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Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Titel: Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen
Autoren: Tina Caspari
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beiden könnt ja nachkommen.“

Aprilscherze

    „Bille, aufwachen! Zottel ist mal wieder durchgebrannt! Du mußt ihn suchen gehen!“
    Bille fuhr aus dem Schlaf hoch und starrte entsetzt auf Onkel Paul, der vor ihrem Bett stand und sie eben aus den schönsten Träumen gerüttelt hatte.
    „O nein! Nicht schon wieder! Mein Gott, hoffentlich ist er nicht auf die Fernstraße gelaufen — oder auf die Bahngeleise!“
    Bille taumelte aus dem Bett und suchte eilig ein paar Kleidungsstücke zusammen. „Ich verstehe nicht, wie das überhaupt passieren konnte! Ich habe die Stalltür doch gestern fest zugemacht! Er konnte unmöglich raus!“
    „Ja, das weiß ich nun auch nicht“, sagte Onkel Paul und lehnte sich gemächlich gegen den Türpfosten. „Ich habe nur seine Botschaft auf der Stalltür gelesen „Botschaft? Was für eine Botschaft?“ Bille strich sich verwirrt die Haare aus der Stirn.
    „Er hat mit Kreide an die Tür geschrieben: Habe heute keine Lust, in Groß- Willmsdorf zu arbeiten, gehe mit Moischele spazieren !“
    „Was, Moischele ist auch weg?“ Bille war offensichtlich noch zu verschlafen, um die Zusammenhänge zu begreifen. Doch plötzlich schlug sie sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Ich Idiot! Heute ist ja der erste April! Und vor dem Einschlafen habe ich mir extra noch vorgenommen, mich nicht — o du Biest!“ Blitzschnell ergriff sie ihr Kopfkissen und schleuderte es nach Onkel Paul. „Na warte! Das sollst du mir büßen...“
    „ Haaalt ! Bevor du auch noch mit der Lampe schmeißt, will ich dir nur schnell sagen, daß das Frühstück fertig ist. Mutsch wartet schon.“
    „Ja ja , April, April! Gleich komme ich runter und keine Spur von einem Frühstück ist zu sehen! Ich gehe wieder ins Bett!“
    „Deine Uhr ist anscheinend stehengeblieben.“
    „Ich falle auf nichts mehr rein. Moment mal, wie spät ist es denn?“
    Onkel Paul zeigte ihr schweigend seine Armbanduhr.
    „Um Himmels willen! Schon Viertel vor acht! Wieso habe ich denn verschlafen? Und ich wollte spätestens um acht in Peershof sein — die Boxen einrichten helfen!“ jammerte Bille und raffte ihre Sachen zusammen.
    „Mach dich nicht verrückt, schließlich hast du Ferien. Wenn du willst, fahre ich dich rüber.“
    „Das geht nicht, ich muß Zottel mitnehmen. Ein scharfer Galopp wird dem Dicken ganz gut tun, er hat ein viel zu faules Leben in letzter Zeit. In fünf Minuten bin ich unten.“
    „ Vergiß das Zähneputzen nicht“, sagte Onkel Paul und brachte sich vor einem weiteren Kissenwurf seiner Stieftochter in Sicherheit, indem er schnell die Tür hinter sich schloß.
    „Ich putze mir immer die Zähne!“ rief Bille beleidigt, und klatschend prallte etwas gegen die Tür.
    „Diesmal war’s ein Pantoffel“, murmelte Onkel Paul.
    Als Bille eine Viertelstunde später — das Frühstücksbrot in der Hand — in den Stall hinüberrannte, stand Zottel bereits fertig geputzt und gesattelt in seiner Box und wieherte seiner Herrin erwartungsvoll entgegen. Um seinen Hals hing ein Pappschild mit der Aufschrift: Ich habe mich heute mal selber geputzt und gesattelt, weil du verschlafen hast! Kopfschüttelnd nahm Bille das Schild herunter und entdeckte, daß auch die Rückseite beschrieben war. April, April! Mutsch , stand darauf. Bille lachte laut auf.

    „Von der Sorte Aprilscherze kann ich ruhig mehr gebrauchen“, murmelte sie und führte Zottel ins Freie. Hinter ihr wieherte Moischele , das Shetlandpony, sehnsüchtig. „Ich kann dich heute nicht mitnehmen, mein Kleiner!“ Bille band Zottel draußen an den Stallpfosten und trat zu dem strubbeligen, kleinen Schimmel in die Box. Zärtlich fuhr sie ihm durch die Mähne. „Vielleicht kann ich dich morgen als Helfer gebrauchen. Mal sehen, was sich machen läßt. Mach’s gut, mein Schatz; wie ich Mutsch kenne, wird sie dich reichlich trösten.“ Den größten Teil der Strecke legten sie in scharfem Galopp zurück. Zottel schien glücklich zu sein, daß seine Herrin endlich einmal wieder Zeit hatte, ihn zu reiten, und er nicht mit ein paar liebevollen Worten auf die Koppel abgeschoben wurde. Erst, als sie in die Allee einbogen, die zum Gutshaus von Peershof führte, ließ Bille ihr schnaubendes und dampfendes Pony im Schritt gehen.
    „Du bist fett und träge geworden, mein Lieber“, sagte Bille zärtlich und klopfte ihm den Hals. „Aber warte nur, wenn ich in Zukunft jeden Tag nach Peershof muß, wirst du dir den Winterspeck schon wieder ablaufen.“
    Bille ritt an
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