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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser
Autoren: Mari Mancusi
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Zeremonie in die Haupthalle gebracht haben.
    Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.
    Doch dann lässt mich eine flüchtige Wahrnehmung an der Tür innehalten. Der Heilige Gral. Er steht immer noch in der Glasvitrine. Ich laufe hin, schnappe mir eine Metallstange von einem Labortisch und schlage das Glas ein.
    »Was machst du da?«, ruft Jayden.
    Ich greife in die Vitrine und hole den Kelch heraus. Dann will ich ihn Jayden geben. »Das ist er«, sage ich. »Trink davon und du wirst wieder sterblich. Dann ist dieser vampirische Albtraum für dich zu Ende.«
    Zu meiner Überraschung lehnt Jayden ab.
    »Nein«, sagt er kopfschüttelnd. »Solange ich Vampir bleibe, habe ich diese Verbindung zu Corbin. Ich kann seine Gedanken lesen und euch helfen, die Alphas zu besiegen und deine Schwester zu retten. Das geht nicht mehr, wenn ich wieder ein schwacher, machtloser Mensch bin.«
    »Aber . . .« Er macht mich fertig. Ich weiß, dass er das für mich tut. Um mir seine Liebe zu beweisen. Um mich zu beschützen, auf Kosten seines eigenen Glücks. Aber der Preis, den er dafür bezahlt, könnte unerträglich hoch sein.
    »Hör mal, Jayden, sosehr ich deine Hilfsbereitschaft auch zu schätzen weiß - aber die Zeit läuft dir davon. Sobald die Vampir-Zellen sich vollkommen mit deinen menschlichen Zellen vereint haben, war's das. Dann gibt es kein Zurück mehr. Was, wenn das deine letzte Chance wäre, deine Sterblichkeit zurückzuerhalten?«
    Er zuckt die Achseln. »Dann verpasse ich eben meine letzte Chance. Ich komme schon klar damit.«
    Er klingt so zuversichtlich. Und etwas in mir möchte ihm zustimmen. Ihn einfach einen Vampir sein lassen, meinen unsterblichen Beschützer - für den Rest der Ewigkeit. Aber das kann ich ihm nicht antun. Ich kann nicht zulassen, dass er ein so ungeheures Opfer für mich bringt, solange ich überhaupt noch nicht weiß, wie ich zu ihm stehe.
    Vor nicht allzu langer Zeit war auch ich versucht gewesen, meine Menschlichkeit aus Liebe aufzugeben. Nicht weil ich ein Vampir werden wollte, sondern weil ich mit Magnus zusammen sein wollte. Aber Magnus hat das gemerkt - und nich vor mir selbst gerettet. Er hat mich dazu überlistet, die richtige Entscheidung zu treffen.
    Und jetzt muss ich das Gleiche für Jayden tun.
    Sonst kann ich mir nicht mehr in die Augen sehen.
    »Kannst du Corbin jetzt hören?«, frage ich.
    »Kriegst du raus, wo er hingegangen ist?«
    Jayden nickt und schließt die Augen, um sich zu konzentrieren. Ich nutze die Gelegenheit, um einen großen Schluck Gralsblut zu schlürfen (das übrigens total widerlich schmeckt).
    Jayden öffnet nichts ahnend die Augen. »Er ist jetzt in so einem großen Tempel«, sagt er. »Wo sie diese Beißzeremonie abhalten ...
    Ich lasse ihn nicht ausreden, schlinge die Arme um ihn und küsse ihn fest auf die Lippen.
    Überrascht öffnet er den Mund, sodass ich ihm das Blut einflößen kann.
    Er würgt und weicht jäh zurück, spuckt um sich.
    Ich hoffe nur, er hat genug geschluckt. . .
    »Was war das, verdammt?«
    »Jayden«, sage ich sanft und wische mir das Blut vom Mund. »Ich glaube nicht, dass du wirklich ein Vampir sein willst.«
    Seine Augen weiten sich, als er begreift. Er starrt mich an. »Du hast doch nicht. . .«, flüstert er. »Oh Gott, Sunny, das kann doch nicht wahr sein!«
    »Es tut mir leid«, sage ich betreten. »Ich weiß, das war hinterhältig. Aber mir blieb nichts anderes übrig.«
    »Warum hast du das getan?«, flüstert er. »Ich hätte euch helfen können.«
    »Du hast uns genug geholfen«, versichere ich ihm und muss plötzlich weinen. »Jetzt bin ich an der Reihe, dir zu helfen. Manche von uns sind zur Dunkelheit verdammt. Aber du hast noch eine Chance. Eine Chance auf ein normales Leben mit den Menschen und mit den Tieren, die du so liebst. Sie brauchen dich, Jayden. Deine Freunde.
    Die Hunde und die Katzen aus dem Theater. Und tief drinnen, wenn du ehrlich bist, wirst du erkennen, dass du sie ebenfalls brauchst.« Ich lächele ihn zaghaft an. »Ich will nicht so selbstsüchtig sein, dir dein menschliches Leben und alles, was du liebst, zu rauben.«
    »Aber es macht mir nichts aus . . .«
    »Jetzt vielleicht nicht. Aber eines Tages bestimmt. Eines Tages würdest du das Opfer bereuen, das du für mich gebracht hast. Du würdest es mir übel nehmen. Und mich vielleicht sogar ein bisschen hassen dafür. Und damit könnte ich nicht leben.«
    Zuerst sagt Jayden nichts, aber die Tränen laufen ihm über die Wangen, genau wie mir. Dann endlich
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