werden sie gegen die Anführer, die sie belogen haben, rebellieren. Sie werden sich auf unsere Seite schlagen, da bin ich sicher.«
    »Das ist ein gefährliches Spiel, was du da verlangst«, brummt Jareth. »Meinst du wirklich, die hier sind alle harmlos?«
    »Ich habe in Achtal mit ihnen zusammenge-wohnt, weißt du noch?«, sage ich. »Es sind nette Kids. Sie sind bloß belogen und reingelegt worden. Sobald sie herausfinden, was hier wirklich vorgeht, wird keiner von ihnen mehr zu Direktorin Roberta stehen wollen.«
    »Das ist ja alles gut und schön, aber . . .«
    Ich wende mich an Magnus. »Sieh mal, du willst immer, dass ich das große Ganze sehe«, rufe ich ihm in Erinnerung. Natürlich will ich meine Schwester retten. Mehr als alles andere auf der Welt. Aber ich kann das nicht, wenn ich dafür in Kauf nehmen muss, dass Hunderte von Unschuldigen getötet werden.«
    Magnus seufzt. »Habe ich dir schon mal gesagt, dass du zu gut bist für diese Welt?«
    Ich grinse. »Ständig.«
    »Okay, egal, was wir tun, wir müssen schnell zu einer Entscheidung kommen«, sagt Jareth und schaut auf seine Armbanduhr. »Denn die Bomben werden in weniger als einer Stunde abgeworfen.«
    Ich will noch etwas sagen, aber in dem Moment erschallen Trompeten und der rote Seidenvorhang geht langsam auf. Die Menge bricht in aufgeregtes Jubelgeschrei aus, als keine Geringere als Direktorin Roberta persönlich auf die Bühne tritt, angestrahlt von einem einzigen Scheinwerfer.
    Showtime.

28
    Ich sehe wie der Mund der Direktorin sich zu einem selbstgefälligen Grinsen verzieht, während die Menge sie weiter bejubelt. Sie trägt ein rotes Seidenkleid mit einem gewagten Ausschnitt und funkelnden Schmuck an Händen, Ohren und um den Hals. Verschwunden sind der Dutt und die dicken Brillengläser; sie ist jetzt Dame Helen Mirren bei den Golden Globes und hat ihren altjüngferlichen Lehrerinnenschick weit hinter sich gelassen. Ich schätze, wenn man eine Superschurkin ist, die plant, die Weltherrschaft zu übernehmen, muss man sich irgendwann entsprechend kleiden.
    Sie hebt die Hände und der Jubel wird noch lauter. Arme Schafe. Wenn sie wüssten, was ihre Direktorin wirklich von ihnen verlangt. Aber natürlich wissen sie es nicht und so klatschen sie weiter, als würde Roberta dem lautesten Fan Freikarten für ein Konzert von Lady Gaga schenken.
    Mit einer lässigen Bewegung aus dem Handgelenk bringt sie den Saal zum Schweigen.
    Sie räuspert sich und man meint, die gespannte Erwartung mit Händen greifen zu können.
    »Liebe Jägerinnen und Jäger«, schleimt sie ins Mikrofon. »Es ist so schön, euch alle heute hier versammelt zu sehen, eine geeinte Front gegen die dunklen Kräfte, die drohend vor unseren Toren stehen. Zu lange war Slayer Inc. nur eine Marionettenorganisation, die sich damit zufrieden gab, die Arbeit für übernatürliche Wesen zu machen. Wesen, die diese Leistung nicht einmal dankbar anerkannten. Aber die Zeiten sind vorbei.« Sie macht eine dramatische Pause, worauf ihr Publikum wieder klatscht wie besessen.
    »Bist du sicher, dass die es wert sind, gerettet zu werden?«, murmelt Magnus neben mir. Ich zische zurück, er soll still sein.
    Die Direktorin fährt fort. »Früher einmal konnten wir mit den verschiedenen Vampirzirkeln auf der Welt in friedlicher Koexistenz leben. Wir haben dafür gesorgt, dass ihre Gesetze geachtet werden, und haben damit die Menschheit vor Schaden bewahrt. Doch jetzt ist das Konsortium der Vampire zahlenmäßig stark angewachsen - und damit auch sein Machthunger. Sie wollen nicht mehr nach den
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