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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition)
Autoren: Michael Robotham
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Taxifahrer, als sie die Tür öffnet. Der Fahrer sieht sie durch die Glastrennwand an, denkt, sie will ihn aufziehen.
    »Fahren Sie mich, oder soll ich mir ein anderes Taxi suchen?«
    »Kein Problem, Kleines.«
    Sie tippt Ruiz’ Nummer in ihr Handy. Er geht nicht dran. Sie schickt eine SMS , benutzt beide Daumen zum Tippen. Sami im Savoy. FUBAR . Folge ihm jetzt. ASAP anrufen.

58
    Es hat fast aufgehört zu regnen. Der Polizeiwagen fährt spritzend durch Pfützen, und Ruiz sieht Scheinwerfer auf den nassen Scheiben aufleuchten. Sogar im Dunkeln kann er den Ort wiedererkennen. Er war schon einmal hier. Absperrband bauscht sich im Wind, flattert von Pfosten auf beiden Seiten einer Gasse. Eine Gruppe schwarzer Teenager guckt von einem Pizzastand auf der anderen Straßenseite rüber, sie spielen sich auf, als gehörte ihnen die ganze Gegend und als hassten sie jeden Eindringling.
    Ruiz steigt aus dem Auto, duckt sich unter dem Absperrband hindurch. Er kann Curry riechen, das gekocht wird. Eine dicke Frau in einem rosa Sari guckt von einem Balkon herunter. Sie bedeckt ihr Gesicht mit einem Schleier und wendet sich vor seinem Blick ab.
    Sie sind ein paar Blocks vom Fluss entfernt. Letztes Mal, als Ruiz hier war, hat er das Gebäude von der anderen Seite betreten. Es war einmal ein Möbelladen, sagt Baxter, bis es in Sozialwohnungen umgewandelt wurde. Und dann wurde es an einen Bauunternehmer verkauft, der vorhatte, das Ganze plattzumachen und Luxuswohnungen hinzustellen. Er bekam Liquiditätsprobleme – das heißt, Wasser in die Lungen. Er wurde im Fluss treibend an der Thames Barrier aufgefunden.
    Dreißig Meter vor ihnen bleicht ein Ring aus Licht die Pflastersteine und wirft verzerrte Schatten gegen die Mauern. Ein Auto parkt im Zentrum des Lichts – ein Fiat Panda. Als sie näher kommen, bemerkt Ruiz, dass das Auto kein Dach mehr hat. Als sie noch näher kommen, stellt er fest, dass das Dach von dem Gewicht eines Gegenstandes, der von oben heruntergefallen ist, eingedrückt wurde.
    Jetzt danebenliegend, ist der Gegenstand als Leiche erkennbar – ein Rastafari mit Perlen in den Haaren, der mit solcher Kraft auf das Auto geprallt ist, dass es sich in eine Badewanne voller Blut verwandelt hat. Die meisten Leute reisen weit und brauchen ein ganzes Leben, um in die Hölle zu kommen. Puffa hat es in dreizehn Metern und weniger als fünf Sekunden geschafft.
    Baxters Stellvertreter ist ein Detective Sergeant Frome. Blass, groß, mit scharfen Zügen sieht er aus wie ein Bestattungsunternehmer auf Kundenfang. Heute Abend hat er Glück.
    »Der Name des Opfers lautet Dwight Powell. Nannte sich selbst Puffa. Zwei Zeugen sagen, er habe sich Chrystal Meth reingezogen, sei aufs Dach gestiegen und habe eine Schwalbe aus dem fünften Stock gemacht«, sagt er zu Baxter.
    »Irgendwer sonst mit ihm auf dem Dach?«
    »Das ist das Einzige, worüber sie sich einig sind – vielleicht ein bisschen zu einig.«
    Ruiz sieht zum Dach hinauf und zurück auf das Auto. Sechs Meter trennen die Räder, die dem Gebäude am nächsten stehen, von der Wand.
    »Entweder war Puffa der uneheliche Sohn von Bob Beamon, oder jemand hat ihn heruntergeworfen«, sagt er.
    »Bob wer?«, fragt Frome.
    »Mexiko 1968. Die Olympischen Spiele. Beamon hat einen Weltrekord im Weitsprung aufgestellt, und es dauerte 23 Jahre, bis jemand den gebrochen hat. Es hieß, es war der weiteste Sprung aller Zeiten.«
    »Vor meiner Zeit«, sagt Frome wegwerfend.
    »Das waren die Dinosaurier auch, aber das hält die Leute nicht davon ab, sie auszugraben. Kann ich mit den Zeugen sprechen?«
    »Sie sind hier, um Fragen zu beantworten, nicht um sie zu stellen«, erwidert Baxter.
    »Wollen Sie mir das hier auch anhängen?«
    »Zwei Männer sind tot. Sie haben beide am Sonntag besucht. Zeugen sagen, Sie hätten sie überfallen und bedroht. Ich würde sagen, das macht Sie zum Verdächtigen. Und vielleicht wollen Sie mir sagen, warum in unserer Datenbank vermerkt ist, dass Ihr Wagen heute vor Tony Murphys Haus gesehen wurde, dem Haus eines bekannten Kriminellen.«
    Ruiz fühlt, wie sein Handy vibriert, und versucht, nicht darauf zu achten.
    »Das Problem mit Ihnen, Baxter, ist, dass Sie wie der Blinde sind, der den Elefantenrüssel berührt und meint, er hielte eine Schlange.«
    »Und Sie sind der Elefant.«
    »Ich bin der große, schwingende Schwanz.«
    Ruiz’ Handy hat aufgehört zu vibrieren. Jetzt piept es stattdessen. Kate Tierney hat ihm eine Nachricht gesimst.
    »Was bedeutet FUBAR
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