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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition)
Autoren: Michael Robotham
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Ritchie führt die Regie beim Film, und Sami führt Kate Tierney den roten Teppich entlang, wobei sie eines von diesen rückenfreien Abendkleidern trägt, die dafür sorgen, dass die Paparazzi sich gegenseitig mit den Schultern aus dem Weg schubsen und ihren Namen rufen. Charlie Cox spielt Sami, und Sienna Miller spielt Kate. (So lang sie nicht Jude Law dafür nehmen – jeder Typ, der mit Sienna Miller verlobt ist und erwischt wird, wie er das Kindermädchen bumst, ist ein kompletter Vollidiot.) All das blitzt durch Samis Kopf wie ein schlecht geschnittenes Video.
    In der Zwischenzeit haben die Land Cruiser die Themse überquert und fahren in Richtung Cheyne Walk und Embankment. Fünf Minuten später halten sie vor dem Savoy. Sami steigt aus, und erst in der kühlen Luft merkt er, dass er geschwitzt hat.
    Der Türsteher des Hotels geleitet Sami hinein. Er durchquert das Foyer. Die Klaue ist so dicht hinter ihm, dass er ihn riechen kann. Der Knoten in Samis Eingeweiden geht einfach nicht weg.
    Sie betreten den Aufzug. Sami drückt auf die 9. Er sieht seinen Aufpasser an und bekommt keine Reaktion. Der Kerl hat Eis in den Adern und einen Tumor in Fußballgröße im Arsch.
    Erst als sie den Flur erreichen, denkt Sami darüber nach, wie er in die Suite hineinkommen soll. Sie stehen vor der Tür. Er hat keine Karte.
    »Ich habe den Schlüssel an der Rezeption abgegeben«, erklärt Sami. »Soll ich klopfen?«
    Die Klaue starrt ihn mit leerem Blick an. Vielleicht sollte Sami versuchen, ihm eine Frage über Sport zu stellen.
    Sami klopft. Niemand antwortet. Eine schwarze Angestellte ist weiter unten im Flur. Geformt wie eine Ente in blauer Uniform, starrt sie Sami ausdruckslos an, als er erklärt, dass er sich aus seinem Zimmer ausgeschlossen habe. Sie nimmt ihre Schlüsselkarte aus der Kitteltasche. Schiebt sie in den Schlitz. Die Tür klickt auf.
    »Herzlichen Dank«, sagt Sami. »Nett, mit Ihnen zu sprechen.«
    Sie watschelt schon wieder davon.
    Die Klaue ist drinnen, checkt das Zimmer aus. Er berührt nichts. Der Kerl ist ein Profi, SAS höchstwahrscheinlich. Die britische Regierung bildet diese Leute erst aus und lässt sie dann auf die Gesellschaft los.
    Sami nimmt einen Stuhl vom Schreibtisch und stellt ihn vor der Wand ab. Steigt darauf. Löst das Gitter von der Klimaanlage und greift hinein. Die Beretta ist fest in ein Handtuch gewickelt. Er lässt die Tüten mit dem Kokain und das Geld liegen.
    Sami steckt die Halbautomatische in seinen Gürtel, bis sie sich an sein Kreuz schmiegt. Er überprüft sein Bild im Spiegel, um sicherzustellen, dass man die Wölbung nicht sieht.
    Sie nehmen den Aufzug zurück ins Foyer, ohne ein Wort zu sagen. Sami will die Klaue nach seiner Hand fragen. Wie ist das passiert? Ist er in Dreckistan verwundet worden? Hat man ihn mit einer Fritteuse gefoltert?
    Die Aufzugtüren gleiten auf. Kate steht am Empfangstresen, spricht in ein Telefon. Sie trägt ihre normale Arbeitskleidung und sieht haargenau aus wie eine Empfangsdame und Hotelmanagerin. Sami kennt diesen Körper. Er kennt die Farbe ihrer Unterwäsche, die Mulde zwischen Gummiband und Oberschenkel, die kleine Schmetterlingstätowierung an ihrem linken Knöchel. Er kann ihr nach Shampoo duftendes Haar riechen. Er kann den wimmernden Ton hören, den sie von sich gibt, wenn sie kurz vor dem Nirwana ist. Bitte, sieh nicht hoch, fleht er.
    Kate legt das Telefon auf. Ihre Augen bleiben an seinen hängen. Sie ist verwirrt. Wütend. Sie will auf ihn zugehen, aber Samis Starren lässt sie zögern. Sie sieht den Aufpasser hinter ihm. Sami tritt durch die Drehtür, überquert den Fußweg, schaut nicht zurück.
    Kates Hände zittern. Sie öffnet ihre Handtasche und durchwühlt sie auf der Suche nach Ruiz’ Visitenkarte. Kann sie nicht finden. Scheiße. Scheiße. Scheiße.
    Sie dreht die Tasche um, kippt den Inhalt auf den Tresen – Lippenstift, Autoschlüssel, Pfefferminzbonbons, Taschentücher, eine CD …
    »Bist du okay?«, fragt ihr Kollege.
    »Schreib die Nummer dieses Wagens auf.«
    »Welcher Wagen?«
    »Der, der gerade wegfährt.«
    Kate findet die Karte und schaufelt ihre Besitztümer zurück in die Tasche. »Ich muss weg.«
    »Wohin?«
    »Sag Magna, es ginge mir nicht gut.«
    Sie rennt zur Tür, stolpert, als ihr linker Absatz auf dem polierten Marmor ausrutscht. Der Geländewagen, in dem Sami sitzt, hat an einer Ampel in der Savoy Lane angehalten, weniger als fünfzig Meter entfernt.
    »Folgen Sie dem Wagen da«, sagt Kate zu einem
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