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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition)
Autoren: Michael Robotham
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Ehren.«
    »Bewaffneter Raubüberfall, Totschlag, schwere Körperverletzung, Entführung, unerlaubter Waffenbesitz, Besitz von Sprengstoff, unbefugtes Betreten, Sachbeschädigung … ich könnte so weitermachen, aber es scheint nicht viel Sinn zu haben, da man mich gebeten hat, diese Dinge bis auf unbestimmte Zeit zu den Akten zu legen.
    Wie Sie sich vorstellen können, hat die Staatsanwaltschaft lang und gründlich darüber nachgedacht, wie sie in dieser Sache vorgehen soll, und hat entschieden, um Ihre Mitarbeit in anderen Fällen vor diesem Gericht zu ersuchen.
    Aufgrund der Empfehlung der Staatsanwaltschaft und des Kronanwalts und in Anbetracht der Notlage, die Sie und Ihre Schwester durchgestanden haben, kann ich kaum erkennen, welchen Nutzen die Gesellschaft aus einer weiteren Haftstrafe für Sie ziehen sollte.«
    Er schlägt mit einem polierten hölzernen Hammer auf seinen Tisch und sagt dem Gerichtsdiener, er solle die Geschworenen nach Hause schicken oder sie einem anderen Geschworenenpool zuweisen.
    Sami hebt die Hand, als wäre er zurück in der Schule.
    Der Richter hört auf zu sprechen und mustert ihn fragend.
    »Haben Sie eine Frage, Mr Macbeth?«
    »Ja, Euer Ehren. Ich habe mich nur gefragt oder habe gehofft, ob Sie mir vielleicht erklären können, was gerade passiert ist?«
    »Es wird heute keinen Prozess geben. Sie sind frei und können gehen.«
    »Frei?«
    »Die Anschuldigungen gegen Sie, Mr Macbeth, sind zu den Akten gelegt worden. Sie könnten eines Tages wiedererweckt werden, aber das hängt von Ihrer Mitarbeit ab. Was Sie wissen, Mr Macbeth, ist wichtiger geworden als das, was Sie getan haben.«
    Der Richter sammelt seine Papiere ein, um zu gehen.
    Sami ist wie vom Blitz getroffen. »Danke«, flüstert er.
    Seine Stimme dringt bis zur Richterbank. Der Richter bleibt stehen und dreht sich um.
    »Viel Glück, Mr Macbeth. Es könnte durchaus sein, dass Ihr einziger Lebenszweck ist, anderen zur Warnung zu dienen … das wird die Zukunft zeigen.«
    Terminal Vier am Flughafen Heathrow ist wie ein Außenposten der Dritten Welt, mit Flüchtlingsfamilien, die die Ecken des Wartesaals mit Beschlag belegen, und Rucksackreisenden, die sich auf harten Plastikstühlen ausbreiten, die die gesamte Zivilisation überleben werden.
    Vincent Ruiz ist zusammen mit Miranda gestattet worden, in den Wartesaal zu gehen. Sie sehen zu, wie Sami und Nadia sich Sonnencreme kaufen und Reiseführer. Gemäß dem Zeugenschutzprogramm soll ihr Reiseziel ein Geheimnis bleiben, aber Sami trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift »Rettet die Wale – harpuniert einen Japaner«, das für Greenpeace Australien wirbt.
    »Jetzt sind Sie also so weit«, sagt Ruiz.
    »Wir sind so weit.«
    Nadia zeigt Miranda ihre Einkäufe. Sami schaut zur Abflugtafel hinauf.
    »Ich glaube, wir sollten besser gehen.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Wir kommen dann für den Prozess zurück.«
    »So ist es.«
    »Glauben Sie, dass Murphy und Garza ins Gefängnis gehen?«
    »Das ist nicht Ihr Problem. Sie sagen unter Eid aus. Sie sagen die Wahrheit. Und dann gehen Sie wieder.«
    »Einfach so.«
    »Einfach so.«
    »Und was passiert dann?«
    »Nichts. Nur der Rest Ihres Lebens.«
    Sami nickt. Ruiz will etwas sagen wie »Lassen Sie mal von sich hören« und »Vergessen Sie uns nicht«, aber nichts davon ist angebracht. Von jetzt an werden Sami und Nadia immer jemand anders sein. Jemand Neues.
    Miranda umarmt Sami.
    »Sieht aus, als würde nie ein Rockstar aus mir werden.«
    »Sie können immer noch eine Band gründen. Werden Sie nur nicht zu berühmt.«
    »Ich könnte mich schminken.«
    »Zu sehr Siebziger.«
    Man hat sich verabschiedet. Man hat einander umarmt. Sami und Nadia verschwinden durch das Gate in ein Flugzeug, das so riesig ist, dass es schon eines Vertrauensvorschusses bedarf, um sich vorzustellen, dass es durch die Luft segeln kann.
    Der Psychologe, Joe O’Loughlin, hat Ruiz einmal von einem seiner Patienten erzählt, einem Berufspiloten, der glaubte, dass Gott jedes Flugzeug beim Start hochhob und es bei der Landung wieder abstellte. Nichts deutete darauf hin, dass der Kerl nicht fliegen konnte. Er arbeitet wahrscheinlich immer noch.
    Ruiz und Miranda gehen durch das Terminal zurück und treten ins Freie.
    »Willst du mit mir nach Paris?«, fragt er.
    »Warum?«
    »Weil ich Tickets gekauft habe und nicht weiß, ob Eurostar mir das Geld zurückerstattet.«
    »Willst du meinen Körper?«
    »Nicht als Tempel – als Abenteuerspielplatz.«
    Miranda
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