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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle
Autoren: Stefan Wilfert
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einer nach.
    Alle lachten.
    »Nein«, erwiderte Wim. »Nein, besser! Von mir bekommt ihr eine saubere gute Arbeit. Bei mir fahren die Züge pünktlich ab und kommen pünktlich an. Ich stecke das Geld für die Fahrkarten nicht in meine Tasche, sonderngebe es der Eisenbahn. Die baut neue Schienen, neue Waggons, neue Brücken. Und das kommt uns allen zugute!«
    Einige der Umstehenden nickten. Andere wollten doch lieber das Geld von Klosseldrap.
    »Und warum sollten wir dir das glauben?«, schrie jemand nach vorne.
    »Weil ich der Klügere von uns beiden bin!« Wim deutete auf Hank. »Der kann nur Geld verteilen. Ich habe Köpfchen und leiste saubere Arbeit. Die Älteren unter euch wissen, dass ich das Viereck-Rätsel vom
Texas Kurier
gelöst habe. Ein Rätsel, an dem sich ein Jahr lang die Besten der Besten versucht haben. Ich habe es gelöst!«
    Die älteren Männer und Frauen unter den Anwesenden nickten.
    »Richtig! Wim hat das Rätsel gelöst! Das Viereck-Rätsel hat er beantworten können. Er allein!« Sie steckten die Köpfe zusammen und redeten aufeinander ein.
    Da schaltete sich der Bürgermeister wieder ein.
    »Also, Leute, für die, die es nicht wissen. Das Viereck-Rätsel hatte einst der alte Abel Urzupper, der Besitzer des
Texas Kurier,
gestellt. Er stellte damals jedes Jahr in einem Preisrätsel eine schwere Aufgabe. Der Gewinner steckte einen Haufen Geld ein und bekam, wenn er wollte, einen Job auf seiner Ranch. Besondere Berühmtheit erlangte das Viereck-Rätsel, das erst im zweiten Jahr gelöst wurde. DieFrage lautete: Wie zeichnet man ein Viereck mit drei Strichen? Und diese Aufgabe hat unser Wim MacMackle hier aus Fox Town gelöst.«
    Der Bürgermeister deutete auf Wim.
    Big Bill rief der Menge zu: »He, Leute. Ob ihr ihn wählt oder nicht, von mir gibt’s dafür jetzt ein dreifaches hipp, hipp . . .« Und statt des hurra schoss Big Bill in die Luft – PÄNG!! – hipp, hipp – PÄNG – hipp, hipp, PÄNG!!
    Das erste hipp, hipp hatte der Sheriff noch alleine gerufen, aber schon beim zweiten Mal fiel die Menge ein. Und das dritte hipp, hipp schrien alle aus vollem Hals.
    »Na, Leute, dann können wir ja jetzt zur Abstimmung schreiten!«, meinte der Bürgermeister danach.

    Wieder ließ der Bürgermeister seinen Hammer auf den Tisch knallen.
    »Wir wählen jetzt den neuen Bahnhofsvorsteher. Ihr habt gehört, was die beiden Bewerber gesagt haben. Hank Klosseldrapzahlt jedem, der ihn wählt, fünf Dollar. Und Wim MacMackle will einen perfektenJob machen und hat bewiesen, dass er ein schlauer Bursche ist. Also fangen wir an. Wer für Hank Klosseldrap ist, der hebe die Hand.«
    Der Bürgermeister begann zu zählen. Unterbrach sich aber gleich.
    »Bob Finkestinger! Es ist nicht erlaubt, beide Hände zu heben!«
    »Aber dann krieg ich doch zehn Dollar!«
    »Nix da«, sagte der Bürgermeister. »Jeder hat nur eine Stimme!«
    »Und ich, was mach ich?«, krächzte es da von hinten. Es war der völlig heisere Pilvist. »Meine Stimme ist weg!«
    »Red keine Bisonkacke!«, sagte der Bürgermeister. »Jeder hat eine Stimme! Ob er sprechen kann oder nicht. Es geht ums Wählen und nicht ums Reden!«
    Der Bürgermeister zählte weiter.
    »58 Stimmen für Hank Klosseldrap«, verkündete er. »Und jetzt die Stimmen für Wim MacMackle!«
    Wieder zählte er.
    »Arnie! Du hast doch eben schon für Hank gestimmt! Dann kannst du nicht auch noch für Wim stimmen.«
    »Warum nicht?«, fragte Arnie. »Du siehst doch, ich kann es!«
    »Aber das gilt nicht! Ich hab gesagt, jeder hat nur eine Stimme zu vergeben!«
    »Dann stimme ich für niemand«, verkündete Arnie und ließ seine Hand sinken.
    »Auch gut«, knurrte der Bürgermeister und fuhr fort zu zählen. Er notierte sich etwas auf einem Zettel.
    »Wer enthält sich der Stimme? Niemand?« Er sah zu Arnie. »Arnie, du wolltest doch niemand wählen. Was ist?«
    Doch der sagte nur: »Hab mich anders entschieden und stimme für Wim.«
    »Also keine Enthaltung«, sagte der Bürgermeister und verkündete dann: »58 Stimmen für Hank Klosseldrapund 93 Stimmen für Wim MacMackle. Das heißt, Wim ist unser neuer Bahnhofsvorsteher. Gratuliere!«
    Der Gewählte nahm die Glückwünsche entgegen und hob dann die Hand: »Freunde, ich danke euch für das Vertrauen. Ich lade alle, die hier sind, in den Saloon ein. Alles geht auf mich.«
    Unter vielen Yippie- und Hurra-Rufen strömte die Menge in den Saloon, wo Duffy gleich am Klavier für Musik sorgte. Am Tresen stand Wim neben
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