Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Das alles war von zahlreichen Zeugen gesehen worden, unter denen sich auch die Freunde des Geisterjägers befanden.
    Das Ehepaar Conolly und Suko!
    Bill reagierte als Erster. »Ich habe es geahnt!« schrie er, wollte seinen Vordermann zur Seite schleudern und auf den Laufsteg springen, aber Sukos Hand war schneller.
    Er riss Bill zurück.
    Der Reporter fuhr herum, funkelte den Inspektor an und schrie:
    »Verdammt, lass mich!«
    »Nein, du kannst ihm nicht helfen!«
    »Was soll ich dann machen?«
    »Sie ist wichtiger!« rief Suko und deutete schräg über den Laufsteg, wo sich die Bühne befand und plötzlich zwei Personen erschienen waren.
    Ein Mann und eine Frau.
    Der Mann hieß Tassilo Urbani, war Modeschöpfer und Initiator der Laufstegschau. Er stand breitbeinig auf dem Heck und war bleich wie Hammelfett.
    Anders die Frau!
    Ellen Winter hieß sie, war ein Mannequin, blond, gut gewachsen, führte auch die Truppe an und wusste verdammtviel über den Duft eines tödlichen Parfüms und von einem gefährlichen Henker, dessen drei Sensen zu tödlichen Mordinstrumenten geworden waren.
    Sie war der Schlüssel.
    Das wusste auch Suko, deshalb hielt er den Reporter zurück und fuhr ihn noch einmal hart an. »Wir müssen Ellen haben. Such den zweiten Ein- oder Ausgang, durch den John in die Garderoben gekommen ist, und halte das verdammte Weib auf! Ich versuche es von der Bühne her.«
    »Klar!«
    Bill hatte den Augenblick der Verwirrung überwunden und startete. Das war nicht so einfach, denn er musste die Leute aus dem Weg räumen, die hinter ihm saßen. Einige der Zuschauer waren von ihren Plätzen aufgesprungen, die anderen – zumeist Frauen – saßen noch völlig verwirrt auf den Stühlen, da sie sich auf die unheimlichen Vorfälle keinen Reim machen konnten. Viele starrten auf die umgekippte Pyramide aus kleinen Parfümflaschen, die sich auf dem Boden zu einem heillosen Wirrwarr verteilt hatten.
    Bill räumte sich den Weg frei. Er konnte nicht zimperlich sein, weil er schnell sein musste.
    Zwei Männer wollten ihn festhalten. Der kräftige Reporter schüttelte die Typen ab wie lästige Fliegen und bekam endlich freie Bahn zur Ausgangstür.
    Suko erging es ähnlich.
    Er musste über die erste Reihe hinweg, erst dann konnte er den Laufsteg betreten.
    Während Sheila zurückblieb, setzte der durchtrainierte Chinese aus dem Stand zu einem gewaltigen Sprung an. Suko lag plötzlich schräg in der Luft. Sein Körper hatte so viel Schwung, dass er es fast spielend schaffte, den Laufsteg zu erreichen, wo sich vor einer halben Minute noch zahlreiche Personen aufgehalten hatten.
    Das Betreten des Laufstegs wirkte wie ein Startsignal für die anderen. Bisher hatte sie der Schock gebannt. Nun aber platzte der Knoten, und die meisten drehten durch.
    Plötzlich nahm keiner mehr Rücksicht. Besonders schlimmgebärdeten sich die Pressehaie. Sie witterten die Sensation. Zwei von ihnen schafften es, gleichzeitig mit Suko auf den Laufsteg zu gelangen und ihre Fotos zu schießen. Wie Tanzhühner hüpften sie herum, um möglichst aus vielen Blickwinkeln die Bilder schießen zu können.
    Auch dicht vor Suko tauchte jemand auf. Der Inspektor schaute in das Objektiv der Kamera, das ihm wie ein Kunstauge vorkam. Aber er hatte keine Lust, am anderen Morgen in irgendeiner Zeitung abgebildet zu sein. Er schlug dem Kerl den Apparat weg, dass dieser auf den Boden fiel und dem zweiten Pressefritzen vor die Füße rollte.
    »Sorry« sagte Suko, »ich muss durch.«
    Der kameralose Reporter protestierte, sein Kollege, bulliger als der Erste, wollte handgreiflich werden.
    Suko fing die auf ihn zuschießende Faust blitzschnell mit der flachen Hand ab, und einen Moment später fand sich der Presseheini zwischen den Stühlen wieder, wobei einer unter ihm zusammenbrach und er zwischen den Trümmern liegen blieb.
    Jetzt hatte Suko fast freie Bahn, wenn nicht der lautstark jammernde und lamentierende Tassilo Urbani noch vor ihm gestanden hätte und alles als ein großes Unglück bezeichnete, dabei auf seinen Wahrsager schimpfte, der ihn nicht gewarnt hatte, und am liebsten Selbstmord verüben wollte.
    Von der Blonden sah Suko nichts. Eiskalt hatte sie die Zeit genutzt und war verschwunden.
    »Wo ist sie hin?« Der Inspektor packte Urbani an beiden Schultern und schüttelte ihn durch. »Wo, zum Henker?«
    »Wer?« schrie der Modeknilch und raufte seine mit Gel beschmierten Stehhaare.
    »Ach, leck mich doch!« knurrte Suko, der in diesen Momenten außer sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher