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Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Titel: Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick
Autoren: Tina Caspari
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bereit bist, ihn durchzufüttern.“
    „Tja, Bille, was meinst du? Für einen solchen ,Pflegefall‘ brauche ich natürlich noch eine Hilfskraft. Würdest du dir eine solche Aufgabe Zutrauen? Ihn betreuen - und reiten? Er ist durch den Zirkus bestimmt vollkommen verdorben, der arme Kerl, wer weiß, was sie mit ihm alles angestellt haben. Aber vielleicht können wir ihn wieder hinbiegen und später zum Kauf anbieten. Die Peershöfer suchen immer noch ein zweites Pferd für ihre Kinder. Natürlich wird dir Petersen erst einmal zur Seite stehen. Aber wenn du es schaffst, darfst du die Verantwortung für unser Pflegekind auch ganz allein übernehmen. Na, wie wär’s?“
    „Ist es ein Pony?“ fragte Bille.
    Ponys waren in ihren Augen keine richtigen Pferde, schon gar nicht zum Reiten.
    „Ein Halb-Pony. Kein Pferd im Taschenformat, wie du dir vielleicht vorstellst. Nur etwas kleiner, als Herrn Tiedjens Pferde, falls das deine Sorge ist“, sagte Dr. Dörfler lachend, „für dich ist es allemal groß genug.“
    „Klar schaff ich das! Wann können wir es abholen?“ sagte Bille strahlend. „Ist es krank? Muß ich es erst gesundpflegen? Ist es sehr schwach? Na, ich werde es schon rausfüttern!“
    „Das wird gar nicht nötig sein. Ich sagte ja schon: erstaunlicherweise ist es in recht gutem Zustand, keine Ahnung, wie es das geschafft hat. Es ist nur schrecklich ungepflegt — es sieht zum Fürchten aus.“
    „Das macht nichts, ich kriege es schon hin.“
    Die beiden Männer zwinkerten sich zu.
    „Na bitte, da hörst du’s. Also, wann und wo können wir es abholen?“
    „Jederzeit. Es steht in Neukirchen beim örtlichen Tierschutzverein. Sie haben nicht sehr viel Platz dort und mußten es im Fahrradschuppen unterbringen, aber dort steht es wenigstens trocken und geschützt.“
    „So, Bille, jetzt müssen wir aber heimfahren, sonst bekommen wir noch Arger mit deiner Mutter, und aus ist’s mit der Zustimmung zu unseren Plänen.“
    Sie standen auf und verabschiedeten sich von Dr. Dörfler. „Helfen Sie mir, wenn ich mal nicht weiter weiß? Ich meine -wenn es mal krank ist, oder nicht fressen will, oder . . .“
    „Selbstverständlich, ich komme ja sowieso regelmäßig nach Groß-Willmsdorf. Du darfst mich jederzeit holen.“
    „Danke!“ sagte Bille glücklich. „Hoffentlich mag es mich. Wenn ich an das Pferd denke, kriege ich schon Gänsehaut vor Freude!“

Liebe auf den ersten Blick

    Die Ladenglocke schrillte in die Mittagsstille hinein.
    „Frau Abromeit?“
    Mutschs Kopf tauchte in der Küchentür auf, sie strich sich verwirrt eine Strähne aus der Stirn.
    „Tag, Herr Tiedjen. Na, das ist ja eine schöne Bescherung! Nun komm schnell was essen, ist ja schon halb drei vorbei!“ Sie sprach hastig, um ihre Verlegenheit zu verbergen, und schob Bille an sich vorbei in die Küche.
    „Tja — ich — ich muß mich wohl für meine Tochter entschuldigen, ich hoffe sie hat Ihnen nicht zuviel Unannehmlichkeiten bereitet!“
    „Aber, Frau Abromeit, ich bitte Sie. Gewiß haben wir beide ein bißchen schuld. Auf der Willmsdorfer Chaussee ist so wenig Verkehr, daß man gar nicht damit rechnet, daß auch mal einer entgegenkommt. Und schließlich hatte der kleine Unfall ja auch sein Gutes: Auf diese Weise habe ich wenigstens Ihre Tochter einmal richtig kennengelernt. Was das betrifft: haben Sie einen Augenblick Zeit für mich? Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen."
    „Natürlich. Bitte sehr —gehen wir dort hinüber.“
    Mutsch führte Herrn Tiedjen in die Wohnstube, die auf der anderen Seite des schmalen Flurs lag. Zu dumm, so konnte Bille unmöglich hören, was die beiden miteinander sprachen.
    Arme Mutsch! Sie dachte sicher, jetzt käme das dicke Ende nach und Herr Tiedjen wolle seine Forderungen stellen, wegen des Kratzers am Auto.
    Bille wartete in fieberhafter Spannung auf das Ende der Unterhaltung. Und wie immer, wenn sie aufgeregt war, aß sie schnell und mit Heißhunger. Als nichts mehr von Mutschs guter Kartoffelsuppe übrig war, und nur noch ein paar einsame Pflaumenkerne daran erinnerten, daß da eben noch ein großer Teller mit Kompott gestanden hatte, lehnte Bille sich seufzend zurück. Was nun? Die beiden redeten ja ewig!
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich an die Hausaufgaben zu machen. Und auf jeden Fall würde es von Vorteil sein, bei Mutsch einen guten Eindruck zu hinterlassen. Also räumte sie schnell den Tisch ab, spülte das Geschirr und setzte sich dann mit ihren Schulbüchern
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