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Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Titel: Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen
Autoren: Tina Caspari
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nicht erwarten, in den Sattel zu kommen, hab ich recht ?“
    „Du mußt Hellseher sein“, meinte Bille lachend. „Danke! Dann hole ich mir jetzt Black Arrow rein.“
    „War nicht erst Troja dran?“
    „Ja, aber — na ja, ich hab meine Gründe. Wo arbeiten eigentlich diese Bauleute?“
    „Drüben im Park. Da richten sie gerade eine Baubude auf“, rief der alte Petersen. „Warum?“
    „Ach, nur so“, murmelte Bille.
    Als sie zu Black Arrow an die Koppel kam, schaute sie sich nach allen Seiten um. Von Erwin war nichts zu sehen. Das war gut. So würde die Überraschung perfekt sein. Bille lockte den schönen Rappwallach mit einem Zuckerstück heran und streifte ihm das Halfter über.
    „Komm, mein Junge, jetzt wird gearbeitet. Wir zwei geben gleich eine Sondervorstellung. Und vorher muß ich dich noch schön machen!“
    Mit dem Schönmachen allerdings nahm Bille es heute nicht so genau wie sonst. Hubert hatte recht , sie konnte es kaum erwarten, in den Sattel zu kommen. Schnell einmal noch mit dem Lappen über das blauschwarz-schimmernde Fell, die Mähne ein wenig mit den Fingern zurechtgezupft, die Hufe ausgekratzt — fertig.
    Als Bille Black Arrow den Sattel auflegte, sah sie Erwin mit einem der anderen Arbeiter über den Hof trotten. Bille wich in den Schatten der Stallgasse zurück und beobachtete, wie die beiden Männer aus dem Stapel Baumaterial ein paar Latten heraussuchten und damit Richtung Park marschierten. Bille zog den Sattelgurt fest und saß auf.
    Wenig später trabte sie in einem weiten Bogen außen um die Stallungen herum, um von hinten in den Park zu gelangen. Schon von weitem sah sie die Baubude und ein paar Arbeiter, die daneben auf Kisten und Brettern saßen und Bier tranken. Dort drüben mußte Erwin sein. Bille kicherte. Erwin drehte ihr den Rücken zu, er schien den anderen gerade eine seiner Heldentaten zu erzählen, denn sie starrten ihn mit offenen Mündern ungläubig an, während er mit weitausholenden Gesten Gebirge in die Luft zu malen schien.
    Bille galoppierte an. Sie ritt scharf an die Gruppe Männer heran und stoppte hinter dem nichtsahnenden Erwin. Die Männer lachten.
    „Erwin, du kriegst Besuch“, sagte der älteste von ihnen grinsend.
    Erwin fuhr herum und sah sich unversehens dicht vor dem heftig schnaubenden Black Arrow.
    „Huch!“ kreischte er und stolperte rückwärts, wobei er Black Arrow in die Augen starrte wie ein Kaninchen der Schlange.
    „Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht Lust zu einem kleinen Ausritt haben?“ fragte Bille zuckersüß. „Gleich hinter dem Park ist die Reitbahn. Wir haben allerdings ein paar schöne Hindernisse aufgebaut…“
    Erwin zuckte zusammen, erst jetzt bemerkte er, wer da im Sattel saß!
    „Oh, hallo...“, sagte er matt und winkte leicht mit der Hand. Sein Gesicht drückte fassungsloses Staunen aus. „Du — äh — du hast mich ganz schön reingelegt, wie?“
    „Na los, Erwin, die junge Dame hat dich eingeladen“, drängte einer seiner Kollegen.
    „Der Erwin — der kann doch überhaupt nicht reiten“, brummte ein anderer. „Der hat doch noch nie auf einem Pferd gesessen.“
    „Hab ich wohl!“ protestierte Erwin schwach.
    „Ja, damals auf dem Jahrmarkt! Im Hippodrom! Da warst du ja auch total blau!“
    Die anderen lachten schallend.
    „Na schön“, Bille bekam Mitleid mit dem jungen Mann, dessen Gesicht allmählich die Farbe eines Feuerwehrautos angenommen hatte. „Überlegen Sie sich’s noch mal. Wenn Sie Lust auf ein paar Runden Galopp bekommen — ich bin drüben in der Reitbahn.“
    Sie drückte Black Arrow die Fersen in die Flanken und galoppierte davon. Hinter sich hörte sie die Arbeiter durch die Zähne pfeifen.
    „Was soll das?“ rief Tom kopfschüttelnd, als sie an der Reitbahn ankam. „Trainierst du neuerdings für Galopprennen, kleine Schwester?“
    „Warum nicht?“ antwortete sie übermütig. Über Erwins dummes Gesicht würde sie noch den ganzen Tag lachen.
    „ Ts , ts , ts !“ Tom betrachtete sie grinsend von oben bis unten. „Ich wußte gar nicht, daß du ab sofort mit dem Essen aufhören willst!“
    „Wieso mit dem Essen aufhören?“
    „Na, für einen Jockey hast du mindestens zehn Pfund zuviel . Da sehe ich schwarz für deine Vorliebe für Eisbecher und Kuchen...“
    „Meinst du wirklich? Also — unter den Umständen — ich weiß nicht recht. Ich glaube, Springturniere sind mir doch lieber.“ Eine ganze Weile arbeiteten sie schweigend, jeder auf sein Pferd konzentriert. Tom hatte
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